Malaysia – Stadt, Land, Meer

Malaysia – wer hätte das gedacht! Aber dann ist genau das eingetreten, was uns schon oft passiert ist: ein Gespräch mit unserem Kimberley Mitreisenden Chen – Australier aber malaysischer Abstammung – schwärmte vom „Food-Paradise“, ein Smalltalk am Campground in Mission Beach mit Stuart – Australier und Weltreisender – über einen der besten Tauchplätze – Sipadan in Malaysia – und da war doch was: in Ägypten bekamen wir von einem Mittaucher die Info, dass es eine ehemalige Ölplattform gibt, auf der sich jetzt eine Tauchbasis und ein „Hotel“ befindet …. und nach einer kurzen Recherche: von dort aus ist es ein Katzensprung nach Sipadan …. die Würfel sind gefallen: nach Fiji wird unser nächster Stopp Malaysia!

Wir nehmen Kontakt auf mit dem Dive Rig  – buchen uns ein und nachdem wir die Info haben, wo in Malaysia wir hin müssen übernimmt Lauren, eine super bemühte junge Dame im Flight Centre Townsville die Organisation der Flüge.

Nach guten 3 Wochen Fiji geht es von Nadi erstmal nach Singapore und gleich weiter nach Kuala Lumpur. Eine Nacht im Flughafenhotel  Ibis Styles Sepang KLIA und am nächsten Tag weiter nach Tawau / Borneo.

Dann geht es Schlag auf Schlag – das Transfer Team von Seaventures ist schon vor Ort und wir werden gemeinsam mit einem Tauchclub aus Südafrika – 7th Heaven Scuba – und einem supernetten jungen Paar aus Malaysia plus einem jungen Arzt aus Kuwait – Fahad –  in Kleinbusse verfrachtet – es geht Richtung Semporna. Nach ca. 1,5 Stunden wechseln wir auf ein kleines Passagierboot und vorbei an kleinen Inseln, bunten Villages mit Häusern, die meisten von ihnen auf Stelzen gebaut – teilweise mitten im Ozean –  geht es Richtung „Ölplattform“! Die Anfahrt ist mal wieder etwas „bumpy“ und dem Käptn macht es sichtbar einen riesen Spaß, dass seine Passagiere schon mal die eine oder andere Welle abbekommen :)!!!

Die Ankunft ist beeindruckend – mächtig steht die Plattform mitten im Ozean und raus aus dem Boot geht es auf einen großen Lastenaufzug mit dem wir nach oben“transportiert“ werden – dieser Lastenaufzug ist der zentrale Ein- und Ausstieg. Man hat fast das Gefühl, sich auf einem großen Schiff zu befinden! Oder in MadMax, oder Waterworld..

Der Empfang ist super herzlich, das ganze Team Tauchlehrer (alle voran Lorence, Ismael und Basrie) und der Service-Staff vermitteln ein Gefühl des Willkommen-Seins und wir fühlen uns vom ersten Tag an „sauwohl“! Tauchen steht im Mittelpunkt und wir bekommen gleich mal einen Check-Dive für Tauchgänge unter der Plattform denn Strömungen können an diesem Platz schnell auftreten und man sollte sich nicht verlieren sonst landet man in den Weiten des Ozeans :)! Tragepfeiler der Plattform sind unter Wasser mit Nummern gekennzeichnet und anhand dieser Punkte hat man eine perfekte Orientierung. Schon bei diesem ersten Tauchgang werden wir mit „neuen“ Unterwassersichtungen überrascht – ein Riesen-Großaugen- Barracuda (deutlich über einen Meter lang), überdimensionale Steinfische und, und, und…

An den folgenden Tage sind Bootstauchgänge eingeplant: Mabul, Kapalai und natürlich Sipadan! Sipadan ist ein geschütztes Gebiet und eines der schönsten Tauchreviere weltweit. Auf Sipadan gibt´s kein Quartier, dafür muss man eine Extra-Gebühr bezahlen, und die Anzahl von Tauchern pro Tag ist reglementiert und bei Ankunft muss man sich zuerst ausweisen, bevor man abtauchen darf!!

Die Belohnung für den „Aufwand“ – eines der artenreichsten Gebiete, die wir bis jetzt erlebt haben: unzählige Schildkröten, weiß- und schwarzspitzen sowie graue Riffhaie, Muränen, Büffelkopf-Papageienfische (kurz „Bumphead“ genannt), Mantis-Shrimps, gewaltige Barracuda-Schwärme, viele bunte Schnecken, die wir alle noch nicht gesehen haben und vieles mehr!!!

 

 

 

 

 

 

Die Verpflegung war ebenfalls großartig – malaysische/indonesische Küche mit vielen Zubereitungsvarianten!

Lustige und interessante Chats mit den einheimischen Tauchguides, den südafrikanischen Vieltauchern unserem „Dottore“ und den kommenden und gehenden internationalen Gästen lassen die Tage wie im Flug vergehen.

Die Konsequenz: wir haben unseren Aufenthalt verlängert :)!!!

Zurück in Tawau gibt´s mal einen Kultur-Clash: das Alltagsleben kann dann ganz anders aussehen. Tawau ist stark moslemisch geprägt, Moscheen und kleinere Shops aller Art beherrschen das Stadtbild – das Tragen langer Hosen ist wieder angesagt – und trotzdem fallen wir auf, wie die bunten Hunde! Mit hoher Luftfeuchtigkeit und schwülem Wetter wird der Geruch der zahlreichen offener Kanäle, die sich durch die Stadt schlängeln, nicht gerade besser. Wir wohnen in einem „Übergangshotel“ – City Garden Hotel – ohne Garden :)! Ein nettes Morgencafé, eine Schneiderwerkstatt, die gratis meine Hose repariert und Abende in der Rooftop Bar des LA Hotels mit frischer Brise machen auch diesen Stop zu einem Erlebnis – das gehört zum Real Life dazu!

Eigentlich wollten wir unseren Aufenthalt in Tawau für eine Weiterreise in den Norden Borneos nutzen – ABER – es kommt wieder anders. In den Rainforests herrscht touristischer Hochbetrieb, die Quartiere an den Flüssen sind schon überbelegt und Fotos von einheimischen Booten, die sich um eine Affensichtung drängen schrecken uns ab – wir  disponieren um und….

buchen einen Flug nach KL :)!

Kuala Lumpur: der nächste Clash! Eine pulsierende Stadt dominiert von Hochhäusern und dem Wahrzeichen – die Petronas Towers!

Mittendrin Chinatown, Little India, chinesische Tempel, Hindutempel und nicht zu vergessen – die Food Streets (gegessen wird an jeder Ecke!)

Unter anderem naht unser Hochzeitstag und jetzt gönnen wir uns mal ein Hotel, dass in Europa „unbezahlbar“ für uns wäre: das RuMa Hotel …und wir nehmen auch gleich ein Zimmer mit Blick auf die Petronas Towers :)!….nach Nächten im Zelt, in Roadhouses, im Van, in Hostals und Homestays auf Ölplattformen und „Übergangsquartieren“ – WOW!

Professionell wurden unsere Bergschuhe beim Einchecken „ignoriert“ 🙂 und der gesamte Aufenthalt war ein Erlebnis – inklusive Infinity Pool im 6. Stockwerk ebenfalls mit Blick auf die Petronas Towers!

Wohnen im 5-Sterne-Hotel und Essen in den Foodstreets  (z.B. Jalan Alor) von KL – so läuft das! Auch sehr zu empfehlen – das Hakka Restaurant – eine Genussreise durch die chinesische Küche (Hakka= han-chinesische Volksgruppe)!

Zu Fuß schlängeln wir uns durch den nie endenden Straßenverkehr mit vielen anderen Locals und Touris oder man greift auf „GRAB“ zurück – der lokale UBER in KL. Sehr zu empfehlen, was allerdings die Namensgebung betrifft, hm,  für uns etwas makaber – wer ordert schon gerne seinen GRAB Transfer :)!

Nach einem kurzen Check potentieller Aktivitäten treffen wir über „withlocals“ auf unsere erste Stadtführerin Manjeet. Nach vielen Jahren im stressigen HR-Bereich von PWC (PricewaterhouseCoopers) hat sie vor ca. 8 Jahren beschlossen, dass es ihr als Selbständige viel mehr Spass macht Touristen „ihre“ Stadt zu zeigen – und sie macht das großartig.

Wir bekommen mal wieder einen „tiefen“ Einblick in Land, Leute und Kultur. Mit dabei eine Führung in einem der größten chinesischen Tempel – Thean Hou -, weiter zu dem ältesten hinduistischen Tempel – Sri Mahamariamman – und vorbei an Little India, China-Town zum „historischen / alten Zentrum von KL. Kleine Straßen, die man erhalten hat und die noch einen Eindruck vermitteln, wie das Leben vor der baulichen Stadtexplosion ausgesehen hat und der Zusammenfluss der Flüsse Klang und Gombak, der Ort, wo die Stadt einst gegründet wurde (inklusive Sichtung eines stattlichen Warans :)!

Manjeet gehört der Glaubensgruppe der Sikh an und sie führt uns auch zu einem zentral gelegenen Sikh Tempel (Gurdwara) – wie wir erfahren in „Polizei-Architektur“, was in Malaysia eine Besonderheit darstellt ! Der Hintergrund: Sikh wurden gerne im Polizeidienst aufgenommen und man hat für Sie auch Tempel errichtet – aber diese mussten dann dem Erscheinungsbild der Polizeistationen entsprechen :)! Zu erkennen sind sie jedoch immer noch an der „Nishan-Sahib“, einer Stange mit einer dreieckigen orangenen Flagge.

Nach einem kurzen Shopping Ausflug im Central Market darf ein kulinarischer Abschluss nicht fehlen: 3x Nasi Lemak (DAS malaysische Nationalgericht)! Manjeet gibt uns noch weitere wertvolle Informationen, Direktkontakte mit anderen local Guides und Restaurantempfehlungen aller Art. Dank ihrer Einführung haben wir einen ersten Eindruck über die zahlreichen Facetten von KL erhalten!

Für ein weiteres Highlight von KL – den Batu Caves mit seinen spektakulären Hindu Tempeln nutzen wir den „sicheren“ GRAB Transport :)! Die Smalltalks mit den lokalen Fahrern sind immer wieder ein Erlebnis und natürlich sind wir nicht alleine an diesem Ort. Touristen aus aller Welt, gläubige Hindus und dazu noch Affen, die gefüttert werden wollen, vermischen sich in dem bunten Treiben der spektakulären Höhlen. Die Lichtspiele, die Geschichten, die erzählt werden und die beeindruckenden 272 steilen bunten Treppenstufen (inklusive kurzer Regenguss) fordern, bei hoher Luftfeuchtigkeit, einen hohen – auch körperlichen – Einsatz.

Die Zeit vergeht wie im Flug, noch ein Henna-Tatoo zum Abschluss und retour gehts dann mit den öffentlichen Bahnen und der Monorail – meistern wir hervorragend!

Next Stop: Malakka (Malaiisch: Melaka) – Weltkulturerbe der UNESCO!
Ca. 2 Stunden Fahrzeit ab KL und wir nutzen unsere neuen Direktkontakte und sind mit Jesme Singh unterwegs (Kurz: „Jes“ genannt). Vormals für die Regierung weltweit zum Thema bilateraler Visaabkommen unterwegs, ebenfalls Angehöriger der Sikhs legt er eine Pause ein und während er einen weiteren Studienabschluss anvisiert arbeitet er erfolgreich als Tour-Guide.

Ein erster Stopp in Malakka führt uns zu einem kleinen Juwel – ein Privathaus –Villa Sentosa– einer der ältesten Familien in Malakka und der gesprächige, stolze Erbe stellt es für eine Besichtigung gegen kleine Spenden zur Verfügung. Wir sind die ersten an diesem Tag und es ist ein Genuss die Geschichten dieser Familie und dieses Hauses mit vielen kleinen Details aus erster Hand zu erhalten.

 

Weiter geht es zur Altstadt aus holländischer Kolonialzeit, Fort, Festung und Historisches Museum (inkl. Relief des ersten Präsidenten mit Hinweis auf die Form des neuen Mega-Towers in KL – Merdeka :))!! Schrille Rikschas als Touri- und Kinderattraktion, Ausflugsboote am Fluss entlang an bunten Wandmalereien und die engen pulsierenden Straßen mit Läden und Restaurant, die in Anlehnung an die portugiesische Kolonalzeit in Malakka das Bild einer südeuropäischen Stadt vermitteln, lassen die Zeit wie im Flug vergehen. Ein weiterer kulinarischer Einblick darf nicht fehlen – diesmal chinesisch, Roasted und Steamed Chicken mit den berühmten Riceballs und als Nachspeise – einmal Ais Kacang!

Mit der untergehenden Sonne und KLs Abendverkehr kommen wir zurück – ein weiteres Mal mit „Jez“ – jederzeit!

 

 

 

 

3. August 2025 – Unser 15. Hochzeitstag (Kristall – oder Gläserne Hochzeit)
Was passt hier besser als ein Besuch der Petronas Towers – das Wahrzeichen von Kuala Lumpur!

Unser Outfit haben wir bereits den örtlichen Gegebenheiten angepasst und wir ergattern noch eines der heiß begehrten Tickets mit Priority Access. Mit Zugang zur Skybridge und zum Observation Deck im 86. Stockwerk in einer exklusiven Kleingruppe können wir die spektakuläre Aussicht ausgiebig genießen – die obligatorischen Fotos inklusive.

Im Eingangsportal des Einkaufstempels – Suria KLCC – am Fuße der Petronas Towers – wurde eigens ein Klavier für uns bereitgestellt und Charly gibt ein beeindruckendes „Privatkonzert“ für die anwesenden Gäste aus aller Welt – wir haben ein Zeichen gesetzt 🙂 und auch dieser Hochzeitstag wird uns ewig in Erinnerung bleiben!

Für unseren letzten Tag in KL haben wir eine neue Attraktivität entdeckt – eine virtuelle Welt mit spektakulären Installationen – Immersify Kuala Lumpur! Eine multidimensionale Media-Art-Galerie inkl. der „Gemälde Galerie“ mit einer virtuellen Präsentation von Klimt (Häuser in Unterach am Attersee :), Van-Gogh und Monet! Stundenlang kann man sich in den unterschiedlichen Licht- und Toninstallationen „verlieren“ und die Fotomotive wollen kein Ende nehmen!!! Ein krönender Abschluss!

Doch wie soll es weitergehen? Mit vollem Gepäck und einem gewissen Gefühl eines „Overloads“ an Erlebnissen, interessanten Menschen, faszinierenden Orten an Land und unter Wasser wird es immer schwerer unsere Reiseerfahrungen zu „toppen“. Hinzu kommen klimatische (Vulkanausbrüche, Regenzeit) sowie kritische politische Ereignisse, die dazu führen mögliche Ziele nicht anzupeilen. Sicher ist, dass wir Malaysia im Auge behalten werden, doch wir treffen die Entscheidung – ab nach BALI!

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