Roadhouse Blues

„A-Keep your eyes on the road, your hand upon the wheel“- Roadhouse Blues, The Doors 

Blick auf die Straße, Hände am Volant, und zwar beide! So sind wir von Perth die Westküste Richtung Norden bis nach Coral Bay gefahren. Endlos lange Geraden und gefühlt stundenlang keine Kurven. Auf diesen Etappen sind dann mal wieder alle Lieder vom iPod gespielt worden, nicht nur die Playlist. Und da war dann auch der Roadhouse Blues von den Doors dabei – ein Roadhouse wird im Verlauf dieses Eintrags noch eine Rolle spielen, zuerst aber sind wir nach den Tagen im „Red Centre“ in Perth gelandet.
Diesmal pünktlich und ohne besondere Vorkommnisse :).

In den Norden vom Westen

Perth, Impressions

Angekommen in einer der am isoliertesten liegenden Städte der Welt checken wir im Perth City Yha ein, wie eigentlich eh immer. Ist nicht das charmanteste Hostel von allen, aber für ein paar Tage reicht das allemal und wie immer liegt es nicht schlecht um das Stadtzentrum zu erkunden.
Wir brechen dann gleich mal auf um eine erste Runde zu drehen, runter zum Hafen, dort holen wir unsere Tickets für einen Tagesausflug nach Rottnest Island ab, den haben wir schon länger ins Auge gefasst, darüber haben wir uns schon in Auckland mit „den Linzern“ unterhalten. Vom Hafen spazieren wir wieder zurück Richtung Zentrum (CBD) und finden ein nettes Lokal in dem wir auf ein Begrüßungsbier einkehren. Nur ein paar Schritte weiter ist das Lot 20, auch sehr nett, dort bleiben wir zum Abendessen.
Tags darauf müssen wir wieder einen „Arbeitstag“ einlegen, waschen, Reiseversicherung kontaktieren usw.. Wir spazieren noch ein wenig durch Perth, entdecken endlich mal ein ansprechendes Souvenirgeschäft und gehen bald schlafen. Morgen früh gehts nach Rottnest Island.
Um 08:45 startet der Rottnest Express – eine Fähre, die mehrmals am Tag hin und retour verkehrt. Mit uns am Boot sind auch die Räder, mit denen man sich auf der Insel fortbewegt, private Autos gibts dort keine. Aber warum fährt man auf eine Insel, deren Name eigentlich Rattennest bedeutet?

Auf Rottnest Island

Wegen der Ratten natürlich, eh klar, oder? Es sind natürlich keine Ratten, sondern etwas klein geratene Kängurus – und nebenbei eines der, oder vielleicht das, glücklichste Tier der Welt – zumindest sehen sie oft so aus. Nach ca. 90 Minuten Fahrt erreichen wir Rottnest, nehmen unsere Räder in Empfang und starten unsere Inselrundfahrt. Immer die Augen offen, um eines der putzigen Tierchen zu erspähen, die überall rumrennen sollen. Vorerst finden wir mal keins und auch nicht gleich den richtigen Weg,  aber, Let it roll, baby, roll…  wir fahren weiter, Hügel auf und Hügel ab, mit der 3-Gangschaltung öfter mal schwieriger als gedacht und plötzlich sitzt so ein Minikänguru rechts am Straßenrand. Sofort angehalten, Kameras gezückt und ca. 150 Fotos von uns und dem total tiefenentspannten Quokka (so heissen die nämlich wirklich) gemacht. Been there, done that!

In die Kamera schaun, und lächeln

Erleichtert, dass wir einen Quokka gefunden haben – wir haben ihn/sie nach unserem Guide von Kangorooh Island „Clancy“ getauft- setzen wir die Radtour fort. Immer wieder sehen wir jetzt welche unter den Büschen/Bäumen sitzen, meist umringt von einer Anzahl fotografierwütiger Touristen. Aber die Viecher sind einfach zu entzückend 🙂
Wir können uns dem auch nicht entziehen, und immer wieder stoppen wir, einfach um „noch ein“ Foto zu machen.
Irgendwo machen wir dann mal Halt fürs selbst mitgebrachte Mittagessen, geniessen die Sonne und fahren dann gemütlich wieder zurück Richtung Hafen. Dort im „Ort“ noch ein Gläschen Wein auf den erfolgreichen Tag getrunken – hier sitzen die Quokkas dann tatsächlich im Gastgarten- und dann gehts auch schon wieder zurück nach Perth. Rottnest war den Ausflug wert, Bewegung gemacht, Quokkas fotografiert, Sonne genossen uswusf.

Einen Tag bleiben wir vorerst noch in Perth, dann gehts los mit dem Auto Richtung Norden. Diesen Tag nutzen wir noch für ein paar Einkäufe, es braucht eine neue Short und auch sonst so dies und das. Bei Lowes (Workwear) werden wir in Sachen Hose fündig und gleich um die Ecke bei Totally Workwear gibts auch noch ein paar passende Sachen – schön langsam nähern wir uns auch optisch den Aussies an.
Unseren vorerst letzten Tag in Perth lassen wir gemütlich ausklingen, Essen beim Asiaten, morgen gehts los Richtung Norden – wir haben für die verbleibenden etwas mehr als zwei Wochen ein Auto gemietet – mal sehen wie weit wir kommen werden.

Das Auto für die Westküste

Um 10:00 können wir den Wagen haben (Mitsubishi ASX) und dann fahren wir mal raus aus Perth, auf den Indian Ocean Drive. Unser erstes Ziel sind die Pinnacles, Steinformationen in einer Wüste aus rotem Sand im Nambung National Park.
Vorbei an Lancelin gibts zuerst noch Dünen aus weißem Sand zu bestaunen und immer wieder erstaunt uns auch, wie schnell sich die Landschaft hier ändert. Gerade noch Großstadt und nur ein, zwei Stunden wenn überhaupt, später, Strand, Meer, Dünen.
Angekommen im National Park (dem wievielten eigentlich?) machen wir uns zu Fuß auf den Weg, es gibt hier auch eine Autorunde, aber ein bisschen Bewegung schadet ja nicht. Die Formationen sind dann wirklich „stunning“. Soweit das Auge reicht, stehen unterschiedlich hohe Monolithen in der Gegend herum. Ein einziges großes Fotomotiv!

Die Pinnacles

Mal viele, mal alleinstehende, mal große, mal kleine…. dort und da ist einer umgefallen ….beeindruckend. Da es noch angenehm warm ist spazieren wir eine Zeitlang zwischen den Steinen herum, besuchen noch das „Visitor Centre“ und fahren dann weiter nach Cervantes – für heute haben wir nur eine kurze Etappe geplant, geradezu lächerliche 200 Kilometer haben wir zurückgelegt. Wir checken dort in einem Motel ein, nix besonderes, aber es gibt ein Restaurant mit guten Pizzen und für eine Nacht ist das mehr als ausreichend. Auch für morgen ist die Etappe überschaubar – wir wollen das Ganze jetzt entspannt angehen – wir werden drei Tage in Geraldton bleiben, hauptsächlich weil wir am Campingplatz eine wirklich schöne Cabin gebucht haben (man nennt solche hier „Chalet“ :)).
Bevor wir uns auf den Weg machen, machen wir noch einen Abstecher zum Strand in Cervantes. Im netten Strandcafé nehmen wir noch einen Espresso zu uns und machen uns anschließend auf den Weg Richtung Geraldton. Das sind wieder so um die 200 km, das lässt sich gemütlich machen, auch mit den erlaubten 110km/h Höchstgeschwindigkeit!
Wir treffen am frühen Nachmittag ein und beziehen unser „Chalet“. Fühlt sich fast ein bisschen so an – ist tatsächlich großzügig gestaltet und brandnew! Und auch die Küche ist gut ausgestattet, da werden wir wieder selbst kochen. Mal sehen was der „Coles“ hier zu bieten hat. Wir schwingen uns wieder ins Auto und machen uns auf den Weg „in die Stadt“. Das Angebot im Supermarkt ist praktisch gleich dem in Perth, und es gibt eine Fischtheke. Die ist zwar schon gut geleert, aber es gibt noch ein paar schöne „Saddletail Filets“, die werden gut zu Kartoffeln und Gemüse passen. Vielleicht noch ein paar „Prawns“ dazu? …..mmmm ……

Geraldton, Strandspaziergang

In den nächsten zwei Tagen gehen wir am Strand spazieren und besichtigen Geraldton (Strand spazieren hat länger gedauert :)). Viel gibts nicht zu sehen, aber der Kaffee im Café Fleur ist gut und die Fischtheke beim Coles hat immer was zu bieten. Das Wetter ist auch sehr gut, wir sitzen auf der Veranda und planen die nächsten Tage. Weiter im Norden schauts ebenfalls nach Sonne aus und wir finden für die kommenden Tage wieder eine, etwas weniger luxuriöse, Cabin in Monkey Mia (eigentlich im Monkey Mia Resort, mehr ist dort nicht). Wir buchen wieder drei Tage und nach den erholsamen Tagen in Geraldton sind wir bereit für eine längere Etappe mit mehr als 400 km.

Kurven? Fehlanzeige

Wir starten gleich in der Früh, das dauert hier ja immer länger, wirklich schnell darf man nicht fahren und ein paar „Scenic Lookouts“ sollten sich ja auch ausgehen.
Die Landschaft wechselt ständig, mal roter Sand und eher Wüste, mal Busch, mal Yakka Bäume auf großzügigen Wiesen. Die Straße bleibt dieselbe, Highway Number 1, auf den sind wir schon vor Geraldton irgendwann eingebogen. Stundenlang geht es jetzt so dahin, wechselnde Landschaft, Tierkadaver links und rechts, ein Roadhouse dort und da, und immer wieder keine Kurven. Keep your eyes on the road …

Beim Shark Bay Turnoff biegen wir links ab Richtung Denham. Dort können wir noch einmal einkaufen und tanken bevor es nach Monkey Mia (Monkey Maya gesprochen) geht. Vorher stoppen wir an den Hamelin Pools und dem Shell Beach, der, oh Wunder, aus lauter Muscheln besteht. Die paar anderen Touristen, die wir dort treffen, verlassen fluchtartig das Wasser, als ein kleiner Hai (Shark Bay!) vorbei schwimmt (der sich sicher mehr gefürchtet hat).
In Denham, dem westlichsten Punkt des australischen Festlands, besuchen wir noch das Old Pub, das westlichste Hotel Australiens, machen ein paar Fotos am Jetty und dann gehts die letzten paar Kilometer nach Monkey Mia. Hier gibts Delphine, die regelmäßig vorbeikommen, die werden wir hoffentlich auch zu sehen bekommen.

Monkey Mia, Emu Patrouille

Wir treffen am Nachmittag ein und beziehen unser Quartier. Mal wieder eine Cabin, kein Chalet, aber durchaus ansprechend. Mit den Einkäufen aus Denham werden wir auch hier zumeist selbst kochen. Vor den Delphinen treffen wir noch auf die „Emu Patrouille“. Zwei, oder auch mehr, dieser Straussenvögel spazieren mehrmals pro Tag sehr gelassen durch die Anlage (Nicht füttern!). Auf der kleinen Terrasse unserer Cabin lässt es sich gut aushalten, wir essen und lassen schon wieder einen Tag gemütlich ausklingen. Morgen früh werden wir uns die Delphine ansehen, so sie denn auftauchen.
Um 08:45 finden sich dann praktisch alles Anwesenden am Strand ein um die „Delphinshow“ zu bewundern. Ein, zwei sind schon da und dümpeln im seichten Wasser vor sich hin Die RangerInnen erklären wie und warum sich das hier so abspielt und dann startet die „Fütterung“. Die Tiere bekommen aber nur ein paar wenige Fische, das deckt nur rund 10% ihres Nahrungsbedarfs, sie müssen also weiterhin selbst jagen. Auch ein paar Touristen dürfen die mittlerweile ca. 5-10 Delphine mit toten Fischen füttern, darunter auch der „man in the red shirt“ (das bin ich!) . Dauert nur ein Sekündchen bis der/die Delphin den Fisch, den ich ihm hinhalte, verschlungen hat.

Monkey Mia, Delphine

Den Rest des Tages verbringen wir mit am Strand spazieren, den Shop besuchen, und ein Kajak für den nächsten Tag zu reservieren, irgendwie sind wir da auf den Geschmack gekommen und zum Schnorcheln ist das Wasser eine Spur zu kühl.
Tags darauf sind wir dann um 09:00 beim Kajakvermieter und starten Richtung „Red Cliff“ und „Shark Nursery“, mal sehen wie weit wir kommen. Wir werden jedenfalls instruiert uns eher InShore zu halten, damit wir vom Wind abgedeckt sind.
Los gehts und wir paddeln Richtung „Red Cliff“. Nach ca. 40min sind wir dort und gehen mal an Land. Noch nicht allzu viel Wildlife zu sehen, aber das sollte sich noch ändern. Als wir uns gerade aus dem Kajak schälen entdecken wir einen kleinen Rochen direkt neben uns. GoPro gezückt und ein paar Fotos gemacht. Und noch einer schwimmt vorbei – sehr schön und sehr schnell auch wieder weg.

Monkey Mia, Kajak, ein Hai

Wie paddeln weiter, es geht gut voran und Richtung „Shark Nursery“. Gerade als die Dagi einen großen Raubvogel (White bellied Sea Eagle) an Land erspäht, schwimmt rechts an uns ein kleiner Hai vorbei – oder doch nur ein Schatten? Hm, wahrscheinlich … aber da.. noch einer…. und ein Stingray schwimmt direkt unter dem Kajak durch.  Ab jetzt sehen wir Haie fast schon im Minutentakt, ok, vielleicht etwas übertrieben, aber um die zehn haben wir jedenfalls entdeckt. Noch einmal gehen wir an Land, schnorcheln ist jetzt gar nicht mehr so das Thema, das Wasser ist so kalt :)… Die Haie, naja…die erleichtern uns die Entscheidung, nicht ins Wasser zu gehen. Man sieht sie ja auch vom Boot aus gut.
Sei´s drum, wir haben schon viele Tauchgänge gemacht, bei denen wir weniger Wildlife als heute vom Boot aus gesehen haben.
Zurück im Ressort tauschen wir uns noch mit dem Vermieter über die Sichtungen aus und gehen an die Planung für die nächsten Tage. Gebrannte Kinder, die wir sind, checken wir wir wie es weiter nördlich mit dem Wetter aussieht, vor allem am Ningaloo Reef, die Whale Shark Saison soll gerade beginnen, das wäre noch was, mit so einem Riesenhai im Wasser zu schwimmen.
Die Vorhersage ist soweit ok, nicht perfekt, aber kein Problem. Wir finden gerade noch ein Doppelzimmer mit geteiltem Bad in Coral Bay (weiter wollen wir eigentlich nicht fahren) und auch bei EcoTours gibts noch Plätze für Schnorcheln mit den Walhaien. Alles online gebucht (es lebe das 21. Jhdt.), entspannt Abendessen im ressorteigenen Restaurant und dann früh los – es sind wieder ein paar(hundert) Kilometer zurückzulegen.
Noch bevor die Rezeption geöffnet hat sind wir „on the road“. Schlüssel eingeworfen und los gehts. Zurück bis zum Turnoff und dann nach links, oder nach Norden, Richtung Coral Bay. Stundenlang schnurstracks geradeaus ….wann war die letzte Kurve? Keine Ahnung ….
Eh egal, wir kommen im Laufe des Nachmittags in Coral Bay an … das Hostel schaut ok aus, Wetter auch und wir beziehen das Zimmer und gehen dann auf ein kleines Bier in der angeschlossenen Bar.
Die Dosen sind noch nicht geöffnet, da läutet unser Telefon. Seltsam – wer kann das sein? Es ist ein Mitarbeiter von Ecotours und leider hat er keine guten Nachrichten. Unsere Tour für morgen ist abgesagt – das Wetter ist zu schlecht … zu viel Wind und keine Walhaisichtungen die letzten beiden Tage. Alarmiert durch unsere bisherigen Erfahrungen checken wir das Wetter für die kommenden Tage – und da hat sich doch tatsächlich ein „gewöhnliches“ Tief innerhalb von 24 Stunden zum Zyklon(Veronica) ausgewachsen …. das gibts doch gar nicht !!!! Umgehend machen wir uns auf ins Büro von Ecotours.‘
Die Leute dort sind sehr nett, natürlich bekommen wir alles refundiert, aber wann die nächsten Touren starten werden? Hm, in drei, vier Tagen? Bis dahin? Hoffentlich nicht zu viel Regen in Coral Bay.

Coral Bay, Sunset

Etwas konsterniert gehen wir zurück ins Hostel. Was tun wir jetzt? Und was wenn wir hier wieder festsitzen? Das mit den Überschwemmungen hatten wir ja schon. Wir könnten morgen eine andere Tour machen, oder vielleicht tauchen gehen?
Zu viele Fragen, zu wenige Antworten …. die Nacht verbringen wir eher unruhig …und am morgen entscheiden wir nicht zu warten, sondern zurückzufahren. Wir haben den Rückflug nach Europa mittlerweile gebucht – den wollen wir eigentlich nicht versäumen.

Zurück in den Süden

Quartier haben wir für heute natürlich noch keines – wir hätten ja drei Tage in Coral Bay bleiben wollen – statt dessen haben wir ein bisschen den Blues – so hatten wir uns das Ganze ja nicht vorgestellt. Aber was liegt da dann näher als ein Roadhouse?
Schon beim Rauffahren haben wir das Billabong Roadhouse gesehen und kurz auf einen Kaffee gehalten – das ginge sich aus.

Billabong Roadhouse…irgendwo im nirgendwo, vlg. Outback

Knapp 500 km später sind wir da – irgendwo im nirgendwo – um die 42° Celsius …..
Die Klimaanlage im Shop rennt auf Hochtouren …. erstmal n´Kaffee, und Wasser….
Gäbe es ein Zimmer? Mit eigenem Bad?
Ja , gibt´s!
Wir überlegen nur kurz und sagen zu. Irgendwie passt das jetzt. Roadhouse… Blues ….
Zum Abendessen gibt´s Pizza – wie immer hier von guter Qualität!
Bis wir schlafen gehen hat die Klimaanlage auch das Zimmer ausreichend abgekühlt, wir fallen in die Betten und schlafen ganz ausgezeichnet bis zum nächsten Morgen.
Das Billabong Roadhouse gibts seit 1962, beim Frühstück schaun wir uns noch ein paar Fotos von früher an, das war eine andere Zeit. Und ein bisschen ist sie hier schon auch stehengeblieben.

Wir bleiben nicht stehen, nach wirklich guten Eiern mit Speck auf Toast geht´s weiter. Wir werden soweit wie möglich Richtung Süden fahren, kein Regen, kein Zyklon, einfach nur Sommer, Sonne, Sonnenschein 🙂

Jurien Bay scheint ein lohnendes Ziel zu sein. Haben wir schon beim Herfahren gesehen. Wir checken unterwegs wie es mit Unterkünften aussieht. Für eine Nacht gibts am Campingplatz noch eine Cabin. Wir telefonieren und machen das fix.
Am Nachmittag treffen wir ein, die Cabin ist mehr als ausreichend, gleich nebenan ist auch ein Supermarkt, wir gehen einkaufen, kochen und geniessen den Abend auf der Terrasse der Cabin. Auch der Strand ist nicht weit, das Wasser ist überraschend warm, aber schwimmen gehen wir dann doch nicht mehr.
Und morgen? Zurück nach Perth wollen wir jetzt noch nicht – aber in Fremantle, da war doch das Prison YHA mit kleinen Cottages …..
Für das Wochenende vor dem Rückflug waren die nicht frei, aber vielleicht jetzt? Wir checken das online (21. Jhdt.:)) und es schaut für zwei Tage gut aus. Gebucht und schlafen gegangen – mal sehen was das kann.

Wie immer brechen wir früh auf und fahren Richtung Süden. Noch gehts den Highway entlang ohne viel Verkehr, aber je näher wir nach Perth kommen umso mehr Fahrzeuge sind unterwegs. Um nach Fremantle zu kommen müssen wir erst Perth durchqueren – so viele Auto sind wir nicht mehr gewohnt, aber wir finden dann dank Google Maps doch problemlos bis nach Fremantle und dort zum Gefängnis.

„Unser“ Cottage, Nummer 2…

Gleich neben dem „Fremantle Prison“ finden sich die drei Cottages, ehemalige Wärterhäuschen, von denen wie eines für zwei Nächte gemietet haben. Gleich beim Einchecken werden wir darauf aufmerksam gemacht immer die Vordertür zu verschließen, da man ansonsten mit Touristen im Quartier rechnen müsste. Und tatsächlich – schon am ersten Morgen sitzt ein Pärchen aus (Nord?) England auf „unserer“ Veranda und ist sehr überrascht als ich aus dem Haustor trete („Oh sorry, we thought,,ähmm.. heritage… prison …“). Naja, nix passiert…  so ist das, wenn man im Museum wohnt.
Fremantle stellt sich dann als sehr nette kleine Stadt heraus. Vom Cottage ist es nicht weit zum Roundhouse und zur dortigen Kanone, die jeden Tag um 13:00 abgefeuert wird. Das war in früheren Zeiten ein wichtiges Signal um die Uhren (vor allem zur Navigation) richtig einzustellen. Wir sind am Mittwoch eingetroffen, leider zwei Tage zu früh um die Fremantle Markets zu besuchen, die nur von Freitag bis Sonntag geöffnet haben. Das Cottage ist online nicht weiter buchbar, aber irgendwie möchten wir hier gern länger bleiben, da greifen wir auf die Techniken des 20. Jhdts zurück und fragen einfach direkt bei der Rezeption an – und siehe da – zwei weitere Nächte lassen sich machen. Wir müssen nicht lang überlegen, zu nett ist es hier, zu sehr erinnern einen die hohen Räume an Wiener Altbauwohnungen und zu schön ist es im Garten entweder vor, oder hinter dem Häuschen zu sitzen.
Die Fremantle Markets waren dann die Verlängerung jedenfalls wert. Die gibts seit über 100 Jahren und viel hat sich hier vermutlich nicht verändert. Essen und Trinken, neben diversen kleinen Läden, in denen es fast alles zu kaufen gibt, sogar etwas ausgefallenere Souvenirs. Wir sind sehr zufrieden mit unserer Entscheidung hier zu bleiben und es fällt uns nicht leicht aufzubrechen und die paar Kilometer ins YHA zu fahren, das unser letztes Quartier hier in Australien sein wird. Vorher besichtigen wir noch im Rahmen einer geführten Tour das Fremantle Prison. Unglaublich, dass das noch bis 1991 in Betrieb war.

Fremantle Prison, Eingang

Angekommen im YHA planen wir die letzten Tage. Noch einmal durch die Stadt spazieren, Wäsche waschen, ein paar Souvenirs einkaufen, viel mehr werden wir nicht mehr machen.
Die Digeridoo Lesson wird offenbar nicht zustande kommen, ein Onlineanbieter meldet sich nicht und das Geschäft gleich am Anfang in der Fußgängerzone scheint geschlossen zu sein. Wie auch immer, auch im London Court, einer etwas kurios anmutenden Einkaufspassage in Perth, finden wir noch ein Souvenirgeschäft mit etwas originelleren Artikeln. Soweit alles ok, jetzt warten wir schon ein bisschen aufs Heimfahren.

Ein Mann, ein Digeridoo …

Einmal noch durch die Fuzo und da ist dann auch die Gallery mit den Digeridoo Lessons geöffnet. Wir fragen nach wie´s denn damit aussieht und morgen Montag könnte es was werden, allerdings nur für Männer – Frauen dürfen das Instrument nicht spielen, sagt man.

Am nächsten Tag um 12:00 sind wir da und der Inhaber der Gallery instruiert mich ins Digeridoo spielen. Ist nicht so einfach, aber mit den richtigen Anweisungen gehts dann doch gar nicht so schlecht. Kaufen tun wir keins, das Digeridoo findet dich, nicht du das Digeridoo, sagt uns der Inhaber. Dann also beim nächsten Mal, üben kann man auch mit einem Polokalrohr, oder wie immer die Plastikdinger heißen.

 

Noch ein Abendessen beim Thai, und einmal schlafen und dann ist er da – der letzte Tag unseres Aufenthalts in Süderde. Nach Dubai, Neuseeland, Fidschi und Australien werden wir mit der Quatar Airways via Doha nach Rom fliegen (und von dort noch einen Abstecher nach Sizilien machen, zum Eingewöhnen in Europa).
Fühlt sich unwirklich an – nach genau fünf Monaten die Heimreise anzutreten. We had a real good time – aber wir sind auch nicht traurig jetzt loszufliegen  – wir haben doch genug erlebt und gesehen, obwohl, ein bisschen den Blues haben wir dann doch noch mal.

Aber noch bleibt uns ja Sizilien – sozusagen unsere zweite Heimat und nach all den (Wetter)extremen hier auf der Südhalbkugel stehen uns ein paar erholsame Tage bevor – auf einem aktiven Vulkan! 🙂

bis (diesmal wirklich) bald
Karl

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Uluru … und wie wir es dann doch noch geschafft haben zum Ayers Rock zu kommen

Vorweg: Die Bezeichnung Ayers Rock ist nicht mehr „up to date“ – nur mehr „unwissende“ Touristen nehmen diese Bezeichnung in den Mund! Seit der Landrückgabe an die Aborigines ist es korrekt den einzigartigen australischen Monolithen bei seinem ursprünglich Namen zu nennen – ULURU!

Uluru

Tja, aber noch sind wir nicht dort – noch sitzen wir in Adelaide und noch haben wir einen weiteren Abstecher vor uns: Kangaroo Island ... und dafür ist Adelaide der beste Ausgangspunkt. Wir haben uns für eine 2-Tagestour entschieden mit Guide und entspannten Mitreisenden. Großgepäck bleibt im Hostel und um 6 Uhr früh geht´s los – „Clancy“ unser typischer australischer Guide mit Frohnatur, schon zu nachtschlafender Zeit, „schweißt“ sich mit seinem Kleinbus inklusive Anhänger für Proviant und Gepäck vor unserem Hostel ein. Wir sind nicht die einzigen „Zombies“, die fertig für fun sind – und großartig: wir sind eine kleine Gruppe von 8 Personen und bunt gemischt – Schweizer, Spanier, Briten … überraschenderweise keine Deutschen :)!!!

Von Adelaide geht es mal Richtung Hafen Cape Jervis – sind rund 2 Stunden – wir können noch ein bisschen Schlaf nachholen, aber die Morgenstunden sind einfach zu interessant… ein wenig Frühnebel und ganz schön viele Kängurus, die die morgendliche Frische für ein üppiges Frühstück ausnutzen. Zum Glück ist auch für uns ein Kaffee-Stopp drin, der weckt uns dann erst richtig auf. An der Südwestspitze der Fleurieu Halbinsel checken wir dann auf der Fähre ein und  setzen über nach Kangaroo Island. Durch die Abgeschiedenheit hat sich diese drittgrößte Insel Australiens zum Wildlife Paradies entwickelt. Weniger Einflüsse von außen und eine „kleine Ausgabe von gesamt Australien“.

Mit der „Sealink“ nach Kangoroo Island

Penneshaw ist unser Ankunftshafen und los geht es. Laut Clancy schmeißen sich Kängurus und Wallabis tagsüber aufs Ohr und sind jetzt mal noch nicht zu sehen. Deshalb statten wir erstmal  einer Honigfabrik einen Besuch ab – was für eine Geschichte: da hat doch wirklich ein Italiener aus Ligurien vor ca. 100 Jahren seinen Bienenstock mit nach Australien genommen und seitdem sind sie auf Kangaroo Island (=KI) heimisch und nach wie vor pure, 100% ige Italiener!

Spieglein, Spieglein an der Wand…

Weiter geht´s zum „Seal Bay Conservation Park“ – die Fahrt wird unterbrochen durch Koala Sichtungen und Adler! In der Seal Bay – eine der größten Kolonien australischer Seelöwen werden wir mal kurz darüber informiert, dass sich vor der Eingangstür heute eine australische Giftschlange (schwarze Tiger Schlange) herumtreibt … wir sollen halt ein wenig schauen und am Pfad bleiben :)! Zum Leidwesen von Charly gab es mal wieder kein Foto einer Schlange und wir kamen ohne Bißattacke mit unserem Local Guide zum Strand in direkten Kontakt mit den kuschelnden Seelöwen!

„Heute ist kuscheln angesagt!“

Ich möchte zu diesem Zeitpunkt anmerken, dass ich noch kein Wort über die Wetterverhältnisse geschrieben habe – jetzt muss ich aber anmerken, dass KI dem antarktischen Wind weitaus mehr ausgesetzt ist als Adelaide und das bekommen wir jetzt zu spüren! Eigentlich wollen wir jetzt mal so richtig Sandboarding – in „Little Sahara“ – so heißt der Spot auf KI … und dort werden wir, als wir mit unseren gewachsten Brettern ankommen, vom Regen erwartet. Charly und ich sind ja schon vorbereitet … aber unser spanischer Mitreisender hat nicht so viel Wechselgewand mit … nasser Sand ist zum Sandboarden auch nicht so geeignet und es wird mehr ein „Kleben“ statt „Gleiten“! Zum Glück ist die Truppe so gut drauf, dass wir für den Clancy als die kürzeste, aber lustigste, Sanddüneneinlage in seiner Guide-Karriere eingehen! Triefend nass, mit Sand paniert geht es in Trockene und wir finden Unterschlupf in einem Cafe mit heimischen Wallabees im Garten!

Mehr kleben als gleiten 🙂

Wir steuern unser Nachtquartier an – es regnet noch immer – aber „nomen est omen“ jetzt bekommen wir sie zu sehen: die wuscheligen Kängurus von KI! Sind ein wenig kleiner aber aufgrund der Temperaturen mit mehr Fell ausgestattet – wen wundert´s! Unser Quartier ist basic, heute verbringen wir mal seit langem wieder eine Nacht im „Dorm“ (Schlafsaal) … und es gibt einen Heizkörper! Gekocht wird gemeinsam – es gibt großes Taco-Gelage und Possums huschen in unseren Toiletten herum und machen sich auch noch in unserem Bus breit! That´s Australia!

Immer diese Störungen zur Essenszeit!

6. März – entgegen aller positiver Vorhersagen tröpfelt es noch immer, aber es verspricht aufzureißen! 6 Uhr Tagwache – Flinders Chase National Park – die ersten Kängurus sind unterwegs. Unser erster Stop heute: die „Remarkable Rocks“ – wir sind die Ersten heute morgen, die bei diesen riesigen, bizarren Granitskulpturen am Cape du Couedic ankommen – bei tosender Brandung!! Einfach unglaublich!

Die ganze Gang …

Weiter geht`s zum Admirals Arch, wo sich zur Paarung tausende von „New Zealand Fur Seals“ einfinden – eine Pelzrobbenart! Wir haben die Möglichkeit dort auch ein paar putzige Babyrobben zu sehen.

Kindergarten Ausflug!

Noch ein paar Strandbesichtigungen und dann ab zu „unserem“ Campingplatz zum Lunchen – Kajak fahren lassen wir diesmal aus – einfach zu kalt – dafür entpuppt sich dieser Platz als „Koala-Spotting-Paradies“ – 4 Koalas und jeder nimmt einen eigenen Baum ein! Liebevoll bezeichnet Clancy die Koalas als „Football mit Fell“!

„Hoffentlich sind die bald fertig!“

Was uns jetzt noch fehlt sind Echidnas – eierlegende, stachelige Beuteltiere – sehen ein wenig wie gelbe, etwas zu groß geratene, Igel aus („Ameisenigel“ genannt). Die beste Gelegenheit hat man, wenn sie die Straße überqueren – sonst sind sie im dichten Busch kaum zu finden … und wir haben Glück 🙂 ! Ein Echidna am Straßenrand wird gesichtet – spektakuläre Bremsung samt Anhänger und Umkehr .. und er/sie ist noch da und wird von uns in den Busch verfolgt – ich bin überzeugt dass dieser Echidna einen halben Herzinfarkt erlitten hat! Wir verhalten uns so leise wie möglich, damit der voller Angst zusammengerollte Echidna sich wieder entspannt und „los sprintet“. Und wir haben Glück, nachdem er/sie sich etwas beruhigt hat entrollt er/sie sich und stapft an uns vorbei in den dichten Busch!

Klar erkennbar – kein Busch – EIN ECHIDNA!!!

Wow, relaxt geht es Richtung Fähre – vorbei an den obligatorischen „Leichen“ am Straßenrand und mit einem Blick auf „Australien“ erreichen wir wieder Penneshaw!

Back to Australia!

Die Fähre bringt nicht nur uns, s0ndern auch einen gewaltigen Rindertransport, wieder aufs Festland und vorbei an Unmengen von Festland Kängurus kommen wir in der Abendsonne wieder in Adelaide an – und wieder mal trennen sich die Wege einer kleinen, aber feinen Gruppe, die gemeinsam 2 intensive Tage erlebt hat!

…und mit dabei die Sicherung der Burgerversorgung!

Kleiner Nachtrag zu KI: Clancy hat uns auch mit der „geheimen“ Tourismushymne Australiens bekannt gemacht: ..(einfach nur zuhören und wirken lassen 🙂 !)

7. März Adelaide nach Alice Springs – unser Sprung ins Outback … so dachten wir!

Fertig für´s Outback!

Heute soll´s mit Virgin Australia ins Zentrum abgehen – zum Uluru! Wir müssen nach Alice Springs und von dort ist eine 3-Tages-Camping Tour geplant – Start morgen um 5.45 Uhr! Wir machen uns mal gemütlich mit Uber auf den Weg zum Flughafen – viel zu früh, aber auschecken müssen wir sowieso um 10 Uhr, und am Flughafen ist Platz zum Blog schreiben, planen etc. Geplanter Abflug 15.15!

Alice Springs muss warten!

Dann ging es los, Flug verschoben, technischer Defekt, Ingenieure sind am Reparieren und wie wir später erfahren haben mußte auch noch ein Ersatzteil eingeflogen werden! Neuer Boarding Termin 20 Uhr! Gutscheine werden ausgeteilt und jetzt wird das Warten zäh! Wir verlassen ca. 4x den Flughafen um eine Pause einzulegen – beim Security kennen sie uns schon persönlich! Zwischendurch Junk Food aus Frustration! Hinzu kommt: morgen sollten wir echt früh raus aus den Federn, damit wir die geplante Tour starten können!

Das darf nicht wahr sein!

20 Uhr: Ingenieure noch immer am Testen, noch immer keine Freigabe, nochmalige Verschiebung auf 22 Uhr – und abheben dürfen sie in Adelaide nur bis 23 Uhr – uns schwant Böses. Und dann kommt was kommen muß – Flug wird gecancelled! Na sauber! Unsere morgige Tour ist nun echt in Gefahr, verschiedene Varianten werden noch überprüft – aber die schlagen fehl! Die „Gestrandeten“ werden vom Virgin Personal aufgesammelt und erstmal in 2 Hotels aufgeteilt – Hurra wir sind zurück in Adelaide – im Pullmann Hotel! Unter anderen Voraussetzungen könnte man diese Nacht als willkommene Abwechslung genießen: komfortables Hotel, mit Bar und 50 AUD Gutschein zur freien Konsumation.

Pullmann Hotel in Adelaide statt Alice Springs im Outback!

8. März: Adelaide – Alice Springs, zweiter Versuch. Nach wenigen Stunden Schlaf werden wir um 6 Uhr früh wieder abgeholt – heute Früh soll es mit dem Flug funktionieren. Die Prozedur schaffen wir schon im Schlaf – keiner wagt uns intensiver zu kontrollieren – und last, but not least, landen wir wirklich – inkl. Zeitverschiebung – um 10 Uhr in Alice Springs – unsere Tour ist natürlich schon weg und unterwegs und die versprochenen tausenden „Eintagsfliegen“ erwarten uns bei 40 Grad im Zentrum von Australien! „Katastrophen“ solcher Art führen dazu, daß sich fremde Menschen rasch näher kommen. Schon in Adelaide haben wir drei ältere amerikanische reiselustige Ladies kennengelernt. Kathy, Marlene und Marieta – gemeinsam unterwegs und auch „Nichtteilnehmer“ einer 3-Tages Tour! Nummern werden ausgetauscht und mit dem Veranstalter die Möglichkeit einer 2-Tages Tour abgeklärt!

Bei Wüstenhitze ins „Haven Backpackers“ und dort werden noch die letzten Details geklärt – wir starten zu einer 2-Tagestour, aber werden beim Uluru Airport abgesetzt und den Transfer von dort nach Alice Springs – ca. 450km durch´s Outback – müssen wir uns selbst organisieren. O.K. – Internationales Abkommen, Verbrüderung mit unseren amerikanischen Ladies – wir mieten für diese Strecke ein Auto, um nach unserer Tour zu fünft wieder zurück zu kommen!

Nach stundenlanger Planung, Charly hat mit der örtlichen Betreuerin Audrey schon ein herzliches Telefonverhältnis begonnen, können wir uns endlich in Alice Springs entspannen – Hitze, viele Fliegen und ein hoher Anteil von Aboriginals – Australien so wie man es sich vorstellt!

WARUM!!!

In der Mbantua Gallery werden wir über die lokalen Opale und Aborigines Kunstwerke aufgeklärt und in der Epilogue Lounge, wo gerade für das örtliche Mardi Gras Festival – „fabAlice“ – vorbereitet wird kommt man auch noch mit ehemaligen amerikanischen Marine Officers in Gespräch, die nun in Alice Springs stationiert sind.

Jetzt sind wir vorbereitet, für unsere morgige Tour zum Uluru – und dass wir aufgrund vergessener Trekking-Schuhe auch diese Nacht nicht viel geschlafen haben … das ist eine Geschichte, die wir nur persönlich erzählen können 🙂 !

9. März – Alice Springs – Uluru Nationalpark, noch immer sind wir nicht 100% fit, aber um 6 Uhr früh stehen wir gewappnet vor dem Hostel mit anderen Schlafwandlern. Pünktlich werden wir von unserm Guide „Dominik“ abgeholt – wie wir später erfahren ist er aus Sizilien – Agrigent – na so ein Zufall! Zuerst geht es mal 450 km von Alice Springs entlang des Stewart Highway und dem Lassetter Highway quer durchs Outback. Mit den obligatorischen Stopps an den noch verfügbaren – sehr teuren – Tankstellen, vorbei an Kamelfarmen und den berühmten „Road Trains“ (LKWs bis zu 3 Anhängern). Und wir kommen im zentralen Zentrum Australiens vorbei:

Australien – im Centre of the Centre

Am Straßenrand versuchen dann noch Einheimische, die mit ihren alten Autos liegen geblieben sind, einen Transfer zu ergattern, indem sie Steine auf die Fahrbahn legen. Nach einigen Stunden können wir erstmal einen Blick auf den „Fake-Uluru“ werfen – sieht ein wenig so aus ist aber nicht der „richtige“ Monolith und dann endlich kommt der Berg aller Berge ins Blickfeld: Uluru – wir haben es geschafft!

Noch ein paar Vorratseinkäufe an Wasserflaschen, Warnings in Hinblick auf „Dehydration“ und wir lernen unser Camp mit „Luxus“ Tents kennen – unser Nachtquartier und ein kleiner Walk auf den Hügel, wo wir das erste Fotoshooting mit Uluru machen können – inklusive Schlangenwarnung – what else!

Erstes Fotoshooting beim Uluru!

Nachmittags gibt es dann einen ersten walk bei glühender Hitze beim Walpa Gorge – ein Abschnitt des Valley of the winds – man glaubt gar nicht wie grün und üppig es in diesem Taleinschnitt sein kann. Überhaupt präsentiert sich die Vegetation auf roter Erde (eisenhältig) viel intensiver als wir erwartet haben. Schon bei dieser ersten Wanderung gibt es die ersten „Hitzeopfer“ – unsere 3 Ladies! Haben wohl den Wasserhinweis nicht ganz so ernst genommen, aber zum Glück kann mit ein paar Tabletten geholfen werden.

Unsere Ladies – ein wenig dehydriert!

Nach unserem Wüstenwalk geht`s Richtung Uluru Sonnenuntergang – das MUSS Ereignis für alle und dementsprechend trudeln wir und einige mehr beim Sundowner-Spot ein. Mit Emu und Känguru Snack gestärkt warten alle gespannt darauf, dass die Sonne untergeht – an diesem Tag um 19.05 Uhr! Ein großartiges Ereignis und man kann es nur schwer erklären, diese Faszination, die von ihm ausgeht – aber man versteht sehr gut, warum dies ein „heiliger Berg“ ist!

Er wechselt minütlich die Farben in der untergehenden Sonne

Die örtlichen Aborigines nutzen natürlich den Auflauf und bei „Shirley“ ergattern wir eine kleine Handmalerei. Shirley sieht aus wie 15 , aber wie wir später erfahren, ist sie bereits 21. Eine nette junge Dame, die sich nach Nachfrage auch gerne fotografieren läßt – sonst sind die Aborigines nicht erfreut, wenn man ungefragt Fotos macht – aber das ist auch wirklich zu respektieren!

Shirley!

Nach diesem Wow-Erlebnis, einem gigantischen „Wüsten-Sonnenuntergang“ bekommen wir im Camp dann auch noch Känguru gebraten und genießen einen Abend unter funkelndem Sternenhimmel – inklusive Kreuz des Südens! In der Gruppe mit dabei ist Rolf aus Hannover – ist 7 Wochen alleine unterwegs und erfüllt sich auch seinen Australien Traum. Geschichten gibt es wieder viele zu erzählen und der Abend wird länger als erwartet 🙂 !

Sonnenuntergang im Outback

10. März – Uluru Nationalpark – Alice Springs, wer den Sonnenaufgang erleben will muß früh auf! Wecker läutet um 4.45 Uhr, Abfahrt nach einem verschlafenen Frühstück um 5.40 Uhr Richtung Sonnenaufgang-Walk am Uluru! Und es zahlt sich aus! Die Farben am Morgen sind fast noch imposanter als am Vorabend und in ca. 2,5 Stunden kann man auf einem flachen Wanderweg etwa 2 Drittel des Uluru umrunden. Mit Anstieg der Sonne ändert sich ständig das Farbenspiel – an einigen heiligen Spots ist das Fotografieren verboten und es tut wirklich gut wenn man nicht ständig dem perfekten Foto hinterherläuft sondern auch mal nur die Szenerie wirken läßt!

Morgenspaziergang am Uluru – einfach unglaublich!!!

Mit der Sonne kommt nicht nur die Hitze sondern auch die nächste Generation der Eintagsfliegen – unsere Fliegennetze waren eine der besten 10-Dollar Investitionen, die wir getätigt haben!

…und die neue Generation der Eintagsfliegen ist da :)!

Nach unserem Uluru-Base-Walk bekommen wir noch für eine Stunde die Gelegenheit zu einer Führung mit einer Aboriginal-Lady (Cilia), die uns nicht nur die Bedeutung der Malereien der Women/Men/Family Caves erklärt sondern auch faszinierende Kreis- und Symbolmalereien in den Sand zaubert. Infos zu Frauen- und Männer- Werkzeuge/Waffen zeigt sie uns und erklärt ihre ursprüngliche Herstellungsart.

Danach geht es noch in das Uluru-Kata Tjuta Cultural Center und ein wenig wehmütig müssen wir gegen Mittag die Gruppe verlassen – wir haben morgen einen Flug von Alice Springs nach Perth und zuvor noch unser privates Outback-Car-Community-Event mit unseren drei Ladies! Beim Uluru Airport nehmen wir unseren Pajero in Empfang und ab geht es – vier Ladies – und unser Fahrer (mein bester aller Ehemänner), mit ausreichendem Wasservorrat Richtung Alice Springs!

Diese Fahrt geht in unsere Geschichte ein: drei Damen aus den vereinigten Staaten, eine wohnhaft in Alaska – mit Bären und Rentieren im Hintergarten, die Freundin, in Australien geboren, die schon Strecken hinter sich hat, von denen wir nur träumen können und alle drei eint eine ungebrochene Reiselust! Kamele und Kängurus haben unseren Weg nicht gequert aber dafür hatten wir das einmalige Erlebnis, dass Wildpferde über den Highway galoppiert sind – bis heute ist uns unklar, wo die wohl her gekommen sind!

A driver for 3 (4) ladies!

Perfekt vor Sonnenuntergang kommen wir in Alice Springs an und wieder heißt es Abschied nehmen! Noch ein gemeinsamer Krokodil-Snack, dann trennen sich unsere Wege. Man hat es uns nicht leicht gemacht zum Uluru zu kommen aber schließlich haben wir es geschafft und bestimmt ist es ein Highlight unserer Reise … und all die zusätzlichen Geschichten und Ereignisse …schließlich braucht man was zum erzählen 🙂 !

PALYA (Aboriginal language: Hallo, Auf Wiedersehen, Danke…und vieles mehr)

Dagi

 

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Ein Wagen westwärts – von Melbourne nach Adelaide

Alt und neu, wie in allen australischen Großstädten.

Nach dem Kurzaufenthalt in Sydney, den wir mit Waschen, Planen usw. verbracht haben, fliegen wir jetzt also nach Melbourne. Soll ja sehr schön sein um diese Jahreszeit :).
Wir fliegen mit der TigerAir, von der wird einem immer wieder mal abgeraten weil so unzuverlässig, Flüge würden ausfallen und ähnliches, aber bei uns hat das alles gepasst. Es gab, glaube ich, sogar Wasser während des Fluges.
Wir wohnen für die paar Tage wieder im „Central YHA“, liegt ganz gut, da kann man schon einiges zu Fuß erkunden. Im Zentrum ist die Bim auch gratis zu benutzen, das ist ganz praktisch um sich den einen oder anderen Rückmarsch zu ersparen. Für die etwas weiter weg gelegenen Ziele lohnt sich dann eher UberPool, da die Trams nur mit PrePaid Karte zu benutzen sind und für die paar Fahrten die wir vermutlich  machen werden zahlt sich das dann nicht aus.

Kolumbianisches Essen, Schwein im Ganzen gefüllt mit Reise und Gemüse….

Die einzige Fahrt, die wir dann tatsächlich außerhalb der freien Zone gemacht haben führt uns dann nach St. Kilda. St. Kilda ist der Strandbezirk von Melbourne und dort findet ein Latin Festival statt, das werden wir uns ansehen. Ebendort angekommen starten wir mal aufs Festivalgelände und sind ein wenig überrascht von der, hm, geringen Größe des Festivals. Das hatten wir uns eher so wie die Afrika Tage oder so vorgestellt. Aber es gibt genug zu essen, hauptsächlich natürlich lateinamerikanische Spezialitäten wie zum Beispiel Lechona. Dazu spielt eine Band, alles in allem recht beschaulich, aber irgendwie auch ok, „local“ halt. Um 16:00 soll es noch eine „Parade“ geben, die werden wir uns auf jeden Fall noch anschauen.
Und die Parade hat´s dann tatsächlich in sich. Man hat da ja so als Bild den Karneval von Rio im Kopf – was die etwas hüftsteifen Melbourner Vorstadtladies, begleitet von der Schlagwerkgruppe der evangelisch lutheranischen Jungschargruppe dann so zeigen, kann da dann doch nicht ganz mithalten. Unterhaltsam war´s aber doch.

Die Tage in Melbourne vergehen wie immer recht schnell, wir besichtigen noch Chinatown und das entsprechende Museum, essen dort ausgezeichnete Dumplings und dann gehts nochmal zu einer Parade. Diesmal die Penguin Parade auf Philipp Island. Kurz vor bzw. nach Sonnenuntergang sollen dort hunderte kleiner Pinguine an Land gehen – ein unglaubliches Schauspiel, wie man uns versichert. Unglaublich ist dann eher die Anzahl der Touristen und das gesamte Setup vor Ort. Auf zwei Tribünen finden sich hunderte Schaulustige ein ! Und dann beginnt das Warten. Sonnenuntergang ist erst so gegen 20:30 – vorher ist mit keinen Pinguinen zu rechnen.

Strand auf Philipp Island

20:45 – es ist schon ziemlich dunkel geworden und die erste Pinguine machen sich bereit für die große Show. Aber sie haben es dabei nicht allzu eilig. Bilden ein Grüppchen, das man gerade noch so erkennen kann  –  und warten.  Und kommen dann ein bisschen näher …. und warten …. vielleicht auf Verstärkung? So richtig viele sind ja eh noch nicht da.
Und so richtig viele werden es auch bis zu unserer Abfahrt nicht mehr. Die meisten Pinguine sieht man dann vor ihren Wohnhöhlen. Die warten auch auf die Rückkehr der vielen anderen, die noch im Meer herumschwimmen. Wir machen uns auf den Rückweg nach Melbourne, kurz vor Mitternacht kommen wir dort an, in Summe waren wir fast zwölf Stunden unterwegs, das hat sich diesmal eher nicht ausgezahlt.
An unserem letzten Abend in Melbourne sitzen wir dann noch in unserem bevorzugten Lokal am Fluß und treffen dort auf drei australische Ehepaare, die das Wochenende hier verbringen. Wir unterhalten uns prächtig, die sind alle gut drauf und haben viel zu erzählen. Aber irgendwann müssen wir uns verabschieden, denn für uns geht es morgen weiter – gen Westen!

Zuerst gehts aber wieder nach Süden, schon wieder St. Kilda, unseren Mietwagen abholen, und – eh klar – mit dem Uber. Merkwürdig wie schnell man sich an diese neuen Möglichkeiten gewöhnen kann. Es dauert ein bisschen bis das Auto fertig ist, aber wir sind gut in der Zeit und düsen noch am Vormittag los Richtung „Great Ocean Road“ und soviel kann man schon verraten, die hat den Namen wirklich verdient.
In Torquay beginnt die Great Ocean Road(GOR) mit einem großen Bogen über die Straße.  Noch sind wir nicht direkt am Meer, aber schon bald geht die Straße direkt an der Küste entlang und schlängelt sich in unzähligen Kurven Richtung Westen.
Hier in der Gegend soll es auch Koalas geben, die wir bisher in freier Wildbahn noch nicht gesehen haben. Wir erkundigen uns in einer Touristeninformation (die alle mit sehr freundlichen, kompetenten und hilfsbereiten Mitarbeitern ausgestattet sind) und der junge Mann dort verweist uns auf Kenneth River, dort soll es fast eine 100% Garantie geben, Koalas zu sehen.

Ein Koala, nicht allzu gut gelaunt wie´s ausschaut

Schon vom Parkplatz aus, direkt neben der Ocean Road, sehen wir eine kleine Menschenansammlung unter einem Baum stehen und nach oben starren – Koala Alarm!
Und tatsächlich sitzen dann zwei der putzigen Nicht-Bären in geringer Höhe auf ihren Lieblingseukalyptusbäumen. Ein Stück weiter die Seitenstraße entlang sehen wir dann einen weiteren, viel höher oben, aber den haben wir selber entdeckt :). Das zählt irgendwie doch mehr.
Wir können uns kaum losreissen, aber wir müssen noch ein Stück weiterfahren nach Apollo Bay, wo wir uns im dortigen Holiday Park einquartiert haben. Kaum eingecheckt und Richtung „Cabin“ losgefahren winkt uns schon jemand von den anderen Gästen zu – „there is a Koala, just on that tree overthere to the left“. Noch ein Koala – und mitten am Campingplatz! Was für Tag! Wir lassen ihn mit einem gemütlichen selbst gekochten Abendessen ausklingen – klicken uns durch die Fotos (viele Koala Fotos :)) und freuen uns schon auf die nächsten Tage.

Cultural talk beim Otway Lighthouse

Weiter gehts auf der Great Ocean Road, Kurve folgt auf Kurve, Fotomotiv auf Fotomotiv. Unser erster Stop ist am Cape Otway Lighthouse, der älteste noch in Betrieb befindliche Leuchtturm Australiens. Wir zweigen von der GOR ab und schon nach ein paar Fahrminuten sehen wir mehrere PKW am Straßenrand stehen. Die Insassen sind ausgestiegen und starren und zeigen nach oben – Koalas, what else. Auch bei der Rückfahrt sehen wir dann noch welche.
Angekommen beim Lighthouse besichtigen wir zuerst dasselbe und kommen etwas zu spät zum „Cultural Talk“. Der ist dann aber sehr interessant, Brad, der auch von Aboriginal Abstammung ist,  erläutert alles mögliche zu Pflanzen und deren Verwendung. Hat sich ausgezahlt hier stehenzubleiben und auch den Eintritt zu bezahlen.
Aber jetzt fahren wir weiter zu einer der Hauptattraktionen an der GOR – die Twelve Apostels – bizarre Sandsteinformationen an der Küste. Durch Erosion werden die Apostels immer weniger, aktuell sind es nur mehr sieben, nicht weniger werden allerdings die Touristen. Unglaublich was sich hier abspielt. Asien muß praktisch menschenleer sein :). Hier ein schönes Foto zu machen wäre bei der Anzahl an Motiven ja kein Problem, aber eines ohne allzu viele fremde Menschen drauf zu machen ist dann schon eine ganz andere Herausforderung. Schön sind die Formationen aber trotzdem.

Zwei von den Twelve Apostels

Sehr lang halten wir uns dann aber nicht auf, es gibt noch diverse weitere Motive, The Grotto, for example – und da sind dann schon wieder viel weniger Menschen.
Im Laufe des Nachmittags treffen wir dann im „Discovery Holiday Park“ in Warrnambool ein (den Namen haben wir uns mit „WarenAmPool“ irgendwann dann doch gemerkt). Wir haben mal wieder eine Cabin, so ein Mobilhome, gemietet. Die waren bisher alle ok, aber die hier ist echt Spitzenklasse. Vermutlich gerade neu überholt, zwei Zimmer, ausreichende Küche, Terrasse … perfekt. Gut, dass wir die für zwei Tage gebucht haben.
Den zweiten Tag nutzen wir für einen Ausflug nach Cape Bridgewater und den dortigen Petrified Forest und die Blowholes. Ist zwar schon ein paar Stunden Fahrt hin und zurück, aber es zahlt sich aus, das sieht man nicht alle Tage (auch wenn der versteinerte Wald nur so aussieht wie einer, aber keiner ist). Am Rückweg stoppen wir im ältesten Pub von Victoria, das Caledonian Inn, da wird sein 1844 Bier gezapft (muss man nicht gesehen haben, aber wenn man schon der Gegend ist ….).
Zurück in Warrnambool kaufen wir noch Fisch(Hapuku) bei einem lokalen Händler, wir haben eine Küche! Morgen werden wir die Great Ocean Road verlassen und einen Abstecher nach Norden, Richtung Grampians National Park machen.
Aber natürlich nicht ohne ein Foto vom „Dirty Angel“ zu machen, der sich an prominenter Stelle in Warrnambool befindet. Wir werden von einem Einheimischen auf die entsprechende Perspektive aufmerksam gemacht  – von vorn schaut er/sie ja aus wie ein richtiger Engel,  aber von der Seite, ts, ts, ts …ein Schuft, wer ….?

Wie auch immer, jetzt gehts Richtung Norden, ein weiterer Nationalpark wartet auf uns. Wir nehmen nicht den direkten Weg, da gibts kaum Einkaufsmöglichkeiten, sonder fahren über Hamilton. Dort gibts alles, was wir für die nächsten Tage brauchen werden, vor allem „plenty of water“! Immer wieder werden wir von wohlmeinenden Locals daran erinnert, sollte man auch wirklich immer genug davon dabei haben. Es wird auch immer heißer jer weiter wir nach Norden kommen.
Und auf die Känguruhs soll man aufpassen, vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung. Die Anzahl der Leichen, die wir am Weg passieren, zeigt uns deutlich, dass das keine leeren Worte sind.
Aber wir kommen gut in Hall´s Gap an und checken am Campingplatz in, erraten, einer Cabin ein. Wir entscheiden uns dann kurzfristig für ein Upgrade zur ursprünglich gebuchten und das war eine gute Entscheidung. Wir haben mehr Platz und die aktuelle Unterkunft liegt am Rand des Caravan Parks, da soll man mehr Wildlife sehen.

Känguruhs und Emus am Capingplatz

Und so ist es auch, schon am Nachmittag kommen ein paar Emus vorbei und am Abend grasen 18 Känguruhs auf der Wiese direkt neben/im Park.
Auf einem Baum vis-a-vis unserer Cabin sitzen gefühlt hunderte Kakadus und veranstalten zeitweise einen Höllenlärm. Vor allem rund um den Sonnenaufgang!
Heute werden wir mal wieder eine kleine Wanderung(Wonderland Loop Track) unternehmen. Es geht zuerst bergauf an den Venus Pools und einem Carpark vorbei über die Silence Street zu den Pinnacles. Beieindruckende Steinformationen mit zum Teil atemberaubenden Ausblicken auf den Grampians National Park und Hall´s Gap.
Teilweise gehts über Eisenstufen dann wieder bergab – Giant Stairway läßt grüßen – und wir erreichen Hall´s Gap nach ca. vier Stunden am frühen Nachmittag, bei ca. 35°. Jetzt gibts ein Eis im selbstgemachten Stanitzel, das haben wir uns heute redlich verdient.
Am Abend dann nochmal ein paar(hundert) Känguru Fotos machen – es sind wieder alle 18 da – und gemütlich auf der Terrasse ausklingen lassen. Morgen gehts weiter.

Balconies

Und dann packen wir mal wieder ein, ein weiterer letzter Blick ob wir nix vergessen haben, Schlüssel abgeben und es geht los Richtung Narracorte. Zwei Sehenswürdigkeiten des Grampians National Park stehen vorher noch auf dem Programm. Zuerst die Balconies, leider zum Teil gesperrte Steinformationen, die an Balkone (no na) erinnern.  Beindruckend wie die Steine aus dem Berg ragen – den Namen haben sie schon zu recht. Und dann noch den Gulgurn Manja Shelter, hier gibts uralte Felsmalereien der Aboriginals zu sehen. Die Zufahrt ist schon eher rumpelig, der Hyundai Accent ist nicht wirklich schotterstraßentauglich, aber wir schaffen es doch zurück auf die Asphaltstraße.
Auf der gehts jetzt weiter bis Narracorte. Dort treffen wir am Nachmittag ein, es ist ganz schön heiß geworden – gut dass es direkt neben dem Caravan Park einen Schwimmteich gibt. Da die Terrasse unserer Cabin nicht überdacht ist weichen wir auf die allgemeinen „facilities“ aus, dort ist es schattig. Nach und nach treffen immer mehr Leute ein, alle etwas älter und sie scheinen sich zu kennen. Es sind schlußendlich fast 70 Personen, die sich hier versammeln, um die heutigen Ereignisse auf dem Golfplatz nachzubesprechen. Fast wie nach den Regatten in der Segelschule :). Wie sich herausstellt handelt es sich um Leute aus Adelaide, die alljährlich einen, oder auch mehrere, Ausflüge ins Umland machen um dort gemeinsam Golf zu spielen. Schaut nach einem sehr netten „Club“ aus, aber Golf muss doch noch etwas warten.

Fossil in der Victoria Fossil Cave

Heute steht unsere letzte Etappe nach Adelaide auf dem Programm. Wir starten schon recht bald, da wir uns vorher noch eine der vielen Höhlen hier in Narracorte ansehen wollen, namentlich die Victoria Fossil Cave. In dieser Höhle sind, Nomen est  Omen, viele Fossilien entdeckt worden. Seit etwa 250.000 Jahren sind hier immer wieder Tiere in die Höhle gestürzt und kamen dann nicht mehr raus – die Skelette sind teilweise vollständig erhalten! Man hat auch deutlich größere Vorfahren der heute noch existierenden Fauna gefunden, zum Beispiel ein Wombat von der Größe eines Nilpferdes. Die Tour ist geführt, Frank ist unser Guide und der leitet die Tour ganz großartig und mit Begeisterung. (Aus seinem „Buch der dummen Fragen“ – „How many caves are there still undetected?“ :))

Stalagmiten und Stalaktiten, garniert mit effektvoll beleuchtetet Skeletten machen das Ganze zu einem wirklich beeindruckenden Schauspiel. Leider haben wir nicht mehr Zeit uns noch weitere Höhlen anzusehen, das wäre jedenfalls interessanter als die Strecke nach Adelaide. Stundenlang gehts jetzt durch abwechslungslose Landschaft dahin, nur einmal eine Tankstelle an einer Kreuzung, die wir zu einer Einkehr nutzen. Dann noch durch die Adelaide Hills recht steil bergab („Trucks use low gear!“, vorgeschrieben kriegt man hier genug:)) und dann sind wir mal wieder beim Autovermieter, werfen den Schlüssel in die Box, bestellen einen Uber – gibts hier überhaupt noch Taxis? – und checken in einem weiteren YHA ein. Alles reine Routine :).
In Adelaide ist gerade das Fringe Festival im Gange, Menschenmassen sind unterwegs, im Umgang mit diesen sind wir in den letzten Tagen/Wochen deutlich weniger routiniert geworden. Aber wir ergattern ein freies Plätzchen und stärken uns mit indisch gewürzten Burgern – wieder mal was anderes.
Mehr geht sich dann nicht mehr aus – wir machen uns auf den Weg ins Hostel und fallen in die Betten. Adelaide muss noch ein paar Stunden warten.

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7 Tage on the road – von Brisbane nach Sydney

Für die kommende Woche haben wir ein Auto gemietet – sehr zum Leidwesen von Charly – KEINEN Landcruiser! Aber für die Strecke von Brisbane nach Sydney tut es auch ein kleinerer Flitzer. Erstmal müssen wir zu unserer Autovermietung in Brisbane und wieder springen wir über unseren Schatten und nutzen UBER, um dort hin zu kommen. Ist in Australien gang und gäbe (in Wien ja eher nicht) und mit der UBER App funktioniert alles pünktlich und problemlos. Zusätzlich ist unser Mietauto vollversichert – nur überschlagen sollten wir uns nicht – ist von der Versicherung nicht gedeckt 🙂 !

Auf dem Pacific Highway geht es flott Richtung Byron Bay – unser erstes Etappenziel. Einen Zwischenstopp legen wir in Surfer Paradise ein – von einem Paradies aufgrund der Hotelklötze weit entfernt, auch wenn die Strände traumhaft sind.

Beach – what else!

Für die Weiterfahrt wählen wir kurzfristig die etwas längere aber landschaftlich schönere Touristenstrecke durch grüne Fluß- und Hügellandschaften: Tweed Valley! … und Charly hat wieder Spaß am Kurvenfahren 🙂 !

Am frühen Nachmittag erreichen wir Byron Bay und checken im Cape Byron YHA ein – sehr chillig … wie der gesamte Ort. Vormals eine Hippie Kolonie mit vielen kleinen Geschäften (inkl. Ethno, Rainbow und Sunshine Läden), Lokalen, lockeren Menschen und Stränden wie aus dem Katalog. Unseren Badespaß genießen wir bei großartigen Wellengang und weil wir auch wirklich Nichts auslassen gleich mit Jelly-Fish-Hautkontakt! Zum Glück nichts Ernstes – aber die Spuren lassen sich auch noch die nächsten Tage sehen. In Byron Bay kann man es aushalten und wir beschließen, einen Tag länger zu bleiben!

Spätnachmittag am Strand – Byron Bay!

Ein Sommer-Sonnentag und wir decken uns mit neuen Latino Hosen ein. Am Hostel Pool „überbrücken“ wir den Nachmittag mit Privatvorstellung einiger Tauchfrischlinge, die gerade ihre ersten Übungen absolvieren. Dann aber machen wir uns fertig und brechen auf, unser Ziel: Cape Byron – Sonnenuntergang am Leuchtturm ist angesagt. Vorbei an zahlreichen Surfern, Kite- und Windsurfern, die kitschig und fotogen im letzten Tageslicht noch ihre Runden drehen und begleitet von Greifvögeln erreichen wir auf unserer Reise den östlichsten Punkt Australiens!

Der östlichste Punkt Australiens – Byron Bay!

14. Februar 2019 – Byron Bay … und wir werden von einem vertrauten Geräusch geweckt – es schüttet und zwar so richtig! Die Locals freuen sich wie die Schneekönige, denn es ist der erst richtige Regen seit Dezember und die Region leidet extrem unter Wassermangel. Kaum zu glauben nachdem wir die Überschwemmungen erlebt haben und wir mittlerweile wissen, daß ca. 300.000 Kühe/Rinder ertrunken sind. Wir wollen heute die Küste verlassen und ins Hinterland – New England Tableland, die größte Hochlandfläche Australiens mit vielen Farmen, Buschwald, Nationalparks und … grünen Hügeln…aber nicht in dieser Jahreszeit! Aufgrund der anhaltenden Trockenheit und Dürre ist die Erde verbrannt und die Hügel ausgetrocknet und braun!

Soweit so gut: wir starten im strömenden Regen Richtung Lismore und Casino, der Regen läßt nach und dann der erste Verkehrshinweis: Buschfeuer in Tabulam, Straße gesperrt – und dort müssen wir durch! Tabulam ist eine Anhäufung von ein paar Häusern, Mini-Gemeindeamt inkl. Polizeistation und örtliches Pub. Die Infos, die wir von den Locals erhalten sind unterschiedlich – wir beschließen weiter zu fahren und man sieht bereits in der Ferne brennende Wälder. Der Brandgeruch ist allgegenwärtig und es dauert nicht lange bis wir zu einer Straßenkontrolle kommen… und man läßt uns weiterfahren! Wir haben Glück (?), die Sperre wurde vor Kurzem aufgehoben. Es ist uns ein wenig mulmig uzmute, aber wir fahren weiter, rechts und links hat der Brand seine Spuren hinterlassen, die Äste und Bäume glosen noch und das pinkfarbene Löschmittel ist nicht zu übersehen!

Buschfeuer!

Nächste Herausforderung: Kängurus! Wir lieben diese putzigen Tiere aber für Autofahrer – sind sie sehr unkalkulierbar. Sie springen gerne unkontrolliert über die Straße und geraten wird: lieber überfahren und auf keinen Fall das Auto verreißen! Und prompt: direkt neben einem „Känguru-Warnschild“ fahren wir Auge in Auge bei unserem ersten „wilden“ Känguru vorbei (übrigens: auch Nicole Kidman hat da schon ihre Erfahrungen gemacht :)!

Unser erstes „wildes“ Känguru am Straßenrand – es hat überlebt

Wir passieren das Städtchen Tenterfield und ich finde „endlich“ neue Outdoor Boots – passend zum Hut und echte tasmanische Qualitätsarbeit 🙂 ! Weiter geht´s nach Glen Innes, von Schotten und Iren gegründet – ein Städtchen 1.000m über den Meeresspiegel, wo heute noch keltische Tradition hoch gehalten wird.

Glen Innes – Keltisches australisches Zentrum!

Last but not least: Armidale! Hauptstadt der New-England-Region. Ein familiäres Motel – ALLUNA – kühlere aber angenehme Temperaturen, erstmals wieder lange Hose und Jopperl … und auch in Armidale ist heute VALENTINES DAY! Den Abend verbringen wir dann auf Empfehlung unserer Gastgeber im „Whitebull“ mit Surf & Turf und Grillplatte – schließlich befinden  wir uns im Rinderbezirk!

Nächste Etappe: Armidale – Urunga – bei noch frischen Temperaturen, aber blauem Himmel düsen wir los. Erst noch ein Abstecher zur Touristikinfo, wo wir von hilfsbereiten Damen mit allen Infos und Plänen ausgestattet werden. Heute nehmen wir den Waterfall Way – nomen ist omen – normalerweise kommt man auf dieser „winding road“ bei zahlreichen Wasserfällen vorbei, aber aufgrund der Trockenheit fallen viele aus. Wir stoppen bei den Wollomombi Falls – kein Wasserfall, gerade noch eine übrig gebliebene Lacke aber beeindruckende Landschaft.

Wollomombi Gorg – normalerweise der 2. höchste Wasserfall Australiens

Gerade noch Wiesen- und Weideflächen und dann ein schroff abfallendes Tal. Ein weiterer Abstecher führt uns in den New England National Park und dann erreichen wir die Ebor Falls – die einzigen Wasserfälle, die ganzjährig Wasser führen.

Ebor Falls – endlich Wasser!

Am Waterfall Way liegt auch das kleine aber feine Städtchen Bellingen – wir merken schon, dass wir uns nicht auf der üblichen Touri-Strecke befinden und kurioserweise landen wir in der „Swiss Patisserie & Bakery“. Mit dem schweizer Geschäftsführer kommt man ins Gespräch und das Ergebnis ist ein heißer Tip: ein versteckter Campingplatz mit Cabins, schon an der Küste gelegen und mitten im Busch mit vorprogrammiertem Känguru Kontakt – Hungry Head.

Wir beschließen uns das anzusehen und tatsächlich werden wir schon von australischen Wappentieren am Straßenrand begrüßt. Wir buchen uns für eine Nacht in einer lauschigen Cabin ein und „glücklicherweise“ ist der örtliche Fischhändler mit seinem Kühlwagen auch gerade unterwegs – Monk Fish steht am Speiseplan und Garnelen bekommen wir zusätzlich als Kostprobe. Der Platz ist eine Wucht – irgendwo im Nirgendwo und ein kurzes Wegstück zu einem fast menschenleeren Strand mit mächtiger Brandung!

No Comment!

16. Februar – Hungry Head: Charly öffnet morgens die Türe und ihm hoppelt ein Känguru auf der Terrasse entgegen – ihm fällt fast das Kaffehäferl aus der Hand! In Begleitung ein ganzer Clan inklusive Muttertier samt Jungem im Beutel! Unsere Frühstücksgäste verzögern unsere Abfahrt gewaltig – aber wir können uns kaum trennen und der Fotoapparat läuft mal wieder heiß!

Rat mal wer zum Frühstück kommt?

Schweren Herzens fahren wir ab und nehmen den Pacific Highway weiter in Richtung Süden – Ziel ist heute das Hunter Valley, ein Weinanbaugebiet, das für 10% der australischen Weinproduktion verantwortlich ist. Für unsere Feldstudie wählen wir ein Weingut und besuchen „Hungerford Hill“ – erinnert ein wenig an unseren Hillinger und wurde ursprünglich von einer deutschen Familie gegründet. Nach einer informativen und geschmackvollen Degustation sind wir auch was australischen Wein anbelangt auf dem neuesten Stand und verbringen unsere nächste Nacht im Hunter Gateway Motel in Rutherford.

Weinfortbildung Australien – Hungerford Hill Weingut

Vom Weinzentrum Hunter Valley führt uns die heutige Etappe in die „Bergstadt“ Katoomba – zentral in den Blue Mountains gelegen. Wir vermeiden diesmal den Pacific Highway und nehmen die „Putty Road“ – quer durch Nationalparks und hügelige/bergige Gegenden. Schon in Armidale wurde uns diese Straße empfohlen mit dem Hinweis: „very winding and many bikers“ – also eine extrem kurvenreiche und für Biker traumhafte Strecke. Die Straße ist ein Hit, landschaftlich wunderschön und das bei strahlendem  Sonnenschein. Zusätzlich zu den gewohnten Warnschildern – Kängurus, Wombats … und wenn gar nichts mehr geht „Wildlife“ kommen hinzu – unübersehbar – die zahlreichen Warnhinweise für Biker – und von denen bekommen wir genug zu sehen!  In der örtlichen „kalten Kuchl“ – Gum Tree Cafe – machen wir, gemeinsam mit Bikern aus allen Teilen der Welt einen Kaffeestopp.

Kaffeestopp in der „kalten Kuchl“!

Nach unzähligen Kurven erreichen wir den „Western Highway“ und sind wieder mitten drin im Leben: die Blue Mountains sind nahe Sydney und auch Ausflugsziel für viele Locals – quasi die städtischen Hausberge. Wir haben uns nochmals für einen Campingplatz entschieden und erreichen den Katoomba Falls Touristic Park – ebenfalls sehr entspannt und abends gibt es zwar keine Kängurus aber dafür scharenweise Kakadus als Gäste!

Fotoshooting Kakadus – unsere Gäste zum Abendessen – Katoonga/Blue Mountains!

18. Februar – Katoomba / Blue Mountains … und heute bleibt das Auto stehen! Es ist Bewegung angesagt. Wir unternehmen nach längerer Zeit wieder eine Wanderung. Perfekt ausgestattet inklusive Wanderschuhe geht es gleich bei unserem Quartier los auf den „Prince Henry Cliff Walk“ zu den Katoomba Falls: was für eine Überraschung – betonierte Wege für Bus- und Schlapfentouris und ein Lookout alle 100m! So geht es weiter zum Echo Point Lookout und Infocenter – eine Ansammlung hunderter Touristen und einer der schönsten Ausblicke in Tal und auf die „Three Sisters“. Lt. Aborigine Legende sind diese drei freistehenden Sandsteinspitzen drei Schwestern, die mit drei Freiern zu viel „herumgeludert“ haben und zur Strafe vom Papa versteinert wurden – 🙂 – quasi lebenslanger Hausarrest.

The three sisters! Blue Mountains!

Wir wandern weiter – hoffen dem Main-Stream zu entkommen – zuerst geht es Richtung „Three Sisters“ und dann kommen wir zum „Giant Stairway“! 900 Stufen hinunter Richtung Tal – die haben es in sich! Die Anzahl der Wanderer wird schlagartig weniger und die Stufen werden wir auch noch in den kommenden Tagen deutlich in den Oberschenkeln spüren!!! Unten im Jamison Valley angekommen geht es dann im dichten Wald auf dem „Federal Pass Walk“ weiter und nur fallweise können wir einen Blick auf die steilen Felswände werfen! Deutlich weniger Gleichgesinnte sind auf diesem Pfad unterwegs.

…und wo geht es hier weiter? Blue Mountains

Das ändert sich schlagartig als wir die Talstation der „Scenic Railway“ erreichen – die mit 52 Grad Gefälle angeblich steilste Eisenbahn der Welt. Sie wurde 1880 zum Kohletransport angelegt und heute bringt sie scharenweise Touristen bequem ins Tal und wieder hinauf auf das Plateau. Dem nicht genug kann man auch die Seilbahnen Scenic Skyway und Scenic Cableway nutzen, um das Tal von oben zu fotografieren. Tja und für all die Besucher hat man noch eine kleine Schauwelt „Scenic World“ mit Naturlehrpfad, Minenimpressionen etc. entlang bequemer Holzpfade angelegt! Das ist uns dann doch etwas zu viel und wir verlassen nochmals das „geschützte“ Gelände auf einen Pfad Richtung „Landslide“ und „Golden Stairs“!

Dort sind wir dann wirklich alleine und im felsigen Gebiet der 1931 abgegangenen Mure erwartet uns eine Kletterpartie! Der Ausblick ist atemberaubend! Aufgrund fehlendem Kartenmaterial und keiner Beschilderung ist uns ein Weitergehen zu den Golden Stairs dann doch etwas zu riskant und wir kehren um, um uns dann auch die Fahrt mit der „steilsten Eisenbahn der Welt“ wieder talaufwärts zu gönnen!!

Die steilste Eisenbahn der Welt!

19. Februar – Von den Blue Mountains nach Sydney, Oh God!!!!!!! Ich hätte mir nie gedacht, dass sich 900 Stiegen so  auswirken können! Die Oberschenkel schmerzen – und wieder ist man sich bewusst, dass man keine 20/30/40 mehr ist!! Gemütliches Frühstück – mit Radio Wien Nachtprogramm – und wir machen uns auf den Weg nach Sydney. Wir nehmen noch einige Sightseeing Stopps mit – Laura Falls, wo Charly wieder seine rituelle Jade-Steinwaschung vornimmt, Lookout zu den Wentworth Falls und das kleine Örtchen Glenbrook mit Stopp im Infocenter und Kaffeepause. Je näher wir Sydney kommen desto mehr Stau und halbwahnsinnige LKW Fahrer!

Rituelle Jade-Stein-Monatswaschung an den Leura Falls!

Natürlich verpassen wir wieder die richtige Ausfahrt und dann benötigen wir noch drei Anläufe bis wir die Zufahrt zu unserem Autoverleiher Jucy gefunden haben – den haben sie aber in Sydney wirklich gut versteckt!! Von Jucy geht`s dann zur nächsten Bahnstation – sind nur ein paar Minuten aber vollbepackt wie wir sind kommt einem diese Strecke wieder ewig lang vor! An das Bahnfahren sind wir in Sydney schon gewöhnt und so erreichen wir nach wenigen Stationen die Central Station und kehren nach über einem Monat wieder ins YHA Central zurück!!!

….und ich brauche einen Tag Erholung 🙂 !!!!!

So long …. in Kürze geht´s weiter!!!

Dagi

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Brisbane – Fraser Island und zurück

Brisbane, zum Ersten …

Weiter gehts jetzt also in Brisbane, etwas früher als gedacht, aber so ist das halt jetzt. Wir landen am 2. Februar und checken im Brisbane City YHA ein. Endlich mal kein Regen – dafür Sonne und Temperaturen knapp an 30 Grad Celsius. Wir sind am frühen Nachmittag eingetroffen, jetzt muss mal alles trocken gelegt werden, irgendwie „feuchtelt“ einfach alles (das Gepäck wiegt auch schon mehr und das liegt nicht an irgendwelchen Einkäufen oder so :)) aber nach sieben Tagen Regenwetter … eigentlich keine  Überraschung. Danach drehen wir noch eine Runde durch die Nachbarschaft („The Barracks“), ein Supermarkt ist nicht weit und auch ein paar nette Lokale sind gleich um die Ecke, da werden wie die Küche im Hostal heute mal nicht verwenden.

Brisbane, alt und neu kombiniert (mehr neu)

Am nächsten Tag in der Früh – Regen – das kanns jetzt aber nicht geben, oder? Noch während wir frühstücken beginnts schon wieder zu schütten. Aber es hört dann doch gleich wieder auf und noch am Vormittag starten wir zu einem ersten Stadtrundgang. So richtig viele Sehenswürdigkeiten gibts hier nicht, aber die Fußgängerzone und einige noch erhaltene alte Gebäude sind ganz hübsch, und auch am Fluß, an den „South Banks“ läßt es sich schon aushalten, auch weil das Wetter jetzt endlich passt.
An den South Banks werden wir am Nachmittag von Chris und Georg abgeholt, Freunde von Freunden, die wir auch kennen und die hierher ausgewandert sind. Nach mehr als zehn Jahren seit unserem letzten Treffen sind wir uns im ersten Moment alle nicht sicher, ob wir eh die jeweiligen sind. Aber wir erkennen uns dann doch, große Begrüßung und dann fahren wir auf den Hausberg von Brisbane, sowas wie der Kahlenberg, betrachten die Stadt von oben und frischen Erinnerungen auf. Dann drehen wir noch eine Runde durch das Schulgelände, das die Kinder besuchen – sowas gibts glaube ich in Österreich nicht, abgesehen von den vielen Schulgebäuden wird Sport hier großgeschrieben, mehrere Rasenplätze, Schwimmbecken (uwwinsa – und was weiß ich noch sonst alles) stehen zur Verfügung – beeindruckend!
Wir lassen den Nachmittag in einem Lokal in der Nähe ausklingen und verabreden uns für nächste Woche, wenn wir dann sozusagen planmässig wieder in Brisbane sein werden.

Am Hausberg von Brisbane mit Chris und Georg

Am Montag sind wir noch ins Lone Pine Koala Sanctuary gefahren. Hier werden hauptsächlich verletzte oder nicht in der Wildnis überlebensfähige Koalas gehalten. Aber es gibt auch Schlangen, tasmanische Teufel und diverses anderes (australisches) Getier zu sehen. Es ist schlußendlich ein Zoo, aber wir haben doch den Eindruck, dass man sich hier sehr bemüht mit den Einnahmen aus den Fotos, die wir auch alle gemacht haben, die Bedingungen für die wildlebenden Tiere zu verbessern. Und auch die „Talks“, die die einzelnen „Keeper“ halten sind, so wie auch die Greifvogelschau gut gemacht und sehr interessant. Und wir haben jede Menge von Fotos von Tieren gemacht, die wir hoffentlich auch noch in freier Wildbahn erleben werden. Tasmanien werde wir eher auslassen, gut dass es den Teufel hier zu sehen gab, und das auch noch bei der Fütterung (es gab Kaninchen im Ganzen, also ..nur kurz :)) . Und wo sonst könnte man mit einem Koala kuscheln?

Fraser Island

Eine Frau, ein Wagen, der Strand und das Meer

Tags darauf gehts dann früh los nach Rainbow Beach, dort haben wir einen Toyota Landcruiser mit dem wir zwei Tage auf Fraser Island unterwegs sein werden.
Nach ca. 4 Stunden Fahrt erreichen wir das „Fraser´s on Raibow Beach“ Hostel und werden dort schon von Muzza von Rainbow Beach Adventure Group erwartet. Endlich mal so ein richtiger Aussie! Braungebrannt, Shorts, Hemd, alter Hut, und einen Dialekt, an den wir uns mal gewöhnen müssen – „Yeah, mate, yeah, ya´ from Austria, righ`? Renna car with us? …“ .
Gleich nach dem Einchecken treffen wir uns wieder mit Muzza und gehen zum Carpark nur zwei Häuser weiter. Im Büro müssen wir uns dann ein Video zum Thema Sicherheit und Fahren auf Fraser Island ansehen. Das ist obligatorisch für sowohl Fahrer als auch alle Teilnehmer, denn es hat auf Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt, schon ein paar gröbere Unfälle gegeben. Das Video ist aber nicht schlecht, soooviel Erfahrung mit Fahren auf Sand (tatsächlich am Strand) haben wir dann auch wieder nicht, soll so ähnlich sein wir auf Schnee, nur dass es einen überschlägt und nicht schleudert wenn man zu ruckartig steuert, und man muss auch Ebbe und Flut berücksichtigen, denn nicht alle Passagen sind bei Flut überhaupt befahrbar. Nach der Theorie gehts dann in die Praxis. Wir fahren mit „unserem“ Landcruiser (AllTime4WD, Automatik) zu einem Strand in Rainbow Beach und Muzza demonstriert mal wie sich das anfühlt und was man tut um durch losen Sand zu fahren oder auch wieder rauszukommen wenn man doch nicht durchkommt. Schaut ganz einfach aus, aber ein bisschen unsicher sind wir jetzt doch geworden, der Strand scheint nicht das Problem zu sein, aber die InlandTracks sind vermutlich doch anspruchsvoller als gedacht, naja, mal sehen. Zurück im Office besprechen wir dann noch den Plan für die beiden Tage. Hochwasser ist um ca. 09:00, da kann der erste Abschnitt am Strand nicht befahren werden. Wir werden also erst später starten und mit der Fähre übersetzen und dann eventuell noch den High Tide Track nehmen müssen – die Spannung steigt :).
Am folgenden Morgen erwartet und dann Merve, wohl der Chef des Unternehmens (55 Toyota Landcruiser sind im Angebot!) – auch ein richtiger Aussie, Hut, Bart, Short alles wie gehabt. Noch einmal besprechen wir den Plan, gehen die vermutlichen Fahrzeiten durch und dann gehts los. Das Fahrzeug ist schon vorbereitet, Reifendruck angepasst, Kühlbox mit Eis gefüllt jetzt starten wir Richtung Fraser Island.

Auffahrt auf die Fähre

Die ersten Kilometer gehts noch auf einer Asphaltstraße Richtung Fährableger, die letzte Meile ist dann aber erstmals auf Sand gebaut. Keine richtige Straße, es geht über den schon aufgewühlten und recht lockeren Sand direkt ans Wasser. Wir tun wie empfohlen, zweiter Gang, ausreichend Drehzahl und schon driften wir los. Geht gut, vielleicht doch zuviel Respekt gehabt?
Dann rauf auf die „Barge“ ein RollOn/RollOff Lastkahn. Wir werden vom Deckshand eingewiesen und dann schippern wir 10 Minuten zum Strand von Fraser Island. Muzza hat uns angewiesen uns auf der Barge zu erkundigen ob der Strand schon befahrbar ist, schaut aber nicht so aus, auch die anderen Autos nehmen den High Tide Track. Das tun wir auch und nach der ersten Sandpassagen gehts auf eine „Waschrumpel mit Sandeinlagen“. Aber das kann der Landcruiser und auch wir ohne Probleme und wir entspannen uns deutlich, wenn das so ist, dann ist das ja gar kein Problem 🙂
Ein Problem hat dann das Fahrzeug vor uns, fünf junge Leute aus Deutschland sind damit unterwegs und schon nach den ersten 10, 15 Minuten leuchtet die Temperaturanzeige rot auf. Wir halten und fragen was los ist, können aber auch nicht viel tun, auch unser neues Mobiltelefon(davon später) hat schon keinen Empfang mehr. Wir beschließen langsam gemeinsam weiterzufahren und mal zu sehen was sich machen lässt. Auf einer kleinen Anhöhe haben wir dann wieder Empfang und sie erreichen den Autovermieter telefonisch. Offensichtlich ist nur ein Sensor defekt, sie können die Fahrt fortsetzen (Scheint gestimmt zu haben wir haben die fünf noch zwei, dreimal getroffen, Auto war ok).
Gemeinsam biegen wir dann noch auf den Strand ab, der ist um diese Zeit und ein paar Kilometer weiter nördlich schon gut befahrbar, und wir genießen dass es jetzt nicht mehr rumpelt sonder einfach nur ruhig dahingeht. Das Auto driftet zwar ganz leicht, aber je näher wir uns ans Wasser wagen umso härter ist der Sand und der Untergrund fühlt sich schon fast an wie eine Asphaltstraße. Aber nur fast, denn fast hätten wir den ersten „WashOut“ übersehen, Süßwasser, das ins Meer fliesst und den Sand „durchschneidet“. nahe am Wasser ist das kein Problem, aber je weiter man davon entfernt ist, umso tiefer sind die Gräben, das könnte ganz schön weh tun.

Eindrücke von der Landcruiser Hausmesse am Eli Creek

Aber „all good“, wir kommen bestens voran und erreichen nach ca. einer Stunde das Eurong Resort. Alles im Plan, wir führen fast schon sowas wie ein Logbuch, damit wir nicht doch irgendwo von der Flut überrascht werden, bzw. uns auch rechtzeitig auf den Weg zu unserem Quartier für die Nacht machen. Weiter gehts den Strand entlang, das Wasser weicht mehr und mehr zurück und jetzt macht das Fahren hier richtig Spass. Wir kommen zum Eli Creek, hier findet fast schon eine Toyota Hausmesse statt, Landcruisers aller Baujahre und Ausstattungen sind zu sehen, weiter zum Wrack der Maheno und zu den Pinnacles. Immer wieder sind kleinere WashOuts zu passieren und durch den Eli Creek wird das Auto mal richtig gewaschen. Schwimmen geht sich aufgrund des Wasserstandes nicht aus, aber mit einer Luftmatratze o.ä. könnte man sich ein Stück den Fluß/Bach runtertreiben lassen, schaut auch seht entspannt aus.

Im Eli Creek

Bei den Pinnacles drehen wir dann um, wir müssen zurück zum Eurong Resort und von dort über die Inland-Tracks die Insel queren, um ins Kingfisher Resort zu gelangen, da sind wir für die Nacht eingebucht. Flott gehts dorthin, und mit der neu gewonnen Erfahrung haben auch die vor uns liegenden Tracks etwas von ihrem Schrecken verloren.
Ab Eurong folgen wir einem „Bus“, ein Allradmonster mit dem Touristen über die Insel kutschiert werden. Und jetzt gehts eigentlich erst richtig los mit Offroad Fahren. Durch lockeren Sand wühlt sich der Landcruiser bergauf, nur damit´s auf der anderen Seite des Hügels gleich wieder runtergeht. Die Tracks sind alle richtig „bumpy“, vor allem auf den Steigungen hüpft das Auto meistens recht wild durch die Gegend, das Gepäck sortiert sich neu, der Deckel der Kühlbox springt auf uswusf. Liegt vermutlich auch daran, dass ich die Steigungen etwas zu schnell fahre – aber wer will schon hängenbleiben?
Nach gefühlten ein, zwei Stunden(tatsächlich 15 Minuten) haben wir auch schon die ersten 5(fünf!) Kilometer hinter uns gebracht. Es schaukelt zwar immer noch wie wild und der Adrenalinausstoß reicht vermutlich noch bis Ende nächstes Jahr, aber es geht Richtung Kingfisher.
Dort treffen wir nach etwas mehr als einer Stunde und ein, zwei Steilpassagen ein – wir haben die Zeit, die uns Muzza und Merve genannt haben, deutlich unterschritten, ha!  – und sind baff. Wir hatten hier kein 5-Sterne Resort mit mehreren Pools und Restaurants erwartet, unglaublich! Da macht die eigene Küche mal wieder Pause 🙂
Nach einem kurzen Walk an den Strand, an dem sich schon einige Dingos tummeln, genießen wir ein ausgezeichnetes Abendessen im Seabelle Restaurant – man gönnt sich ja sonst nichts. Auf das Krokodil als Starter folgt ein Känguruhfilet als Main Course (jeweils nur kleine Stücke, nicht im Ganzen :)).

Lake MacKenzie …Süßwassersee auf Fraser Island

Entspannt und gut ausgeruht starten wir dann nicht allzu früh die Rückfahrt. Wir fahren via Lake MacKenzie und die Central Station eine etwas andere Route als gestern. Wieder ist es bumpy und immer wieder ganz schön steil, aber wir haben uns an die Fähigkeiten des Fahrzeugs gewohnt, jetzt gehts schon gemütlicher dahin, der Landcruiser macht das schon. Am Lake MacKenzie dann ein kurzer Stopp und eine Runde Schwimmen, Traumgegend, weißer Strand an einem Süßwassersee mit karibischer Farbgebung, gibts auch nicht überall. Dann noch ein kleiner Spaziergang an der Central Station, ein ehemaliges Holzfällerlager und weiter Richtung Eurong/Ostküste.
Der leichte Regen von letzter Nacht hat auch geholfen, der Sand ist fast durchgehend gut zu befahren, die eine oder andere Grube könnte den Toyota zwar ohne weiteres verschlucken, aber wir übersehen nichts und sind schon fast am Ziel, als vor uns ein Wagen steht und die Warnblinkanlage anhat. Wir stoppen auch und der Fahrer des Autos vor uns erklärt uns, dass weiter unten ein weiterer Wagen im Sand stecken geblieben ist. Wir sollen hier warten und dann über einen „Hidden Track“ die ganz Geschichte umfahren. Naja, mal sehen wir lange das dauert, wir sind gut in der Zeit, das sollte kein Problem sein. Und tatsächlich gehts nach ein paar Minuten weiter, aber wie! Die „Einfahrt“ zum Hidden Track ist einfach ein großer Sandhaufen …. ob wir da durchkommen? Das Auto vor uns, ein kleiner Suzuki, muß zweimal anfahren, kommt aber durch – sollte also gehen. Wir geben Gas und, wie sollte es ander sein :), der Landcruiser cruist einfach durch den Sand, driftet ein bisschen nach links, ein bisschen nach rechts und schon sind wir durch. Bis zum Eurong Resort kann es jetzt nicht mehr weit sein, und bergab ist das alles sowieso nicht so kompliziert, aber denkste. Ausgerechnet jetzt fängt es an wie aus Schaffeln zu schütten. Der Suzuki vor uns driftet die Kurven runter, die Insassen wollen offensichtlich auch weiterkommen, und wir hinterher. Dass jetzt die Scheiben anlaufen ist eigentlich nicht verwunderlich, und dass das Gebläse genau auf der Fahrerseite nicht funktioniert – Murphy schläft eben nicht (ein Zettel hatte sich genau über die Lüftungsschlitze geschummelt und war unter der Sonnenschutzabdeckung des Armaturenbretts nicht zu sehen).
Aber wir erreichen Eurong ohne weitere Herausforderungen und so schnell wie es angefangen hat, hört es auch wieder auf zu regnen. Durchatmen, Kaffee trinken, Kuchen essen.
Vor uns liegt jetzt „nur noch“ die Fahrt über den Strand, zurück zur Fähre, und weiter nach Rainbow Beach. Einmal noch die Zufahrt genommen, und los gehts. Die Dagi übernimmt für die nächsten Kilometer das Steuer, es ist fast Niedrigwasser und es geht nahe am Wasser Richtung Fähre. Die Zufahrt dort ist auch durch den Regen fester geworden, das ist für den Landcruiser (und uns!) jetzt schon fast ein „walk in the park“ :). Zwischen drin treffen wir noch den Muzza, der mit einer Gruppe Camper unterwegs ist, „all good“, „no worries“, „had a great time“ uswusf..
Tja, und dann sind wir wieder zurück in Rainbow Beach im Hostel. Auto volltanken, ca. 50 Liter für die 220 Kilometer, die wir gefahren sind, und zurückgeben. Super Erfahrung (im wahrsten Sinne des Wortes)!

Noosa

Nach einer Nacht in Rainbow Beach gehts weiter mit dem Bus Richtung Noosa. Jetzt sind wir wieder laut eigentlichem Plan, so es einen solchen gibt, unterwegs. Noosa ist ein richtiger Badeort an der Sunshine Coast. Wir nächtigen in der Halse Lodge, ein sehr gemütliches Hostel, mit etwas zu vielen Verboten, oder Verbotsschildern. Hier steht sogar in der Küche „Don´t cook! We have a great restaurant“ :). Das ist mal was Neues, die ohnehin omnipräsenten „No smoking here“, „No alcohol there“, „No noise after ….“, „No food permitted here“ usw. wurde hier echt noch mal getoppt. Aber sonst recht chillig. Wir entspannen am Nachmittag, morgen gehts früh raus zu einer Kajak Tour durch die hiesigen Everglades.

Noosa River

Pünktlich um 07:30 werden wir abgeholt und fahren mit anderen Backpackern zum Ausgangspunkt der Paddeltour. Dort gibts dann von Vivienne und Ronnie eine Einführung ins Kajakfahren und dann gehts raus auf den Noosa River. Wir müssen uns ganz schön ranhalten, Vivienne ist ein ehemaliger Kajak- und Wildwasser Champion, die kann das besser als wir. Zuerst überqueren wir einen See, das Wasser ist nicht tief und von einer bräunlichen Färbung aber recht klar. Wie wir später erfahren ist der Teebaum für die Farbe verantwortlich. Wir sind noch nicht lang unterwegs, da schwimmt vor uns etwas im Wasser. Wie sich herausstellt handelt es sich um ein Wallabee, ein kleineres Känguruh,

Schwimmendes Wallabee

das sich offenbar ins Wasser geflüchtet hat – und jetzt flüchtet es in die Gegenrichtung vor uns …. kaum hat es wieder Land unter den Füßen hüpft es mit großen Sprüngen in den Wald und ist schon verschwunden bevor wir wirklich die Kamera bereit haben.
Dann gehts weiter in Richtung eines ehemaligen Scientific Centre, unser erster Stop. Kurz davor sichten wir einen Osprey, ein Fischadler, der sich auf einem Ast ausruht, oder auf Beute wartet, schwer zu sagen für uns NichtOrnitologen 🙂

Osprey – Namensgeber auch für Dagi´s Großgepäck

Am ehemaligen Centre gibts dann frische Früchte, Saft usw.  – am Ende eines Holzstegs sitzt ein Leguan auf einem Baum und sonnt sich und auf dem Weg zur Toilette spinnt eine große „Orb Spider“ ihr Netz – not poisonous  – aber groß genug um von allen fotografiert zu werden.
Von dort weiter geht es über kleinere Flussläufe tiefer in die Everglades. Wasserpflanzen links und rechts, Urwaldgeräusche überall, das Tempo ist jetzt gemütlicher, dort und da sitzt ein bunter Vogel und wir paddeln und plaudern gemütlich dahin. Irgendwann stoppen wir an einer geeigneten Stellte und gehen schwimmen. Schaut schon seltsam aus das Wasser, fast so wie schwarzer Tee mit einer etwas rötlichen Tönung. Wir genießen die Abkühlung und dann gehts retour Richtung Mittagessen. An einem Campingplatz gibts ein kaltes Mittagessen, haben wir alles mit den Kajaks mitgebracht, da ist tatsächlich genug Platz drauf. Die Zikaden machen eine Höllenlärm, der Ronnie findet ein paar Überreste, die bei der Häutung zurückbleiben, schaut eher außerirdisch aus, eine echte lebende bekommen wir aber nicht zu Gesicht.

Überbleibsel einer „Zikadenhäutung“

Dann brechen wir auf und rudern wieder über den See zurück zum Ausgangspunkt. Es ist ein bisschen welliger jetzt, aber mit dem Wind gehts ganz gut weiter. Noch einmal zum Abkühlen ins Wasser gesprungen und dann sind wir wieder zurück. Die Kajaks werden versorgt, alles ausgeladen und dann sind wir wieder zurück. Mit dem Bus gehts wieder nach Noosa und wir gehen zum Abendessen ins hosteleigene Restaurant (wenn wir schon nicht kochen dürfen/sollen). Ist nicht schlecht und gut gefüllt, auch mit vielen Gästen aus dem Ort, sozusagen. Ein richtiger Badeort übrigens, Strand, surfen, chillen uswusf.

Brisbane, zum Zweiten …

Tja, und dann stehen wir wieder an der Bushaltestelle. Zum vorerst letzten Mal gehts jetzt mit dem Bus weiter. Es sind nur zwei Stunden bis Brisbane und dort kennen wir uns ja schon aus. Wir treffen am späten Vormittag ein und checken wieder im Brisbane City YHA ein. Für den Nachmittag haben uns Chris & Georg zu sich nach Hause zu einem Barbecue eingeladen. Mit dem öffentlichen Bus(hat sich was mit letztes Mal) fahren wir dorthin und genießen das ausgezeichnete Essen samt typischer (australischer, oder doch eher neuseeländischer Nachspeise? – wie auch immer – Pavlova).
Wir sitzen im großzügigen Garten, der ist hier ja ganzjährig zu nutzen, essen viel zu viel und die Stunden verrinnen wie nix…..man hat sich lange nicht gesehen und es ist einfach sooo lauschig. Der Georg fährt uns dann netterweise zurück ins Hostel, ist doch etwas komfortabler als schon wieder mit dem Bus (und wer steigt schon vor einer Jugendherberge aus einem A7?).  Ein sehr gelungener und entspannter Tag.
Den folgenden, letzten, Tag in Brisbane nutzen wir für waschen, planen und alles wieder zu systematisieren. Jetzt gehts dann mit dem Auto weiter, acht Tage lang, Richtung Sydney über, hm, wissen wir jetzt noch nicht, mal sehen was kommt.

Ah, ja, eins noch, das neue Mobiltelefon. Nachdem mein wirklich steinaltes (> 3 Jahre) Motorola in Neuseeland eigentlich problemlos funktioniert hat, ist die Simcard hier einfach nicht zum Laufen zu bringen. Wir probieren sie in unseren beiden Telefonen – mit dem einem kann man ins Internet, mit dem anderen kann man telefonieren, aber nie, oder nur gelegentlich, beides mit einem Gerät. Nach mehreren Besuchen in diversen Telstra Shops und Stunden mit einem Online Consultant geben wir´s auf. Jetzt gibts ein neues, JB-Hifi hat gerade ein LG V30+ im Angebot, mit dem geht jetzt dann doch alles auf einem Gerät und wir sind wieder zuverlässig erreichbar.

LG – Life´s Good 🙂

Karl

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Back to Australia – lost in Cairns!

Cairns Tag 1: Nach fast zwei traumhaften Wochen auf Fiji brachen wir zu einem Neustart für unser Australien Adventure auf. Von Nadi, über Sydney ging´s erstmal nach Cairns – im Nordosten von Australien und einer der Ausgangspunkte für das Great Barrier Reef! Nach einem ganzen Flugtag landen wir zu mitternächtlicher Stunde – und bei wiederum tropischen Temperaturen gießt es „wie aus Schaffeln“! Das bringt uns vorerst nicht aus der Ruhe, sind wir ja schon gewohnt – 🙂 – und wir wußten, dass wir es nicht ganz ohne Regenzeit schaffen werden die einzelnen Regionen zu besuchen. Im Regelfall wechseln sich Sonne und Regen ab …. da werden wir in den kommenden Tagen jedoch eines besseren belehrt!

Erstmal finden wir nach einer spektakulären Taxifahrt über Wasserfahrbahnen Unterschlupf im Cairns Central YHA wo uns glücklicherweise ein Nachtmanager noch die Türe aufmacht. Soweit so gut – mal sehen wie es weitergeht!

Unser Unterschlupf in Cairns

Cairns Tag 2: Regen! Das einzige Schuhwerk, dass zu Cairns in dieser Jahreszeit paßt sind Flip Flops – das typische Geräusch „durch Regenlacken schlappfender“ Einheimischer und Touristen ist omnipräsent. Wir tauschen unsere alten, rutschgefährdenden gegen neue aus und legen uns – ich möchte es gar nicht in den Mund nehmen – zwei Regenschirme zu! Ein wenig bessert sich das Wetter, sodaß wir eine erste Runde durch das Städtchen machen können: Viele Lokale, Hotels und Motels und alles konzentriert auf die angebotenen Events rund um Dschungeltour, Great Barrier Reef – Kulturangebot ist vernachlässigbar.

Die haben Cairns nicht überlebt

In ersten Gesprächen mit den Locals erfahren wir, dass die Regenzeit „dieses Jahr etwas abnormal ist“ – ein kleines mulmiges Gefühl im Magen macht sich breit und die erste Konsequenz: unsere geplante Regenwaldtour am kommenden Tag wird abgesagt – der Regen hat es unmöglich gemacht die Tour durchzuführen!

Cairns Tag 3: Regen! Durch die Absage haben wir einen ungeplanten „freien Tag“ – wir nutzen jede Sonnenminute aus und sehen uns auch noch den „Rest“ von Downtown Cairns an: Waterfront mit Promenade „Esplanade“ inkl. Pelikane, Fährenterminal und Ausgangspunkt für die Fahrten zum Riff – und wir leisten uns einen neuen „Kaffee-Plounger“ – nur für uns! (ist im Hostel mal wieder keiner vorhanden und den Instant Kaffee hält man auf Dauer nicht aus).

Esplanade in Cairns

Cairns Tag 4 – 29. Jänner 2019: Regen! Ist auch schon egal denn meinen heutigen Geburtstag werde ich sowieso unter Wasser feiern!! Mit neuen Flip Flops und neuen Schirmchen stapfen wir zum Terminal und wer glaubt, dass diese Touren abgesagt werden, der hat sich getäuscht. Beim einchecken bekommen wir gleich den ersten Eindruck geliefert, um welche „Massenabfertigung“ es sich bei den Tages-Tauch-und Schnorcheltouren handelt! Unser Veranstalter ist „Silverswift“ und wenn es noch so stürmt und schüttet die Touristen werden mit einem „Lächeln“ eingeladen!

Beim Boarding das erste obligatorische Foto. Dann geht es los – alles zeitlich genau abgestimmt. Wir werden aufmerksam gemacht, daß die 90 minütige Fahrt bei 20-25 Knoten ziemlich „bumpy“ wird! Gratis gibt es dann gleich mal „Frühstückstabletten“ gegen Seekrankheit zu Kaffee und Kuchen. Ist für uns alte „Seebären“ zum Glück nicht notwendig, aber für einige an Bord helfen auch diese nicht wirklich. Man trifft immer wieder auf blasse Gesichter, für die der Tag gelaufen ist – Speibsackerl drehen ihre Runden!

Trotz Durchsage des Käpt n, daß am Zielort – laut Info eines anderen Tauchbootes – die Konditionen besser sein sollen kommen wir bei strömenden Regen und ganz schönem Wellengang an besagtem Ort an. Vorab wurde „professionell“ alles abgehandelt: Kontrolle der Zertifikate, Dive-Instruction und Equipment Ausgabe (inkl. Ganzkörper Lycra Anzug denn es ist „Jelly / Quallen Time“ – das auch noch!)

Ganzkörperkondom

Dann geht´s raus für die Taucher – wer zögert „kann ja an Bord bleiben“ – refundiert wird da nichts! Die Schnorchler werden dann „nachgeschmissen“! Zum Glück ist es unter Wasser ruhiger und die Sicht ist nicht ganz so schlecht wie vorher angenommen. Die strahlenden „Plakateindrücke“ hat man bei dieser Wetterlage natürlich nicht aber egal – wir sind da und das an meinem Geburtstag 🙂 !!!! Neben den üblichen kleineren Riffbewohnern geht´s dann beim dritten Tauchgang Schlag auf Schlag: Weißspitzenriffhai, Schildkröte, Muräne und Kugelfisch – na eben – geht doch!

Finally am Great Barrier Reef

Die Retourfahrt ist wieder „bumpy“ aber natürlich hat man uns auch unter Wasser „fotografisch verfolgt“ und man „darf“ die Zeit nutzen, um ein Erinnerungsfoto zu erwerben.

In Cairns hat sich das Wetter in der Zwischenzeit nicht wirklich gebessert – aber heute wird noch richtig abgefeiert mit einem „Healthy Pot“ im SUAN SUAN.

Healthy Pot – wieder mal ein Genusserlebnis

Cairns Tag 5: Regen! Unser letzter voller Tag in Cairns – denken wir….! Wir machen uns mal wieder fertig für die nächste Abfahrt – Wäsche, Blog etc. – und gehen noch auf eigene Faust auf eine „Wildlife Tour Cairns“ los: Flughunde….von wirklich passabler Größe! Am späten Nachmittag haben sich einzelne in den Bäumen des Hostel breitgemacht und als Nachtschwärmer verbringen sie den Tag mit viel „Gequietsche“, abhängend in den Bäumen der örtlichen Bibliothek – es sind hunderte! Abends ist dann der Himmel                                                                                              teilweise bedeckt von vielen flatternden                                                                                            „Batmen“!

Flughunde in Cairns

Cairns Tag 6: Regen! … aber wir nutzen eine kleine Verschnaufpause und kommen um 7 Uhr früh trocken zur Busstation – heute ist Abfahrtstag, heute geht es an der Küste weiter Richtung Süden, heute wollen wir nach Airlie Beach, um dann 2 Tage auf einem Segelboot zu den Whitsunday Islands zu segeln, heute …. geht mal gar nichts!

Wir stehen mit einigen anderen Backpackers bei der Station des PremierMS und kein Bus weit und breit. Nach kurzer Zeit macht sich etwas Unruhe breit und die ersten Anrufe werden getätigt….und jetzt wird klar: der Dauerregen in den letzten Wochen hat diese Region unter Wasser gesetzt. Straßen sind überflutet und gesperrt, Krokodile überqueren die gesperrten Brücken per pedes und weder Bahn noch Bus gehen! Zum Glück ist unser altes Zimmer noch frei und wir sehen uns das gesamte Desaster mal im Internet an. Touristen mußten schon von  Autodächern gerettet werden, Schulen und Ämter sind geschlossen, vor „Flash Flood“ wird gewarnt und von Autofahrten sowieso abgeraten – man spricht von einer Jahrhundertflut.

Wir starten eine erste Überlegung gleich mal raus zu fliegen – aber die Flüge für diesen Tag sind schon voll – O.K. vorerst „we got stuck“! An diesem Tag öffnet der Himmel über Cairns nochmals alle Schleusen und einer unserer neuen Schirmchen muss gleich mal dran glauben und „überlebt“ eine saftige Sturmböe nicht mehr. Überall trifft man auf „Gestrandete“ und alle sind am überlegen, wie es weitergehen soll. Zwar sind wir für den kommenden Tag für die Busfahrt wieder eingebucht aber die Zeichen stehen schlecht – für die gesamte kommende Woche. Hinzu kommt, dass auch das Wetter in Airlie Beach eher ein Hafen- als ein Segelwetter ist. Scheinbar ist der einzig sichere Weg mit dem Flieger raus und soweit wie möglich in den Süden – denn Flughäfen wurden auch schon gesperrt.

Cairns Tag 7: Regen – mit einzelnen Pausen! Die Entscheidung ist gefallen – wir verzichten auf das unsichere „Segelvergnügen“ – wir kommen sowieso nicht hin 🙂 – und entscheiden uns für eine ungeplante Rundreise: Wir buchen Flug nach Brisbane und dann sehen wir dort weiter, welche Küstenabschnitte noch vielversprechend sind.

Wie es weitergeht ? …to be continued ….

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Dagi (I am singing in the rain..)

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Südseeträume

Bula!

Damit beginnt praktisch jede Art von Kommunikation oder Treffen auf Fidschi. Das haben wir in den 11 Tagen/Nächten, die wir dort waren, ziemlich verinnerlicht.
Irgendwann Anfang Dezember haben wir beschlossen, dass wir ins Warme müssen, da es auf der neuseeländischen Südinsel klimatisch doch etwas zu wenig „Süderde“ war. Eher zufällig sind wir auf die Fidschiinseln gekommen, da gabs grad ein paar gute Angebote und jeder, der schon mal dort war, kommt immer und sofort ins Schwärmen.

Was soll man sagen, uns gehts genau so! Entsprechend könnten wir den Blog jetzt recht kurz halten – „afoch a Wohnsinn“ – Wasser, Strände, Unterkünfte, Essen, alles (fast nur) vom Feinsten. Aber ein paar Details wollen wir doch festhalten.

Auf der Fähre

Von Sydney sind wir direkt nach Nadi (Nandji gesprochen) geflogen, ca. vier Stunden mit Jetstar (kein Essen, keine Entertainment, definitiv eine Billigairline, aber ok). In Nadi aus dem Flughafen raus – und gleich rein in die Tropen, 28-29 Grad, 70-80% Luftfeuchte …
Für eine Nacht bleiben wir hier, im Bamboo Travellers Hostel, direkt am Strand. Der Abend verläuft chillig, hier sind eigentlich alle entweder gerade auf irgendwelchen Inseln gewesen, oder so wie wir, gerade auf dem Weg dorthin. Mit der Fähre gehts dann zu den Yasawa Inseln, dort sind wir für neun Nächte in drei Resorts(Blue Lagoon Resort, Barefoot Manta Resort, Octopus Resort) eingebucht (wir wollten eigentlich nur zwei besuchen, aber die Zimmer waren leider nicht verfügbar).

Südsee, what else?

Nach ca. vier Stunden Fahrt mit „Tiger 5“,  ein „High Speed Catamaran“ erreichen wir unser erstes Quartier, das Blue Lagoon Resort. Schon die Fahrt war ein Erlebnis, es geht bei strahlendem Sonnenschein von Insel zu Insel bzw. Resort zu Resort. Überall steigen Leute ein und aus, man wird immer mit einem kleinen Boot abgeholt, die Fähre fährt so nahe an den Strand wie´s geht.

Fiji Cooking Lesson, Kokoda

Am Strand erwartet uns dann schon das Empfangskomitee (das gerade noch als Abschiedskomitee für die abfahrenden Gäste im Einsatz war) und wir werden mit einem kräftigen „Bula“ begrüßt. Nach einer kurzen Einführung gehts ins Zimmer, und dann erkunden wir die Anlage. Ein bisschen haben wir uns Sorgen gemacht ob uns hier nicht fad wird, aber es gibt eine Reihe von Aktivitäten. Gleich nach dem Mittagessen (hier gibts nur Vollpension) findet eine „Fiji Cooking Lesson“ statt und einer der Köche zeigt uns und ein paar anderen Interessierten wie man Fiji Kokoda zubereitet (wird definitiv in unsere heimische Küche aufgenommen, so wie ein paar weiter Gerichte). Es gibt für jeden Tag verschiedene Aktivitäten, die sich natürlich wiederholen und teils extra zu bezahlen sind.
Tauchen, Schnorcheln, Village Visit, Handline Fishing, Körbe flechten uswusf., es wäre eigentlich immer was zu tun.

Nach einem ersten Strandbesuch und einem kurzen Stop beim Divecenter gehts dann zum Abendessen. Heute gibt „À la carte dinner“, wir können aus mehreren Vor-, Haupt- und Nachspeisen wählen – die Karte liest sich wie die aus einem Haubenlokal – wir sind nicht ganz sicher ob wir das tatsächlich gebucht haben, so anspruchsvoll hatten wir uns das nicht vorgestellt. Aber es hat alles sein Richtigkeit, es gibt nur einen „Meal Plan“ (ca. 50 Euro pro Tag und Person) und das Essen hält dann in punkto Qualität, Art der Zubereitung usw. alles das was die Karte versprochen hat. Auf den Punkt gekochte Speisen und immer sehr schön angerichtet (bei den Chefs hier ißt ganz offensichtlich auch das Auge mit). Und jede Menge landes/inseltypisches Essen – Fisch, Kokoscreme, Früchte, bisschen Chili, Curry, Kochbananen und, und, und …. unglaublich!
Hier eine kleine Auswahl, Essen fotografieren ist ja nicht einfach, aber einen Eindruck sollte man schon bekommen. (Nur um das klarzustellen, das hier ist kein exklusives Luxusressort, hier kann man auch im Mehrbettzimmer/Dorm, oder so wie wir, im Doppelzimmer mit „Shared Bathroom“ übernachten).

Aber natürlich kann man hier nicht nur gut essen, auch wenn wir schon daran gedacht haben unseren Blog in „Da & Ka Genussreisen“ umzubenennen.
Wenn man möchte gibts immer was zu tun, von den schon erwähnten Aktivitäten haben wir uns hauptsächlich auf schnorcheln und tauchen konzentriert, das wird in allen drei Resort angeboten. Alle drei haben ein schönes Hausriff, Barefoot Manta eigentlich zwei, an denen man auch beim Schnorcheln schon so einiges zu sehen bekommt. Das Equipment ist dabei immer gratis auszuleihen.
Tauchen ist natürlich nicht gratis (ca. 100 Euro für zwei Tauchgänge, alles inklusive), aber da gibts dann echt was zu erleben. Die Riffe, die meistens nur wenige Minuten mit dem Boot entfernt sind, sind tatsächlich traumhaft! Korallen, Felsformationen und echt klares Wasser. Bei Barefoot Manta wären im europäischen Sommerhalbjahr Mantas praktisch garantiert, aber dafür ist derzeit halt nicht die Jahreszeit.
Wir haben bei nur drei Tauchgängen immer was gesehen, das wir noch nicht kannten, riesige Fischschwärme, unterschiedliche Krabben/Shrimps und zum Abschluss im Octopus Resort noch zwei Haie!
Den ersten kleinen Schwarzspitzenriffhai haben wir ja noch begeistert zur Kenntnis genommen, der Bullenhai, der kurz darauf aufgetaucht ist (und der nur bei den vorherrschenden perfekten Sichtbedingungen zu sehen war) hat dann den Puls gleich mal verdoppelt und den Luftverbrauch verdreifacht, vor allem wenn er kurz in unsere Richtung geschwommen ist. Aber alles gut gegangen, unsere Tauchguide Jodie hat das alles recht entspannt zur Kenntnis genommen.
Andere Aktivitäten sind dann nicht so aufregend, Handline Fishing zu Beispiel. Konnten wir im Blue Lagoon nicht machen, weil das Wetter nicht mitgespielt hat, aber im Octopus sind wir mit zwei Jungs vom Staff und der neuen „Assistant to the General Manager“ rausgefahren. Tja, was soll ich sagen, so richtig auf den Geschmack bin ich beim Fischen auch diesmal nicht gekommen (Bei den Fischen ja durchaus, siehe oben).
Liegt vielleicht ein bisschen auch daran, dass alle außer mir einen gefangen haben  🙂 .. no, just kidding … ist einfach irgendwie zu langwierig…
Aber man kann sich auch mit den Jungs und Mädels vom Resort unterhalten, und da erfährt man auch immer wieder neues, wie´s denn so ist, auf den Fidschis, die Resorts sind halt doch was anderes und nicht ganz das wirkliche Leben.
(Die Dagi sieh das ganz anders, die hat nämlich ihren allerersten Fisch gefangen!!!! Hat eh nur fast 49 Jahre gedauert :):):))
Hier also ein paar Bilder von den Aktivitäten, wenn ich es irgendwann schaffe aus den Filmen der GoPro Fotos zu extrahieren, dann gibts noch mehr.

Noch Fragen ?

Was bleibt noch zu sagen. Es gibt sie wirklich die traumhaften Strände, mit den fotogenen Palmen, dem türkisblauen Wasser uswusf.
11 Nächte waren wir auf den Fidschi Inseln, 9 davon auf den Yasawa Islands. Die Angst, dass uns vielleicht fad wird, war komplett unbegründet, zu schön ist es hier, zu viel gibts zu tun. Zu nett sind auch die Menschen, die wir getroffen haben – klar sind wir hier zahlende Gäste, aber man fühlt sich eigentlich kaum so. Irgendwie ist immer Zeit für ein Schwätzchen, wo wer herkommt, wie die Familiensituation so ist, was so mancher früher gemacht hat. Und trotzdem immer alles professionell abgewickelt, alle Zimmer immer super sauber und erst  (ja, schon wieder)  das Essen!
Bei einem nächsten Mal würden wir uns wahrscheinlich nur in zwei Resorts einbuchen, die Fahrten mit der Fähre nehmen sonst einfach zuviel Zeit in Anspruch (mehr als 4 Stunden von Nadi zum Blue Lagoon Resort, die beiden anderen liegen auf dem Weg). Wenn das Land nur nicht so weit von uns entfernt wäre – da könnte man glatt öfter herkommen.
Und wenn auch Barefoot Manta vom Essen und dem Ganzen rundherum nicht ganz mit den beiden anderen mitkann (die Latte liegt da allerdings so hoch, da könnte selbst ich einen Limbo drunter durchtanzen) wäre die Lage an drei Stränden, zwei Hausriffen und direkt am „Manta Channel“ einen mehrtägigen (Tauch)Aufenthalt sicher wert, aber dann eben im europäischen Sommer.

Wie auch immer, wenn es sich irgendwie einrichten lässt, dann werden wir hier wieder herkommen – wann auch immer.

Kein Kommentar 🙂

Bis dahin, vielen Dank für alles, oder Vinaka vaka levu, wie man hier sagt

Moce (mohay gesprochen, auf Wiedersehen)

Karl

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No Kangaroos in Australia?

…wir werden es heraus finden!

Nach rund zwei Monaten Neuseeland schlagen wir ein neues Kapitel auf und es geht auf den für uns „unbekannten“ Kontinent Australien. Zu nächtlicher Stunde werden wir im Hostel abgeholt und um 5 Uhr früh checken wir vollautomatisch und wirklich perfekt organisiert in Auckland ein. Der Flug mit der New Zealand Airline dauert 3,5 Stunden und pünktlich landen wir in Sydney – auch dort werden wir „mit offenen Armen aufgenommen“ :)!! Bei dem örtlichen Mobilanbieter „TELSTRA“ checken wir dann gleich mal eine neue Nummer und müssen diesmal feststellen: die SIM Karte passt nicht in jedes Fach und unsere österreichischen Nummern funktionieren gleich mal gar nicht … aber die benötigen wir derzeit sowieso nicht! Trainiert, wie wir bereits sind, versorgen wir uns diesmal mit australischen Dollars und organisieren uns ein Shuttle, das uns zum YHA Sydney Central bringt – ach ja bevor ich es vergesse: es regnet bei unserer Ankunft!!!

YHA Sydney Central

Das YHA Sydney Central liegt genau neben der zentralen Bahnstation und ist mal wieder ein richtiges Großstadt Hostel: Zimmer mit eigenem Bad, Pool, Dachterrasse und benachbartem Café, wo wir diesmal gleich das Frühstück mit gebucht haben. Aufgrund einer weiteren zweistündigen Zeitverschiebung sind wir früh dran und der Regen hört mittlerweile auch schon auf – Temperatur angenehm warm, noch nicht die angekündigten 40 bis 50 Grad. Wir brechen zu einer ersten Stadtrunde auf: die belebte Pitt Street hinunter, queren wir zur Elizabeth Street, am Hyde Park vorbei (war zur Zeit der ersten Kolonialbesiedelungen Hinrichtungsplatz) zu den Hyde Park Barracks. Die Barracks wurden von einem Sträflingsarchitekten geplant und von Sträflingen errichtet – und genau diese britischen Sträflinge, die man als erste „Siedler“ nach Sydney verschifft hat „durften“ dann dort im Dachgeschoß – Hängematte an Hängematte – ihre paar Stunden Schlaf konsumieren.

Probeliegen erlaubt – ein „mulmiges“ Gefühl!

Heute sind die Barracks ein Museum, anschaulich wird der Beginn der Siedlungsgeschichte von Sydney präsentiert: persönliche Schicksale einzelner Gefangener, Iren, die aufgrund der Hungersnot als freie Siedler auswanderten und junge Frauen – meist Waisen – die ebenfalls der tristen wirtschaftlichen Lage in UK entgehen wollten – und  ein Großteil war bei der Ankunft erstmals in den Barracks untergebracht.

Die „Schatten“ der ersten deportierten Strafgefangenen

Das frühe Zusammenleben mit den Aborigines bis zu deren kontinuierlichen Verdrängung wird ebenfalls gezeigt – und für uns ist es ein toller informativer Einstieg.

Ebenfalls am Queens Square das älteste noch in Betrieb befindliche Spital – vormals genannt „Rum Hospital“…hat man aus dem Gewinn des Rumhandels finanziert :)! Wir lassen die ersten Eindrücke von Sydney auf uns wirken und beschließen unser erstes Abendessen im Pub „Maloney`s Hotel“ einzunehmen – mal wieder ganz klassisch Burger mit Pommes und eine gute Gelegenheit auch gleich mal die Pub Szene in Australien unter die Lupe zu nehmen: viele Pubs laufen unter der Bezeichnung „Hotel“ – ein Resultat aus der Geschichte, wo nur Hotels eine Alkohollizenz bekamen. Weiters ist Australien in den Lokalen und Gastgärten mit striktem Rauchverbot belegt. Hier hat man sich an dem Gesetz so vorbei geschwindelt, dass man in den „Hotels“ sogenannte Vip Lounges eingerichtet hat. Kleine, teilweise überdachte Räumlichkeiten, wo man dann jedem Laster frönen kann: rauchen, trinken, spielen …. nur eines darf man nicht: essen (a bissal kurios! :).

The Rocks – Altstadt von Sydney

5 Tage haben wir vorerst in Sydney eingeplant und am Plan stehen natürlich die Highlights – Harbour Bridge und Oper. Schon am nächsten Tag geht´s bei strahlendem Sonnenschein auf der ebenfalls geschäftsträchtigen George Street geradeaus Richtung Hafen – erstmals Richtung Altstadt: The Rocks. So genannt weil auf Felsen gebaut – natürlich von Sträflingen. Vormals Ziegel-Lagerhäuser und schon bald ein ziemlich versifftes, verdrecktes und „alkoholisiertes“ Viertel mit der größten Pubdichte.

Und es ist TATSÄCHLICH das älteste Pub in Sydney!

Jetzt wieder aufgeputzt ist es ein belebtes Viertel mit Museum (Rocks Discovery Museum), originellen Pubs und Wochenendmarkt mit bunten Ständen, Streetfood und Live Musik. Der Weg war lang bis zu den Rocks – 🙂 – und ein Stop beim Thai Stand, wo frische Dim Sum angeboten werden, muss einfach sein!! Genossen wird dann im Liegestuhl mit Live Band.

An Thai Food kann ich nicht vorbeigehen!

Von den Rocks aus können wir schon einen ersten Blick auf das Opernhaus werfen und dann geht´s erstmal auf die Harbour Bridge. Natürlich laufen wir auch den Aussichtsturm „Pylon Lookout“ hinauf und haben einen grandiosen Blick auf den Hafen, die „Bridge“ und die Oper! Der RING ist natürlich mit dabei :)!!!

Ring trifft Harbour Bridge

Wir queren die Harbour Bridge, werfen einen Blick in das Olympia Bad (North Sydney Olympic Pool) wo man mit Blick auf die Harbour Bridge in fix eingeteilten Schwimmbahnen – für „Schnelle“ und „Schleicher“ – seine Bahnen ziehen kann. Vorbei am Lunapark und entlang der Lavender Bay, wo die etwas betuchteren Bewohner inkl. Opern- und Brückenblick sowie eigenem Segelboot vor der Haustür wohnen. Beim „Mc Mahons Point Wharf“ nehmen wir dann die Fähre retour zum zentralen „Circular Quay“, der von zahlreichen Straßenkünstlern belebt wird.

Straßenkünstler an jeder Ecke!

Nach dieser ausgiebigen Tagestour beschließen wir, uns kulinarisch beim Thai verwöhnen zu lassen. Dazu muß man anmerken, daß unser Hostel quasi im asiatischen Viertel steht – nahe an Chinatown – und Thais, Japaner und Koreaner geben sich kulinarisch die Hand – zu fairen Preisen. Und während sich auf der Pitt- und George Street Richtung Waterfront die Banken und Luxusgeschäfte häufen, inkl. Business People, drängen sich im „oberen Teil“ die Asiaten – Curry Düfte an jeder Straßenecke 🙂 !!! Wir müssen wirklich acht geben, dass unser Kulturprogramm nicht der Küchenrecherche zum Opfer fällt :)!!

12. Jänner 2019: Heute ist es soweit – Operntag. Vorab machen wir jedoch noch einen Abstecher zum „Glebe Market“ – immer Samstags im Studentenviertel Glebe. Günstige „Fetzerl“, viel Second-Hand, Futtermeile und dort finde ich auch meine „neue“ Boardshort. DOUGI (von DOUGLAS – er selbst spricht es „DAGI“ aus 🙂 stellt sie aus ehemaligen anderen Kleidungsstücken her und jede ist ein Unikat. Ein Einzelstück von meinem Namensvetter muß ich einfach nehmen!

Dogi („Dagi) & Dagi

Vom Glebe Market geht´s dann retour Richtung Waterfront mit Fotostops bei der Town Hall und dem Queen Victoria Building stets in Begleitung von Straßenmusikanten. Und dann steht „ES“ vor uns – das „Sydney Opera House“!

Unser „Vorsingen“ in Sydney! (Leider abgelehnt :))

Beeindruckend, weltweit bekannt, millionenfach fotografiert und von Kritikern auch bezeichnet als: Eine Gruppe von französischen Nonnen beim Fußballspiel :)!! Die Kameras laufen heiß und die ersten Opernbesucher, die an uns vorbei schlendern, sind nicht immer gleich zu identifizieren: Australier generell sehr leger gekleidet und die Damenmode diesen Sommer erinnert an die erzkonservativen 50er (im amerikanischen Mittelwesten). Biederes Hausmütterchen in Begleitung von Beach Boy besucht die Oper ????!!!!!

Wir genießen diesen Augenblick aus vollen Zügen – mit einem einmaligen Blick auf die Bucht von Sydney voller Fähr- und Segelboote … und landen abends beim Japaner :)!

Die verbleibenden Tage in Sydney werden genutzt um weitere Stadtteile zu besichtigen: Chinatown und vor allem Darling Harbour:

Darling Harbour – Flanier – und Unterhaltungsviertel

vormals Exporthafen, dann ziemlich vergammelt und jetzt aufgepeppt: Flaniermeile, Restaurants, schwenkbare Fußgängerbrücke, Tretboote und das National Maritime Museum inkl. Besichtigungstour in U-Boot und Kriegsschiff. Dort fällt uns ein Werbeplakat ins Auge: Mitsegeln auf dem Nachbau der „Endeavour“ von Sydney nach Hobart bzw. retour – na das wäre was!!! Wir fragen gleich mal nach – würden dafür einiges an Plan über den Haufen werfen doch dieses Projekt wäre leider langfristig zu planen gewesen – unter anderem, da man ein ärztliches Attest vom Heimatland benötigt….Tja vielleicht das nächste Mal 🙂

Charly und die Endeavour: Ich möchte mit an Board!!!

„Gespeist“ wird an diesem Tag sehr authentisch beim Chinesen in Chinatown :)!

An diesem Tag sind wir auch eher zufällig im „Paddy´s Market“ eingefallen – immer Do-So und viele Stände, viel Krims Krams, aber auch ein Ort, wo wir unsere „Mückengesichtsnetze“ für Australien bekommen, faltbare Outdoor-Trinkbecher und endlich auch für mich ein langärmeliges, lockeres „Herrenhemd“ bei einem Franzosen, der länger in Deutschland gelebt hat, gut Deutsch spricht und mir noch einen wirklich guten Preis macht – 🙂 – schließlich konnte er mir KEIN „feminines“ Teilchen anbieten!

Sydney – trotz Großstadt – beeindruckt uns mit seiner entspannten, kurzweiligen Atmosphäre und die Tage fliegen dahin. Bei unseren Streifzügen treffen wir noch auf zwei ältere Australier aus Newcastle, die gerade mit ihren philippinischen Ehefrauen den Kauf von zwei Apartments auf den Philippinen offiziell in Sydney abschließen … und während die Gattinnen die Spielautomaten traktieren, wird in der VIP Lounge eine Runde nach der anderen geschmissen! Hinzu kommt noch ein „KIWI“ und die Wurzeln der australischen Herren sind irisch-polnisch und italienisch. Als Peter Novello dann auch noch „Volare“ zu singen beginnt ist es ganz aus! Zum Glück müssen die Herren noch rechtzeitig auf´s Amt, sonst wären wir dort nie raus gekommen.

Austria meets Australia

Wir werden sicher nochmals nach Sydney zurückkommen aber vorher steht noch etwas anderes am Plan: wir rüsten uns, kaufen Moskitospray, waschen nochmals alles durch denn nach den vielen Anstrengungen machen wir URLAUB vom URLAUB und heben ab Richtung Fidschi …. und lassen die Kängurus noch warten 🙂 !!!!!!!!!!

We will be back soon!

Dagi

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„The journey of the ring – New Zealand“

Auckland, Mittwoch, 9. Jänner 2019 – nach rund zwei Monaten endet unsere Ringreise in Neuseeland und mit Hilfe zahlreicher Stadtpläne und Landkarten haben wir die wichtigsten Standorte in unserer Bildergalerie festgehalten.

Eigenmächtig haben wir nun die Entscheidung getroffen ein weiteres, neues Kapitel für die Ringreise aufzuschlagen – Tolkien möge uns verzeihen :)!

Schon morgen wird der Ring mit uns einen neuen, unbekannten, Kontinent betreten – Sydney ist das Ziel der nächsten Etappe.

Wir hatten eine wundervolle Zeit und werden uns oft daran zurück erinnern!!!

Good bye New Zealand and Hello Australia!

Kandalf & Froda

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Kia Whakatane au i ahau!

The Lady on the rock

Wie man aus dem Titel sofort erkennt (sofern man fließend Maori spricht), geht es in diesem Beitrag um unseren Aufenthalt in Whakatane, einer kleinen Stadt südöstlich von Auckland. Übersetzt bedeutet der Titel ungefähr „Ich muss hier wohl als Mann handeln“ und das hat die Maori Prinzessin Wairaka bei der Ankunft ihres Stammes auf Neuseeland gerufen, als die Männer alle schon am Strand waren und sie das abtreibende Kanu retten musste, das sie eigentlich gar nicht benutzen durfte (auch heute noch gibt es hier ein traditionelles Waka, das auch nur von Männern betreten werden darf). Man hat ihr zu Ehren an der Hafenausfahrt eine Statue errichtet, zu der es allerdings auch eine andere Entstehungsgeschichte gibt. Wie auch immer – nach den erholsamen Tagen im Brown Kiwi Hostel/Auckland, samt Zimmerfeuerwerk zu Neujahr vom Skytower 🙂 –  haben wir uns nach Whakatane aufgemacht, das Tor zu White Island, einem aktiven Unterwasservulkan. Mit dem Intercity Bus fahren wir dorthin, im Wesentlichen wieder auf der Strecke nach Rotorua, die wir schon ein paarmal abgefahren sind. Wir kommen am Nachmittag ziemlich pünktlich an und werden an der Busstation schon von unserem Vermieter Keith erwartet, der uns hier abholt.

Karibu Backpackers Hostel, Straßenseite

Das Karibu Backpackers Hostel ist vom Stadtzentrum gut zwei Kilometer entfernt, da sind wir über den „lift“ schon ganz froh. Nicht ganz so froh sind wir dann beim Einchecken, das Hostel ist im Vergleich zum Brown Kiwi und anderen doch schon deutlich mehr abgewohnt und auf den ersten Eindruck auch nicht sooo sauber. Wir können aber zwischen einem Zimmer

Wohncontainer

im Haupthaus und einem brandneuen Container wählen („manufactured in China, assembled in New Zealand“) und den nehmen wir auch, da die Zimmer im Haupthaus mehrheitlich von „Seasonal Workers“ belegt sind, die meisten von ihnen sind aus junge Leute aus Deutschland, alle recht nett, aber so ganz passen wir dann doch nicht in diese gefühlte WG.
Wie sich herausstellen wird, ist das Hostel aber doch ganz passabel, viele Alternativen hätte es außerdem ohnehin nicht gegeben, alle anderen Quartiere, die wir sehen, haben samt und sonders „No Vacancy“.

Wir starten umgehend zu ein paar Einkäufen und einem Spaziergang durch die Stadt, wenig überraschend verschlägt es uns noch in ein Irish Pub, in dem wir in den folgenden Tagen noch einige Stunden verbringen werden. Denn nach Whakatane sind wir ja hauptsächlich gefahren um auf White Island zu gelangen, den schon erwähnten Vulkan. Die Tour dazu haben wir für den folgenden Tag bei White Island Tours gebucht, wir müssen am Abend nochmal „reconfirmen“ ob das tatsächlich stattfindet. Vulkanaktivität und das Wetter können die Überfahrt und das Betreten unmöglich machen. Und so kommt es leider auch, zu viel Wind ist angekündigt, bei unsere Anruf am Abend stehen die Chancen noch fifty-fifty, aber am Morgen wird die Tour abgesagt. Da gerade Ferienzeit ist, sind alle Alternativen ausgebucht, und erst am Sonntag könnten wir wieder mitfahren. Wir informieren umgehend den Keith, dass wir eine Nacht verlängern werden, ist kein Problem, der Container ist noch frei, und buchen um.

Whakatane samt Flußmündung von oben

Der Tag steht jetzt zu unserer freien Verfügung und wir beschließen an den Strand zu gehen. Über einen Felsen, der Whakatane von diesem trennt, wandern wir zum „Secret beach“, etwas nördlich vom Ohope Beach, der der beste Strand Neu Seelands ist (sagen die Leute in Whakatane und Ohope). Auf dem „Track“ gibts viele Aussichtspunkte und man kann bis nach White Island sehen, oder auch auf Whakatane und den gleichnamigen River, auf dem die Boot wir an der Perlenkette aufgereiht liegen. Nach etwas mehr als zwei Stunden erreichen wir den Strand, der ist zwar nicht wirklich geheim, aber es sind nicht viele Leute da und das Wasser ist schon deutlich wärmer als noch vor ein paar Tagen in Auckland. Auf der Nordseite gehts flach und sandig ins Wasser, die Wellen wären ideal zum Bodyboarden, haben wir aber grad nicht dabei, macht aber nix. Wir sind beim Wandern ganz schön ins Schwitzen gekommen, da kommt uns die Abkühlung jetzt gerade recht. Die deutschen „fruit picker“ sind bei Flut auf der Südseite ins Wasser gegangen, da sind jede Menge Steine im Wasser, die man dann nicht sieht, das sollte man eher vermeiden.

The secret beach – traumhaft

Der Weg, über den wir gekommen sind, ist bei Flut nicht passierbar, und so brechen wir in etwa bei Mittelwasser wieder auf und machen uns auf den Rückweg. In Whakatane angekommen, schauen wir noch im Irish Pub vorbei und gehen dann zurück ins Hostel.

The Beans Cafe, Whakatane

Bei der Plauderei am Abend haben wir uns noch über den neuseeländischen Kaffee, bzw. das was man hier dafür hält, ausgelassen. Unser „Landlord“ nimmt das zum Anlass uns zu seinem Morgenkaffee mitzunehmen, im The Bean Cafe soll es guten Kaffee geben… na mal sehen. Aber wir werden überrascht, verglichen mit unseren bisherigen Erfahrungen kann man das Gebräu hier tatsächlich trinken, auch ohne Milch und Zucker.
Im Gespräch mit Keith stellt sich dann heraus, dass er als Reporter für den Whakatane Beacon tätig war. Er kennt hier tatsächlich fast jeden und ist ein schier unerschöpfliche Quelle für Informationen rund um Whakatane, die hier lebenden Maori, uswusf..
Nicht weit weg vom Cafe ist auch das Büro von White Island Tours, wir statten den sehr netten und bemühten Leuten dort einen Besuch ab, und lassen uns auf die Warteliste für Samstag setzen, die ist zwar voll, aber die Wettervorhersage wäre gut, was weiß man.
Zurück im Hostel verarbeiten wir die Reste aus unserem „Foodbag“ zu Wraps/Tacos/Tortillas, und es wird später als gedacht, fast kommt schon so was wie Hostel-Atmosphäre auf, irgendwie passt hier also doch auch. Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass es für morgen keine Absagen für die White Island Tour gibt. Wir hoffen als dass das Wetter am Sonntag passt.

Samstag morgen – Traumwetter, fast kein Wind, und wir sitzen beim Frühstück im Hostel, statt auf dem Boot Richtung Vulkan, sch….ade. Aber was soll´s, machen wir halt wieder einen „Walk“ oder so, oder den Blog, oder an den Strand. Wir haben noch keinen wirklichen Plan gefasst, da läutet das Telefon – White Island Tours ist dran – wir könnten heute nachmittag mitfahren! Die Entscheidung fällt in weniger als einer Nanosekunde – „We´ll be at the office at 12“!

White Island

Uns kann nichts passieren …

Die Rucksäcke sind schnell gepackt, Wasser aufgefüllt und schon sind wir auf dem Weg Richtung Hafen (der Keith fährt uns netterweise hin). Klar sind wir zu früh, aber jetzt wollen wir die Tour natürlich nicht versäumen. Beim Einchecken gibts den wohl seltsamsten Boardingpass ever  – ein metallenes Etwas, das uns an an die Aluminiumhüte von diversen Verschwörungstheoretikern erinnert – wie auch immer, wenn wir damit an Bord gehen dürfen, soll es uns recht sein.
Das Boot legt ab und wir fahren den Whakatane River hinunter Richtung Meer. Die Hafenausfahrt ist eng und wellig, der Kapitän steuert  das Boot aber mit hoher Geschwindigkeit sicher durch (wenn nicht, dann hätte halt die Dagi als Mann handeln müssen).
Etwas mehr als eine Stunde dauert die Fahrt nach White Island – dann werden Helme und Gasmasken ausgeteilt, und wir müssen für die Überfahrt zur Insel in ein Schlauchboot umsteigen, dabei sind in Neuseeland Schwimmwesten zu tragen, auch die legen wir an. Alles gut organisiert und entspannt abgewickelt vom Personal hier am Schiff.
Bei den heute herrschenden Wetterbedingungen ist das Ein- und Aussteigen ins Dinghi problemlos und nach ein paar Fahrten sind alle an Land. Wir stehen vor den Überresten einer alten Schwefelfabrik, alles schon seit Jahrzehnten nicht mehr in Betrieb und entsprechend verrottet. Vor allem dem Metall setzen die Dämpfe und Gase zu, das Holz sieht eigentlich noch ganz gut aus.
Es gibt ein paar Sicherheitseinweisungen (am Weg bleiben, zusammen bleiben usw.) und dann geht die Tour los. Zwei Guides begleiten unsere Gruppe, eine voraus, eine hinterher, und wechseln sich mit den Erklärungen an den verschiedenen Stops ab.

White Island, Panorama

Mit der Resten der alte Fabrik siehts hier noch richtig irdisch aus – bald aber geht der Weg vorbei an rauchenden Löchern (Gasmaske schadet hier gelegentlich nicht) und die unwirklich gelbe Farbe, und der dazugehörige Geruch, muten schon eher außerirdisch an – so wie man sich den Mars in etwa vorstellt. Man könnte sich auch problemlos vorstellen, dass Kirk und Spock mit „Phasern auf Betäubung“ hier um einen Ecke gebogen kämen.
Immer wieder halten wir an und es gibt Erklärungen zur Insel/dem Vulkan selbst und den hier vorkommenden Elementen. Weiter gehts Richtung Kratersee, der eine mintfarbene, grünliche Färbung hat und vor sich hin dampft und blubbert. Der See ist am Steigen, wenn er mit der aktuellen Geschwindigkeit weitermacht, dann wird er in sechs Monaten übergehen, gut dass wir jetzt hier sind.

In den Überresten der Schwefelfabrik

Wenn alle mit dem Fotografieren fertig sind, setzen wir die Tour zum nächsten Spot fort. Wir halten an zwei kleinen Rinnsalen (von den Guides als Rivers bezeichnet), deren Wasser man kosten kann – schmeckt in beiden Fällen ganz unterschiedlich – mal nach Eisen (und daher eher nach Blut) und der andere deutlich nach Zitrone.
Weiter gehts wieder zurück Richtung Schwefelfabrik. Noch einmal wird auch jedes noch so verrottete Detail von allen festgehalten, wir lassen den Blick ein weiteres Mal über die so unwirkliche Landschaft schweifen und fahren als Letzte mit dem Schlauchboot zum Schiff zurück. Für uns alte Vulkanier (\\//) ein außergewöhnliches Erlebnis!

Alles voll zu unserer Zufriedenheit

Zurück in Whakatane feiern wir nochmal die gelungene Tour feiern und gehene abendessen – es gibt auf der Tour zwar einen „light lunch“, ein bisschen was brauchts an so einem Tag dann aber doch noch. Cheers!

Observatorium

Es ist Sonntag der 6. Jänner, und zum ersten Mal seit zwei Monaten hier in Neuseeland ist der Himmel tatsächlich wolkenlos. Es wird richtig warm, fast schon heiß, über 30°!
Zudem ist noch Neumond, die kommende Nacht wäre dann also fast ideal um hier Sterne zu beobachten. Von den immer sehr freundlichen und bemühten Angestellten im i-site haben wir erfahren, dass es in Whakatane ein Observatorium gibt, betrieben von der Whakatane Astronomical Society. Wir hatten uns schon am Freitag erkundigt, da wäre geöffnet gewesen, aber die Nacht war zu wolkig, da hätten wir nix gesehen. Aber der Norman hat angeboten ihn anzurufen, eventuell würden sie ja auch außerhalb der Öffnungszeiten da sein. Und tatsächlich bietet er uns an, zusammen mit seinem Vice-President für uns zu öffnen.

Das „fake“ Observatorium, tatsächlich steht das Teleskop in einem Gebäude daneben

Um 20:00 sind wir beim Observatorium, das etwas kleiner ist als es der Name der Gesellschaft vermuten läßt :). Norman(84) und Keith(60) nehmen sich wirklich Zeit und die vergeht dann im sprichwörtlichen Flug – sie erzählen die Geschichte der „Society“, Norman ist seit der Gründung 1960 mit dabei, erläutern die Unterschiede zwischen nördlicher und südlicher Hemisphäre – und während wir auf die Dunkelheit warten stoßen wir auf eine WebSite, die die aktuelle Position der ISS anzeigt. Tja, in weniger als 10 Minuten wird die Raumstation genau über uns sein. Nichts wie raus aus dem Clubraum heißt es und kaum stehen wir im Freien fliegt ein hell glänzender Punkt genau über unsere Köpfe hinweg. Sieht man auch nicht alle Tage.

Norman und Keith(rechts) President & Vice President, Whakatane Astronomical Society

Mittlerweile ist es dunkel genug und das Teleskop wird ausgepackt. Keith richtet das Gerät aus und wir sehen weit entfernte Nebel, den Mars und Sterne im Kreuz des Südens, die mit freiem Auge nicht zu erkennen sind. Es ist nicht das Hubble Teleskop, aber trotzdem faszinierend was es alles gibt, das wir so nicht sehen.
Gegen 23:00 fahren uns die beiden netterweise ins Hostel zurück, nicht ohne vorher ein Foto mit uns zu machen, das sich auf ihrer Facebookseite wiederfinden wird. Sind wir da auch mal gelandet. Dieser Abend war dann wirklich das „Icing on the cake“ für unseren Aufenthalte in Whakatane.
Der geht am Folgetag dann zu Ende – wir haben die Tage sehr genossen, und mit ein bisschen Glück auch alles, oder fast schon mehr, gesehen als wir uns für hier vorgenommen hatten.
Um 11:15 geht dann unser Bus zurück nach Auckland, der Keith (diesmal wieder der Vermieter), fährt uns zur Station, wir verabschieden uns herzlich und es geht mal wieder ins Brown Kiwi Hostel – fast schon wie nach Hause. Dort werden wir unsere letzten Tage in Neuseeland verbringen, Wäsche waschen, Blog schreiben (diesen hier z.B.) und einfach noch ein bisschen abhängen  – cheers mates, all good, see ya´.

Karl

 

 

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