Giro d`Italia – mit Abstecher nach München und San Marino

Zurück aus Ägypten hat eine Idee zunehmend Form angenommen – wir haben jetzt die Möglichkeit unser Sabbatical zu nutzen, um unentdeckte Regionen unseres Nachbarlands  Italien kennenlernen und last but not least auch die fehlende zweite, weibliche Hälfte unseres Moros in Sizilien persönlich abzuholen. Und nicht zu vergessen: es gilt herauszufinden – existiert Molise, oder ist es nur ein weiteres Brigadoon :)!!

Gesagt getan – das Tauchgepäck wird wieder verstaut und diesmal packen wir unseren Touran ein – unter anderem mit Zelt und Camping Ausrüstung – nach unseren Australienerlebnissen wollen wir, wenn es sich ergibt, die Möglichkeit austesten inwieweit unser Auto Camping-Fit ist.

Weil unser Family & Friends Stopp in Wien vor unserem Ägyptenausflug so gut geklappt hat führt uns unsere erste Etappe mal nach Salzburg. Wir freuen uns sehr nach so langer Zeit auch unsere Verwandten im Salzburgischen wiederzusehen – mit Ausflug nach Bad Ischl zur Katrin Seilbahn und für einen Stollen zum Zauner – und für ein Treffen mit unseren langjährigen Freunden Jogo, Roli und Bettina. Unsere Weiterfahrt war an sich schon eingeplant und dann kommt es mal wieder anders als man glaubt. Wir werden von Roli mit einer Einladung zum Oktoberfest in München überrascht und das kann man sich nicht entgehen lassen!!! Für mich ist es ja das erste Mal und ein Tag auf der „Wiesn“ in dieser Freundeskonstellation ist unschlagbar. Mit Roli, Bettina und Markus geht es im Zug nach München und um 12 Uhr schlagen wir im Bierzelt auf – „Hacker-Pschorr“ ist unser Gastgeber und bei Brathuhn und dem obligatorischen Maß Bier tauchen wir in die Blau-Weisse Bayrische Welt ein!!! Mit fortgeschrittener Stunde stehen auch wir auf den Bierbänken und das Mitsingen beim „Prosit auf die Gemütlichkeit“ fällt zunehmend leichter. Schießbuden Erlebnisse, Dosenschießen, Fahren mit dem Olympia Looping…. es wird wirklich nichts ausgelassen und spätabends trudeln wir mit vielen neuen Eindrücken wieder in Puch ein – das einzige was diesmal fehlte: die passende Tracht, aber das kann man ja nachholen :)!!!

In der Zwischenzeit setzt auch in Österreich und Italien der Herbst ein und wir checken die Wetterfronten, denn das Ziel ist: in den Süden – immer der Sonne nach. Am 27. September starten wir los – mit km 45.130. Und unser erster Stopp führt uns über Friulia Venezia Gulia, Veneto und Emilia Romagna – NICHT nach Italien – sondern in den     Zwergstaat San Marino. Auf einem Hügel gelegen finden wir bei „Signora Emma“ und ihren beiden Hunden „Greta & Ricardo“ die entzückende Unterkunft „Villa Emma“ mit Blick auf die drei Türme von San Marino. Emma hat auch gleich ein perfektes Ristorante für den Abend parat – O‘ Cali – und bereits am ersten Abend ist klar – Italien/San Marino wird eine kulinarisch Genussreise und eine Herausforderung an unser Gewichtsmanagement :)!

Zur Erkundung des historischen Zentrums San Marino starten wir vom parcheggio 11 los und nehmen die Seilbahn (Funivia) zur hochgelegenen Altstadt. Das Wetter ist etwas windig und frisch, aber gestärkt mit Espresso und Cappuccino schlendern wir durch die alten, kleinen Gassen, begrüßen das Denkmal des Ehrenbürgers Garibaldi (….er übrigens in jedem italienischen Dorf/Borgo zu finden ist :)), besichtigen natürlich die Basilica mit dem Thronsessel der beiden – jeweils für 6 Monate gewählten Regenten – und  alle drei Türme, genießen die gigantische Aussicht und …. den „Passo delle Streghe“ … den darf man auf keinen Fall versäumen :)! Weil San Marino natürlich auch über ein eigenständiges Postsystem verfügt wird die Ansichtskarten Challenge auch hier fortgesetzt und erwähnt werden muss: wer shoppen oder tanken möchte – San Marino ist nach wie vor steuerlich bevorzugt! ….Vor allem für einen vollen Autotank noch immer ein Thema! Für den abendlichen Ausklang – wir können nicht anders – und landen wieder im O´Cali!!!!

Wir nehmen Abschied von Emma und ihren „Bambini“ und queren die Marche, fahren entlang der Küste vorbei an Ancona immer Richtung Süden mit einem Abstecher nach Jesi (berühmt für ihren Weißwein Verdicchio) bis wir unser nächstes Ziel in den Abruzzen erreichen – Aquila. Dafür geht es landeinwärts Richtung „Gran Sasso“ mit spektakulärem Tunnel (ca 10km lang) durch das Bergmassiv. Aquila erlangte 2016 traurige Berühmtheit und wurde von einem Erdbeben schwer in Mitleidenschaft getroffen. Auch heute noch sind viele Gebäude von diesem Ereignis gekennzeichnet und das Stadtbild ist geprägt von Baukränen – die Wiederaufbauarbeiten sind nur schleppend in Schwung gekommen. Wie durch ein Wunder hat eines der Sehenswürdigkeiten die Verwüstung überlebt – La Fontana delle 99 Cannelle. Die Anfahrt ist „tricky“ aber schließlich befinden wir uns vor Ort – mittendrin in den magischen 99 Wasserspeiern. 99 ist die magische Zahl für Aquila – 99 Dörfer, 99 Burgen, 99 Wasserspeier…..

Die legendäre SS17 führt uns dann Richtung Castelnuovo – zu unserem heutigen Quartier – Agriturismo „Il pozzi dei desideri“. Gerne hätten wir das Ristorante auch genossen, aber wir befinden uns in der Nebensaison. Ristorante geschlossen aber unsere Gastgeber haben trotz Ferienwoche ein Zimmer mit Terrasse für uns vorbereitet. Ein Spaziergang in der Umgebung führt uns zu einem versteckten Tempel und einem Teatro – Peltuinum – eine antike Stadt – weitere „Überreste“ liegen auf unserem Wanderweg. Für ein Abendessen auf unserer „privaten“ Terrasse nutzen wir unseren Campingtisch und beim naheliegenden „Coal“ decken wir uns mit Salami, Oliven, Bruscetta und örtlichem Vino ein und genießen einen wunderbaren Sonnenuntergang.

Nach einem italienischen Frühstück und einem Chat mit unserem Gastgeber, der uns vor allem über die hohe Frequenz von Motorradtouristen informiert – heißer Tipp – ist der nächste Tag vorbestimmt – eine Fahrt durch die imposante Berglandschaft der Abruzzen! Es geht aufwärts – erster Stopp: Santo Stefano di Sessanio – ein mittelalterliches Bergdorf mit obligatorischem Espresso in der örtlichen Bar auf einem winzigen Dorfplatz. Und hier werden wir auch erstmalig auf die „Borghi piu belli d‘ Italia“ aufmerksam – und von denen gibt es wirklich viele :)! Im Laufe unserer Reise keimte auch die Idee – ein Sabbatical einzig und allein, um alle Borghi zu besuchen???? Das wäre es!!!!

Mit Santo Stefano di Sessanio haben wir begonnen, weiter ging es nach Rocca Calascio und zur Chiesa die Santa Maria della Pieta. Vorbei an Castel del Monte gelangen wir zum Altopiano Campo Imperatore. Eine fantastische Bergwelt mit querenden Schafherden und viele vergleichen die Landschaft mit Tibet – da können wir NOCH nicht mitreden :)! Auch ein Paradies für Motorradfahrer – man bekommt wieder richtig Lust darauf!!! Auf unserer Fahrt landen wir auch beim „Ristor0 Mucciante“  – ein Stopp ist unausweichlich, erinnert ein wenig an die „Kalte Kuchl“:)! Man bekommt Frischfleisch am Spieß zum Grillen, Salami, Bergkäse und einen genialen cremigen Pecorine :)!!!!!

Wir schließen den Kreis und kommen wieder an die SS17 – hier geht es weiter zu unserem nächsten Ziel „Sulmona“! Jeder, der in Italien heiratet weiß, dass man zur Hochzeitsfeier die obligatorischen „Confetti“ benötigt und die „Geburtsstätte“ der Confetti ist Sulmona! Confetti gibt es an jeder Straßenecke und der Empfehlung unserer örtlichen Gastgeberin folend – B&B Santa Chiara – folgend greifen wir zu den handgemachten „William di Carlo“ Confettis – inkl. obligatorischem Confetti-Kühlschrank-Magnet:)! Ein Abendspaziergang im historischen Zentrum von Sulmona, Geburtsort von Ovid, beleuchtete Kirchen, eine Statue von Coelestin V – der erste Papst, der von seinem Amt zurückgetreten ist und ein Abendessen  in der „Cantina di Biffi“ wo auch George Clooney gespeist hat: Großartiges Antipasto und Pasta Chitarra mit Zafferano und Cacio e pepe!!! Hinweis vom Wirt: Pasta Chitarra muß immer „fresco“ sein!!!! – mit Ei!!!

Nach unserem unvergesslichen Aufenthalt in den Abruzzen ist es soweit: Wir erobern Molise!! Von Sulmona starten wir los und unser Ziel ist Campobasso, die Provinzhauptstadt von Molise. Wir zielen direkt auf das Wahrzeichen – das Castello Monforte. Wir erreichen es bei strahlendem Sonnenschein mit Blick auf die Umgebung und die Stadt Campobasso. In der Kirche „Santa Maria Maggiore“ zünden wir ein Lichtlein für Petzis – gerade verstorbenen – Vater an.

Die historische Altstadt lässt sich vom Castello zu Fuß erkunden. Ansichtskarten werden gekauft, der Beweis unseres Molise Abenteuers geht an Claudia und Andrea! „Il Molise non esiste“ ….. non e vero!!!!! :)))))))))

Aber unsere heutige Reiseetappe ist noch nicht zu Ende – von Campobasso geht es Richtung Kampanien/Neapel … und für uns ganz speziell: nach Pompeji! Wir haben über booking.com ein Quartier gleich neben den Ausgrabungen gefunden – und unmittelbar neben der Lokalbahen. Ein italienisches „KUBU“ mit Pool, viel Grün, einem Pool, ein wunderbares Frühstück und einem Gastgeber „Giuseppe/Peppe“, der auf Wunsch auch abends kocht – und wieeeee – neapolitanische Küche vom Feinsten – Villa Franca!!!

Menüauszug: – Antipasti: Bruscetta mit frischen wunderbaren Tomaten, gefüllte Paprika, frittierte Zucchiniblüten, frische Funghi; – Kürbiscremesuppe mit Tomaten, Käse und un „secreto“; – Fischfilet mit Kruste (Nüsse?) und gegrillten Zucchini; – Limoncello, Vino, Cafe…. (Tag zwei: Pasta Carbonara – großartig!)

Am nächsten Tag ist Kultur pur angesagt – Pompeji – wir sind zum erstenmal hier und es werden 7 Stunden in einer Stadt in der Stadt. Die Eindrücke kann man nicht wiedergeben, am besten man besucht diesen Ort persönlich! Geschrieben wurde schon viel darüber – aber – Pompeji muss man selbst gesehen haben!!!!! Eine persönliche Notiz am Rande: Bei einem Pause-Stopp im Pompeji Chora treffen wir ein Ehepaar aus Südfrankreich (Annonay). Ihre 5 Söhne sind verteilt in Frankreich, Italien (Bari) und Deutschland. Dr. Michelle Jorrot war Chirurg (Ausbildung in D) und es ist wie immer eine Freude Menschen auch älteren Jahrgangs zu treffen und ihre Reiseerfahrungen auszutauschen!!!

3. Oktober 2025: eigentlich haben wir vor die Lokalbahn zu nehmen und ins Zentrum von Neapel zu fahren – so läuft es aber nicht – Sciopero ist angesagt (Grund ist diesmal die Gaza Krise). Nichts geht mehr öffentlich und wir schnappen uns unser Auto denn wir wollen auch einmal die „berühmte Amalfiküste“ hautnah erleben …. na das wurde ein „Reinfall“ :)!. Die Fahrt über die Berge, der Blick auf Neapel und all seine Ausläufer, der erste Blick auf die Küste alles wunderbar und dann …. steckt man im Stau und im Overtourism!!!! Amalfi geht unter im Touristenstrom, die Parkplätze sind voll, nur im Schneckentempo kommt man voran – unser Entschluss ist schnell gefasst – nur weg von hier – ein Foto vom Auto aus und retour über die Berge ist ein erster Stopp bei einer örtlichen Tankstelle mit Kaffee und Bagno und dem Hinweis – das ist immer so, gestern war es noch schlimmer!!! Instagram kills everthing!!

Im beschaulichen „KUBU“ zurückgekommen schnaufen wir mal durch und machen uns dann auf einen Spaziergang ins Pompeji von Heute, Piazza, Pizzeria und eine Pizza Bianca mit Brokkoli – aber Vorsicht – Brokkoli ist in Italien meist „Rappa“ = Stangenkohl! Rita – die gute Fee in der Villa Franca verwöhnt uns noch mit einem Frühstück und verspricht uns „Melanzane sotto olio“ vorzubereiten, wenn wir wiederkommen …. und das ist nicht abwegig :)!!!

4. Oktober 2025: Wir verlassen Pompeji und – wieder der Sonne entgegen – geht es in die Region Basilikata – unser Ziel ist Matera – die Stadt der Sassi! Wir fahren durch eine landwirtschaftlich geprägte Provinz – unzählige Hügel – verfallene, verlassene Höfe, aufgelassene Bahnstrecken,… Matera war vormals das „Armenhaus“ Italiens und Verbannungsort von politischen „Gefangenen“. Anmerkung: Roman/Film von Carlo Levis – „Cristo si e‘ formato a Eboli“ (Christus kam nur bis Eboli). Aber die weite Landschaft bietet auch die besten Voraussetzungen für Solarfelder und somit eine große Chance mit diesem neuen Wirtschaftszweig die wirtschaftliche Situation von Basilikata nachhaltig zu verbessern.

In der Vergangenheit waren die Zustände der Bevölkerung armselig und in Matera lebten viele Familien noch bis 1950/1960 in unwürdigen „Höhlenbehausungen“ mit zahlreichen Kindern (hohe Sterblichkeitsrate) und mit ihrem gesamten Vieh (Esel, Hühner…). Heute sind die Sassi Weltkulturerbe. Die Wohnsituation der Einwohner wurde verbessert und die Sassi umgewandelt: kleine Shops, Restaurants (Zipa), Höhlenkirchen, die man besichtigen kann.Touristen aus der ganzen Welt kommen und flanieren durch die engen  Gassen. „Original-Sassis“ sind zu besichtigen, ein „Mini-Matera“ wurde von einem Einheimischen in liebevoller Kleinarbeit erstellt und ist bei Tages- und Nachtlicht ausgestellt.

Unser Quartier in Matera (Santo Stefano 8 – Komfort & Relax) liegt perfekt – gleich neben dem Zugang des Viertels Sasso Barisano! Wir haben Glück und ergattern in unmittelbarer Nähe einen heißbegehrten Parkplatz und gleich gegenüber ein kleines „Alimentari: da Angela“!! Vater und Sohn verkaufen die Köstlichkeiten der Region und vor allem der Vater versteht sein Geschäft :)! Er informiert uns über ein spezielles einfaches Pastarezept aus der Region Basilicata:
– Pasta Miskiglio (mit Kichererbsenmehl), Kichererbsen, den „einzigartigen“ roten Zwiebel und natürlich „Pepperoncini secci“ (getrocknete italienische Chillisorte) zum Drüberstreuen. Einfach und mit den lokalen Zutaten schnell zuzubereiten. Dazu Vino – Verbo (bianco oder rosso). Wir nutzen unser Quartier mit neu renovierter Küche und verwöhnen uns mit dieser speziellen lokalen Pasta – zur Verkürzung der Wartezeit: Taralli – leichtes Knabbergebäck, Cracker auf Weizenbasis – ähnlich Grissini!

Danach ein Abendspaziergang durch die Sassi – „weich“ beleuchtet und mit einer ganz besonderen Stimmung! Es zahlt sich wirklich aus über Nacht zu bleiben, es wird ruhiger und die meisten Tagestouristen sind weg :)!

5. Oktober 2025: Abfahrt von Matera – wir haben wirklich alles wunderbar geplant aber dann kam uns ein örtliches event in die Quere – der „Duathlon von Matera 2025“! Die halbe Stadt ist gesperrt und nach zahlreichen Umwegen geht es nochmals quer und spektakulär durch die Sassis – diesmal mit unserem Auto!!! Gut, dass wir zeitlich alles kalkuliert haben denn um 11 Uhr haben wir noch einen Slot gebucht für ein „Kleinod“ etwas außerhalb von Matera: „Cripta del Peccato Originale“ – Krypta der Erbsünde! In dieser Höhlenkirche hat man Fresken aus dem 8/9 Jahrhundert gefunden, die den „Sündenfall“ von Adam und Eva darstellen. Ein kurzer 4×4 Drive und in einer kleinen Gruppe kann man in der Grotte die Fresken mit Erklärung und „Mönchsgebet“ bewundern!

Weiter geht es in die nächste Region – Puglia/Apulien!!! Unser Ziel: die Hauptstadt der Trullis – „Trulli Town“ – Alberobello! Schon auf unserer Fahrt kündigen sich die ersten Trullis an und in Alberobello haben wir für eine Nacht unser ganz persönliches Trullo gebucht (Trulli e Puglia Resort) – gut geheizt, was in diesem Falle gut ist, denn es ist unser einziger Aufenthalt, wo sich auch Regen angekündigt hat. Unser „Landhaus“ (inmitten von „Trulli-Town“ ist liebevoll eingerichtet und nach einer ersten Runde in Italiens „Hobbit-Land“ 🙂 mit kleinen Läden, Vino-Stopp, Chat mit einem Pärchen aus Napoli und Kauf von lokalem Olivenöl beschließen wir unsere Küche im Trullo zu nutzen und unsere Pasta verfeinert mit Trüffelsalami in der wohligen Atmosphäre unseres warmen Trullos zu genießen!

Und auch in Alberobello, nachdem alle Tagestouristen weg sind, machen wir einen ganz speziellen Nachtspaziergang: Etwas Regen, warme Beleuchtung, enge Steinstraßen und menschenleer – einfach grandios! Was für ein Unterschied zum üblichen Touristen-Alltag!

6. Oktober 2025: Noch ein wunderbares etwas „kurioses“ Frühstück in der Weinbar unseres Vermieters – zu erreichen über eine halsbrecherische, steinerne und enge Treppe nach unten, zwischen Rot- und Weißweinen und Einmachgläsern aller Art machen wir noch eine Runde im Sonnenschein in „Neu-Alberobello“ und dann geht es weiter.

Wir bleiben in Apulien und es geht noch weiter in Richtung Süden auf die Halbinsel Salento (=Absatz von Italien), nächstes Ziel ist Lecce – dem Florenz des Südens! Nur einen Steinschlag vom Centro Historico entfernt haben wir auch hier ein großartiges B&B gefunden: Habitare  – Neu und liebevoll eingerichtet beziehen wir im obersten Stockwerk das Zimmer „NAVITA“ – mit Seilen, Fisch- und Holzdekor, einem kleinen Balkon mit Holztischchen und -stühlen und im Sonnenschein Blick auf die Dächer von Lecce! Das Gepäck wird mittels eigens montierten Lastenaufzug nach oben transportiert und die Signora gibt uns gleich die ersten wertvollen Tipps. Vorallem: wo geht man am Abend essen :)! Die Wahl fällt auf die Osteria da Angiulino – mitten im historischen Zentrum von Lecce, wo schon der Schwiegervater der Signora Stammgast war – eine Osteria, wo vom „Zio“ gekocht wird!

Zuvor ist aber noch Kultur angesagt, das „Habsburger – Tor für Karl V (Porta Napoli)“, die üppige barocke Altstadt, das römische Amphitheater….das Abendessen muss verdient werden:)! Und wir werden belohnt: mit Pferdefleisch in Form von Polpetti (Polpette di Cavallo), und in Form eines ganz zarten Sugos und der lokalen Pasta – Sagne ncannulate mit frischer Tomatensauce und Käse – ein MUSS in Lecce! Gefolgt vom Hauptgang – Involtini mit Schweinefleisch!!! – dieses Land ist mein „Untergang“!!!

Und dann kam das FRÜHSTÜCK! So etwas haben wir noch nicht erlebt! Mit unglaublicher Hingabe bereitet unser Gastgeber eine süße und eine pikante Variation vor – Dolce & Salata! Am besten man sieht sich die Fotogallerie ihrer Homepage an (Mozarella mit Mortadella gefüllt, Schafskäse mit Marillenmarmelade, ein Blätterteig-Kunstwerk mit Grünkäse-Fülle und Feigenmarmelade, eine Bruscetta mit Tomaten und Stracciatella di burrata, Mandelkroketten….) – das alles hergerichtet auf originellem lokalen Keramikgeschirr!!!! Wir sind für den ganzen Tag versorgt – aber sein Motto: dann können wir uns auf die Natur und Kultur konzentrieren und müssen nicht ans Essen denken :)!!! Mit Ausflugstipps werden wir auch noch versorgt und es kann los gehen!

Der Tag ist sonnig aber unglaublich windig. Unser erster Stopp sind die Ausgrabungen bei Roca Vecchia und die Grotta della Poesia – direkt an der Küste. Das Meer zeigt seine Urgewalt und wir werden von den starken Windböen und der „fliegenden“ Gischt fast umgehauen. Nächster Stopp: Otranto – die östlichste Stadt Italiens. Der Hafen mit Blick nach Albanien und das historische Zentrum sind beeindruckend. Die Sonne scheint, der Wind bläst und wir erkunden das Castello und die Basilika (Santa Annunziata) mit enormen Bodenmosaik, einer beeindruckenden Deckengestaltung und der Kapelle der Märtyrer. In einem „versteckten“ Garten genießen wir Vino und den obligatorischen „Rustico Leccese“.

Lebensmittel werden natürlich auch noch eingekauft: Pasta, Olio, Vino, Pesto di Rapa, Sugo! Anmerkung der Signora: Zwiebel und Pferdefleisch anrösten, Tomatensugo drüber und mit Pasta „Sagne“ vermengen!

Unseren Besuch bei der „Cave di Bauxit“ wollen wir auch nicht vergessen – 4 EURO für einen Parkplatz um sich den, mittlerweile im Privatbesitz befindlichen und mit Verbotsschildern versehenen, „Geheimtip“ anzusehen – unser Resümee: muss man nicht gesehen haben. Zurück in Lecce – nach Charlys genialer Einparkleistung – gibt es heute noch die obligatorische Pizza im „La succursale“!

8. Oktober 2025: Wir nehmen Abschied von Lecce – aber natürlich nicht ohne Frühstück von „Salvio il Grande“ und seiner Monica! Unsere Fahrt geht weiter – es geht Richtung Kalabrien! Richtung Taranto und entlang des „Golfo di Taranto“ bei strahlendem Sonnenschein und Blick aufs mehr ist die Fahrt wieder ein Traum. Dort und da taucht ein „Borgo“ auf, Olivenhaine und Weinberge ohne Ende und wir kreuzen fast die S-Bahn, die quer durch Kalabrien verläuft. Unsere nächsten Gastgeber sind in Rende„La Turritella“. Ein Agriturismo, etwas abgelegen inmitten der kalabresischen grünen Hügel/Berge. Unsere Gastgeber, ein kalabresisches Ehepaar ist entzückend und aufgrund der Nebensaison müssen wir leider auf ihr Restaurant verzichten (wir sind mal wieder die einzigen Gäste) aber wir erhalten unzählige Tipps, was wir uns in Kalabrien ansehen müssen, welche Tomaten sich am besten für Sugo eignen, und natürlich, wo wir nicht weit weg von unserem Quartier auch wunderbar Abendessen können – na „Grazie a Dio“ – wir sind gerettet :)!!!

Nachmittags besuchen wir noch zur späten Stunde das am Berg liegende Centro Historico von Rende – Anfahrt über spektakuläre Straßen treffen wir auf ein verschlafenes, uriges Borgo mit der obligatorischen Kirche und der örtlichen Bar, wo sich vor allem die älteren Herren einfinden und – man glaubt es kaum – ein Cafe noch 0,70 EUR kostet! Abends geht es dann bergab zum empfohlenen Ristorante – mit Fuchssichtung! Im „Lunapiena“ geht das Schlemmen weiter, diesmal mit Meeres-Antipasti und den hausgemachten Gnocchi mit Pistaziencreme, Vongole und Stracciatella die bufola!

9. Oktober 2025 – wir werden mit strahlendem Sonnenschein geweckt und nach einem klassischen italienischen Frühstück Cafe & Kuchen nehmen wir Abschied …. und auch gleich etwas hausgemachte Orangen- und Feigenmarmelade mit :)! Wir starten unsere letzte Etappe am Festland Italiens und fahren entlang der kalabresischen Ostküste weiter gen Süden – unser Ziel ist Sizilien. Bei klarer Sicht sehen wir den rauchenden Stromboli und bevor wir die Straße von Messina überqueren machen wir noch einen Abstecher in Scilla – zum einen der beiden „Meeresungeheuer“ und besuchen das malerische borgo dei pescatori Chianalea– direkt am Meer gelegen. Der Platz ist umwerfend und wir beschließen kurzfristig – wir benötigen vor Überquerung der Meerenge eine Stärkung und landen im „Generale“ ! Eine wunderschöne Terrasse, unter uns der Ozean und Blick auf die ausfahrenden Fischerboote und den Stromboli – Cozze, Pasta mit Pesce Spada :)!!

Gestärkt treten wir die Überfahrt nach Sizilien an, verfahren uns mal kurz, checken die biglietti für die Fähre und schon setzen wir über! Die See ist ruhig, der Etna begrüsst uns mit ein paar Wölkchen und es dauert nicht lange bis wir in Messina an Land gehen. Nach dem ersten üblichen Verkehrschaos befinden wir uns schon auf der Straße Richtung Catania/Giardini Naxos. Die Wolken lichten sich, Taormina liegt schon im Sonnenschein und bei schönstem Wetter erreichen wir Giardini Naxos!

Wir haben uns für die nächsten Tage in unserem „Hochzeitshotel“ Baia degli Dei, direkt am Strand, eingemietet und an der Rezeption kann sich Melina noch mit großer Freude an uns erinnern – 15 Jahre ist es her seit wir uns mit unserer „gruppo“ einquartiert haben :)! Wir bekommen ein Zimmer mit großer Terrasse, Blick auf´s Meer und auf einen Zipfel vom Etna!!! (Nr. 106). Für unser Auto gibt es den gut gesicherten Parkplatz Aurora.

Abends ist es dann soweit: wir treffen Lara in ihrem neuen Domizil. Ein supernettes Apartment mit Terrasse und wir werden mit Mozarella-Sticks, einer großartigen hausgemachten Parmigiana und zarte Fleischfillets. Laras Freundin Beate – ebenfalls ursprünglich aus Deutschland und dann in Sizilien ist ebenfalls mit dabei – und wie immer sind solche Abende mit unendlichen Gesprächen immer zu kurz :)!

10. Oktober 2025: Sicilia – Frühstück im fast unverändertem Baia degli Dei und die Sonne scheint! Wir treffen uns mit Lara und „Milo“ zu einem entspannten Strandspaziergang und weil kein Sizilienbesuch ohne Granita abgehen kann geht´s zum „besten Granita am Platz“: Dolce Zefiro! Lara ist als Tourguide auch im Oktober noch schwer beschäftigt und so geht´s bei ihr noch in Richtung „lavoro“ und wir glauben es kaum, wir können unsere Badesachen auspacken und noch einen sonnigen Strandtag genießen – Motto: wir lassen einfach nur die Seele baumeln und genießen unser aktuelles „Dolce Vita“! Und als krönenden Abschluss gibt es in Lara´s Nest einen super, gemütlichen Abend mit umwerfender „Pasta con Broccoli“ :)!!!

11. Oktober 2025: Lara ist im Einsatz aber sie hat uns auf das „Pistazienfest“ im Pistazienparadies Bronte aufmerksam gemacht (Sagra del Pistacchio di Bronte). Das ist eine Gelegenheit! Wir starten eine Etna-Umrundung, bei strahlendem Sonnenschein, wunderbarer Blick auf den etwas Schnee bedeckten Gipfel und es wird auch eine Reise in die Vergangenheit. Wir kommen durch die uns bekannten Etna-Dörfer, durch Linquaglossa, wo wir geheiratet haben, queren die Bahnübergänge der Circumetnea, stoppen bei Quota-Mille, wo unser Hochzeitsessen stattgefunden hat und die Erinnerungen sind überwältigend!! Schließlich erreichen wir Bronte – und dort geht es ab! Nach einer, wieder mal, spektakulären Parkplatzsuche geht es ins „Getümmel“: An jeder Ecke Musik und Pistazien – in jeder Form: Pasta, Pesto, Crema, Cafe Pistacchio, Pistazienmehl – vom Frühstück bis zum Abendessen, ob süß oder pikant! Und dann noch umwerfende Arancini mit Pistacchio !!!!!! Wir füllen unser Auto mit weiteren Spezialitäten und fahren unsere Etna-Runde über Catania zu Ende – bis wir nach Giarre kommen – denn heute haben wir noch einen weiteren wichtigen Termin :)!!!!!

Es ist schon einige Jahre her, da haben wir in einem kleinen Keramikgeschäft in Giarre – bei Signor Orazio – einen Testa di Moro ausgesucht und er wurde mit Post nach Wien geschickt, um auf unserem Balkon sein neues zu Hause zu bekommen. All die Jahre hat uns aber das weibliche Pendant gefehlt und deshalb wurde mit Signor Orazio ausgemacht, wenn wir nach Sizilien kommen nehmen wir unsere „fehlende“ MORA mit. Gesagt getan, Sie wurde in Feinarbeit hergestellt und um 17 Uhr haben wir unseren Termin bei Orazio, um sie abzuholen. Concluso: sie ist heute in Gesellschaft unseres Moros und es ist so, als würde sie schon immer auf unserem Balkon zu Hause sein!!!!

12. Oktober 2025: Heute nimmt uns Lara mit ihrer Reisegruppe „Explore“ auf ihre Etna-Trekking Tour mit. Eine bunte „ältere Truppe“: Kanadier, Australier aus Perth, Schotten, die eigentlich aus Großbritannien sind, Mailand… Es wird eine entspannte Tour auf Etna Tour und das Wetter ist perfekt. Der Blick auf den Kratergipfel ist klar, Laras Erklärungen sind ein Traum und auch dieser Ausflug weckt Erinnerungen. Als wir bei unserem „verschüttetem“ mit Lavastrom zerstörtem Refugio ankommen treffen wir auch noch „Dario“ – unseren Hochzeitsfotografen :)! Die Freude ist groß und er kann sich noch gut an unsere unvergessliche Hochzeit erinnern! Was für ein Tag!

Ein letzter Abend mit Lara und nochmals werden wir verwöhnt mit Pasta Bolognese. Dann heißt es wieder mal Abschied nehmen aber eines es sicher – es gibt ein Wiedersehen!

13. Oktober 2025 – Abfahrt Hotel Baia degli Dei, wir verabschieden uns von Melina, starten früh los nach Messina, überqueren die Meerenge mit der Fähre – alles klappt reibungslos! Bei strahlendem Sonnenschein kommen wir in Kalabrien an und diesmal geht es wieder Richtung Norden. Unser erstes Ziel ist Pizzo an der Ostküste und wir möchten uns ie Chiesa di Piedigrotta, direkt am Strand gelegen, ansehen. Eine kleine Kirche in Stein gehauen mit steinernen Kunstwerken – ein kleines Juwel mit großer Geschichte. Und Pizzo muss man einfach besuchen, denn das einzig wahre „Tartufo Nero“ kommt ebenfalls aus Pizzo :)! Wir sind positiv überrascht über die belebte, supernette Altstadt mit Piazza und Blick auf das Meer – und natürlich finden wir das perfekte Tartufo! Das Castello nehmen wir auch noch mit und dann geht es entlang der Ostküste am Tyrrhenischen Meer weiter.

Unser nächstes Quartier befindet sich in Paola. Ein sehr nettes, neu eingerichtetes Quartier, die Kontaktaufnahme mit unserem Vermieter, der uns mit seinem Motorino vor Ort pünktlich aufsucht, verläuft reibungslos und Parkplatz ist auch vorhanden. Obwohl das Mehrparteien-Haus sich direkt am Meer befindet hat unser Quartier leider nur Blick auf die Stadt und auf die kalabresische Eisenbahn :)! Aufgrund der Nebensaison und der Tatsache, dass Montag ist, geraten wir auch in „Notlage“ – alle nahegelegenen Restaurants haben zu. Die Lösung ist der uns schon vertraute Conad Supermarkt und so gibt es Käse, Salami und Panini – eine kalabresische „Abendjause“ im Quartier.

14. Oktober 2025: Mein ewig junger Ehemann ist 56!!! ….und wer kann schon sagen, daß er seinen Geburtstag mit einem Sonnenaufgang in Paola/Kalabrien startet! Unser Gastgeber hat eine Vereinbarung mit der örtlichen Bar und dort bekommen wir ein klassisches italienisches Frühstück – Cafe & Cornetto! Auch heute begleitet uns die Sonne bei unserer Weiterfahrt entlang der Küste und die „Borghi piu belli“ , die wir passieren sind uns schon ein vertrauter Anblick – irgendwann – so beschließen wir, werden wir sie ALLE besuchen :)!! Einen Zwischenstopp machen wir im „berühmten“ Scalea und spazieren die lange „Scala“ (Namensgebung) hinauf bis zu den Überresten des Castello Normanno. Ein paar Einkäufe nicht zu vergessen – die lokalen Peperoncini in allen Varianten (getrocknet, in Öl und als Keramik :).

Der Weg führt uns weiter durch die Berge Kalabriens und Basilikata bis wir wieder Kampanien erreichen. Die ersten Blicke wieder auf den Vesuv und wir sind zurück in Pompeji – in der Villa Franca – wir sagten ja: „Wir kommen wieder!!“ Von Lorena, geboren in Paraguay, und „la Sposa di Pepe“, werden wir herzlich begrüßt und mit dem gewohnten Geräuschen der Kirchenglocken und der naheliegenden Bahnschranke genießen wir die verbleibenden Stunden am Pool. Für Charlys „Geburtstagsessen“ trumpft Giuseppe auf: als Antipasto eine großartige Fischvariation, dazu Bruschetta und „seine“ frittierten Zucchiniblüten,  als Secondo frische Gnocchi con Vongole e Limone, Vino und Limoncello – wir wussten, warum wir auf unserem Rückweg wieder kommen mussten :)!

15. Oktober 2025: Ein weiterer Grund für unsere Rückkehr in die Villa Franka: wir wollten unseren „fehlgeschlagenen“ Besuch in Neapel nachholen, der leider aufgrund des vergangenen „Scioperos“ nicht stattfinden konnten. Diesmal fahren alle Züge und von unserer Station aus geht es direkt nach „Napoli-Central-Piazza Garibaldi“! Die Züge sind zwar nicht mehr die jüngsten aber mit der obligatorischen Musikuntermalung – italienische Herz-Schmerz „Canzoni“ plus Ziehharmonikabegleitung – vergeht die Fahrt wie im Flug. Das Wetter will nicht so ganz mitspielen – man merkt schon auch hier zieht der Herbst ein – aber solange es nicht regnet…

Wir tauchen ein ins Getümmel des Centro-Storico von Neapel. Der imposante Dom, enge Gassen, unzählige Kirchen, die „Straße der Weihnachtskrippen“ (Via San Gregorio Armeno) und natürlich darf weder der omnipräsente „Cornicello Rosso“ als Glücksbringer fehlen und schon gar nicht die Erinnerungen an „Dio-Diego Maradona“ :)! Zur Stärkung gibt es alls „Mittagssnack“ das einzigartige „Panino Neapoletano“ und dann machen wir uns auf den Weg ins Quartiere Spagnolo und besichtigen die „Unterwelt Neapels“ – Napoli Sotteranea. Es geht 40 Meter unter die Erde, Wasserzisternen und ein Tunnellabyrinth, die schon von den Griechen erbaut wurden. Später wurden sie als Mülldeponien genutzt und während der Bombardierung im 2. Weltkrieg konnten die Einwohner Neapels diese Zisternen als lebensrettende Bunker aufsuchen. Wieder an der Oberfläche stellen wir fest, wie die Zeit verflogen ist – jedoch es gibt noch EINES zu tun, bevor wir Neapel verlassen: „Neapel ist DIE Stadt der weltbesten Pizzas!“ Eine klassische Margherita und eine Capriciosa und danach können wir zufrieden die Rückfahrt antreten durchs „gefährliche dunkle Neapel“ zur Piazza Garibaldi und mit dem Zug retour zur Villa Franka. Nicht zu vergessen sind unsere Einkäufe: lokaler Vino Falanghina und Pasta Caccavella von Gragnano.

16. Oktober 2025: Jetzt ist es wirklich so weit und es wird wohl länger dauern, bis wir die Villa Franca wiedersehen! Von Rita erhalten wir noch ein selbstgemachtes Glas mit „Melanzane sotto olio“ und dann nehmen wir Abschied. Unser nächster Stopp ist Siena und die Wetter-App verspricht uns einen goldenen toskanischen Herbst. Vorbei an Rom in der Region Lazio führt unsere Strecke auch noch durch Orvieto in Umbrien und schließlich erreichen wir die Toskana. Die historische Altstadt von Siena ist von Mauern umgeben und für den Autoverkehr gesperrt (außer für Anrainer). Wir haben uns deshalb für ein Quartier entschieden, das etwas außerhalb liegt und stressfrei angefahren werden kann: Hotel More di Cuna.

Spätnachmittags kommen wir an, Parkplatz passt perfekt und in unmittelbarer Nachbarschaft gibt´s ein tolles Restaurant – Il Conte Dino – was will man mehr! Das Essen ist ausgezeichnet: Milz vom Kalb, Frittierter Pulpo mit Kichererbsenpüree, Pici Pasta Carbonara mit Trüffel, Pici Pasta mit Wildschwein und ein rumgetränkter BABA – wunderbar, auch wenn der BABA ursprünglich aus Neapel kommt :)!

17. Oktober 2025 – wir erobern Siena. Zuerstmal meistern wir bravourös das Thema Parkplatz, wir sind früh genug dran und platzieren uns auf einem der gebührenpflichtigen Parkplätzen am Stadium außerhalb der Stadtmauern und es kann los gehen. Santuario di Santa Caterina (unteranderem die Schutzpatronin Europas), Dombesichtigung (der sieht mit seinem auffälligen Streifendesign ein wenig aus wie die enormen Pistazientorten in Bronte :), obligatorischer Cafe am Campo und natürlich ein Besuch bei Nannini – der berühmtesten Zuckerbäckerfamilie (Cantucci) in Siena und die Verwandtschaft von Gianna Nannini. Noch ein Abstecher zum Fortezza Medicea mit Blick auf die Dächer der Stadt und mit den letzten Sonnenstrahlen kommen wir wieder in unserem Quartier an…und machen noch einen Abstecher ins Il Conte Dino :)!

18. Oktober 2025 – jetzt wird es eng, wir nähern uns unweigerlich der österreichischen Grenze aber wir stellen fest – die Strecke ist „eindeutig“ zu lang und wir brauchen noch einen Stopp in Italien :)! Die Wahl fällt auf das beschauliche Tolmezzo in Friaul-Julisch-Venetien.

Wir schieben auf unserer Fahrt nach Tolmezzo noch einen Besuch „unserem“ Pastalieferanten ein – Fattoria la Vialla. Eingekauft haben wir noch wie die Wilden aber wir waren auch ein wenig enttäuscht – beim Personal fehlt der italienische Spirit und man ist von rein deutschsprachigen Gästen umgeben. Zum Glück haben wir hier keine Nächtigung gebucht – ich denke wir bleiben mit der Fattoria in reinem Online-Kontakt.

Nach ein paar Drängeleien an der Mautstelle Mestre und ein paar hundert Kilometer später rauschen wir in Tolmezzo, im zentral, am Stadtplatz gelegenen, Hotel Albergo Roma ein – mit eigenem Parkplatz. Auch hier ist das hauseigene Ristorante aufgrund der Nebensaison schon geschlossen aber einem Tipp unserer Gastgeberin folgend verhungern wir auch nicht in Tolmezzo – schließlich muss der letzte Abend in Italien ausgiebig gefeiert werden. Schon ist es spät geworden als wir uns im nächtlichen, von Bergen umgebenen Tolmezzo auf den Weg machen. Durch urige Arkadenwege geht es in die „Antica Osteria Valle“, es ist Samstag und dort ist die Hölle los! Bekannt für seine überdimensionalen Pasta-Portionen und Pizzas sind wir von Einheimischen umgeben und bestellen uns auch noch als Vorspeise eine Terrinetta di formaggio Montasio fuso con pancetta … auf gelber Polenta!! Die Pasta „Fusilli alla carnica con salsiccia, mais e panna“ gibt mir dann den Rest – ich sage nur: 3 kg plus….aber so muss das Paradies aussehen!!! 🙂

19. Oktober 2025 – unsere letzte Etappe! Nochmals ein italienisches Frühstück und ein Sonntags-Morgenspaziergang in Tolmezzo mit Besuch im Duomo. Traurige Anmerkung: auch in Tolmezzo fallen die vielen leerstehenden Läden auf (Affitasi & Vendesi) – ein Zeichen der anhaltenden Abwanderung aus den kleinen Städten und Dörfern Italiens.

Ein letzter obligatorischer Cafe in der örtlichen Bar und es geht Richtung Wien. Ein Halt bei der letzten Tankstelle in Italien und dann schließt sich der Kreis – wir sind zurück in Österreich und werden in Wien gleich mal mit einem Mega-Tangentenstau begrüßt, den wir aber auch noch bravourös umfahren und parken uns mit Km 50.140 in unserer Garage ein – 5.000 km Italien und das Auto voller Schätze (Mora, Pasta, Öl, Pistazien, Tischtücher, Magneten, Sugo und, und, und…). Es wird nicht unser letzter Italienbesuch sein – schließlich ist noch einiges „unentdeckt“ :)!

Aber nicht nur unser „Giro d`Italia“ ist zu Ende sondern auch das Ende dieses Sabbaticals naht!!! Unglaublich, wo wir überall waren und was wir alles erlebt haben!!!! Jeder einzelne Tag, jeder Ort, jedes Gespräch, jedes lokale Gericht bleibt ein unvergessliches Abenteuer und für immer in unseren Erinnerungen!!! Schreit nach Wiederholung…..:)!

Thank you Australia, Vinaka Fiji, Terima Kashi Malaysia, Suksma Bali, Shukran Ägypten, Merci München und Tante Grazie Italia !!!!

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Italien, Südmeer 2025 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert