Wir sind fast die Ersten!
Guten Rutsch und ein fröhliches neus Jahr wünschen euch
Froda & Kandalf
Wir sind fast die Ersten!
Guten Rutsch und ein fröhliches neus Jahr wünschen euch
Froda & Kandalf
Nach einer wunderschönen Segelwoche setzen wir mit der Fähre über und fahren wieder nach Auckland. Dort wechseln wir das Fahrzeug und holen unser Mietauto für die nächste Woche beim Autoverleih „Jucy“ ab. Markenzeichen von Jucy ist eine nette Blondine und vor allem die grünen Jucy Busse fallen in ganz Neuseeland auf. Wir bekommen es etwas dezenter und steigen in einen „Holden“ ein – noch nie gehört von dieser Marke aber bereits jetzt kann ich vorgreifen: „Er sauft wie ein Loch“! Sonst ist er geräumig sodaß wir alle unsere Gepäckstücke bequem verstauen können und los geht´s. Erst mal zügig raus aus Auckland – immer links, links, links – kann man sich nicht oft genug vorbeten und dann rauschen wir Richtung Rotorura.
Wir nehmen eine Snackpause in Cambridge – laut Reiseführer die britischste Stadt in NZ und halten für einen Fotostopp in Tirau – die Wellblech Metropole: Wellblechskulpturen und Geschäftsfassaden aus „künstlerischem“ Wellblech gestaltet.
Nachmittags ist es dann soweit: wir kommen in Rotorua an und schon sagt uns unsere Nase, dass wir richtig sind. Die gesamte Region ist aktives Vulkangebiet, die Lava ist nur 7 km unter der Erdoberfläche und durch zahlreiche Spalten steigen Rauchschwaden mit dem „reizvollen“ Schwefelgeruch auf – ein bißchen fühlt man sich wie einer riesigen Eierspeise. Viele Einwohner haben ihren privaten Geysir in ihrem Gärtchen und nachdem wir in unserem neuen Quartier – der Pohutu Lodge – eingecheckt haben stellen wir fest, dass wir unmittelbar hinter dem Grundstück auch schon einen ersten Blick auf unseren ganz privaten Geysir werfen können.
Die Pohutu Lodge liegt zwar nicht ganz im Zentrum, ist jedoch ein Motel und wir haben ein Quartier mit zwei Schlafzimmern, Küche und Wohnzimmer und eines der beiden Schlafzimmer sogar mit integriertem Whirlpool – also wenn man Lust hätte kann man sich in der Nacht vom Bett in die Wanne rollen lassen – etwas kurios das Ganze!
Wir erkunden Downtown Rotorua und flanieren an der Waterfront vom Lake Rotorua bei strahlendem Sonnenschein. Alle Seen in diesem Gebiet sind vulkanischen Ursprungs und die Szenerie am Lake Rotorua mit seinen umliegenden Bergen ist großartig.
Das „Nachtleben“ spielt sich in einem kleinen Straßenabschnitt ab, dem man den Namen „Eat Streat“(sic!) gegeben hat. Dort treffen sich dann sowohl Locals als auch der Großteil der Touristen. Rotorua ist ein zentraler Angelpunkt im Zentrum der Nordinsel und fast jeder Reisende landet mindestens einmal in dieser Stadt. Im Ambrosia gibt´s dann typisches Pub Food und gutes Tiger Bier und wir können auch diesen Tag erfolgreich abschließen.
Next Day – Sunny Day! Was für ein Glück denn heute ist volles Sightseeing Programm angesagt. Wir haben bei „Great Sights“ gebucht und um 7.25 geht´s los. Vormittags ist die erste Station „Te Puia“ mit den Whakarewarewa Thermalfeldern. Im Te Puia Craft Institute lernen junge Maori traditionelle Kunsttechniken (Jadeschleifen, Schnitzen, Flachsverarbeitung) Man kann ein Maori-Wehrdorf besichtigen und eine der Hauptattraktionen ist das Whakarewarewa Thermal Valley: das heiße Wasser brodelt, das Gestein spiegelt sich in unterschiedlichsten Farben, der Geysir „spuckt“ und der „wohlriechende“ Qualm gibt einem ein wenig das Gefühl am Eingang der Hölle zu stehen.
Ein großer heißer Schlammteich („Mud Pool“) blubbert und brodelt vor sich her und aufgrund seiner unterirdischen Aktivität mußte man sogar das Hotel am Nachbargrundstück räumen – da ist der heiße Schlamm schon bis in die Kellerräumlichkeiten gedrungen!
In „Te Puia“ könnte man bestimmt länger bleiben, aber die Tour geht weiter – der Busfahrer achtet sehr darauf, dass alle pünktlich sind und unser nächster Spot ist Agrodome. Na das ist jetzt wirklich skurril! Autobusse ohne Ende und Touristen aus aller Herren Länder werden auf eine Schaffarm verfrachtet wo man eine „spektakuläre“ Show eines neuseeländischen Schafscherers zu sehen bekommt! Kräftig ist er ja unser Showmaster und seine gewaltige Stimme ist in dem großen Zuschauersaal nicht zu überhören. Zuerst mal präsentiert er auf einem großen Podest Schafe aller Art – Hauptdarsteller ist der superwuschelige „Prince“ – ein „prächtiges“ Merino Schaf ….den traut er sich aber dann doch nicht zu scheren – schließlich muss man seinen Hauptdarsteller bei Laune halten.
Geschert wird dann ein „banaler Nebendarsteller“ und nachdem man dann noch das Publikum hollywoodartig einbezogen hat (Kinder dürfen Lämmer mit Milchflaschen füttern, Zuschauer können Schafe ersteigern….) zeigen gut abgerichtete Schäferhunde ihre zirkusreifen Künste – für uns alles etwas sehr abgefahren! (Aber den Amis und Asiaten gefällt´s :))
Next Stop: Rainbow Springs. Ein Naturpark mit heimischen und importierten Vögel (..unter anderem die fetteste Taube der Welt), mit Forellenzuchtbecken und kalifornischen Redwoods. Für uns aber am interessantesten: das Kiwi-Nachthaus (Kiwi-Nocturnal-House). In diesem Haus hat man die Kiwis ausgetrickst und man gaukelt ihnen in einem abgedunkelten Raum vor, es wäre Nacht. Somit sind sie aktiv und wir können endlich drei Kiwi aus der Nähe beobachten – endlich!! Man muss sich ja vorstellen dass selbst viele „human Kiwis“ ihre Nationalvögel noch nie zu Gesicht bekommen haben!!!! Kiwi Spotting können wir jetzt endlich wirklich erfolgreich abhaken.
Jetzt aber zum wirklichen Highlight des Tages: nach einem Mittagsstopp geht es ins ersehnte Auenland – Hobbiton Movie Set! Die einzige originale Filmkulisse aus Herr der Ringe auf dem Farmland der Alexander Family (…nagt bestimmt nicht mehr am Hungertuch!). Das Gelände liegt bei Matamata – ca. eine Busstunde entfernt. Im Hobbiton Bus werden wir mit Filmausschnitten schon mal eingestimmt und dann führt uns unser örtlicher Guide Nico durch die Heimat von Frodo und Bilbo Beutlin!!!! Die Kamera läuft heiß vor fast jedem Hobbit-Häuschen, wir kommen zum „Original“ unseres Blogfotos,
queren die Festwiese mit Festtagsbaum, gehen über die Double-Arched-Bridge und stoßen im Hobbit-Pub-Green Dragon mit einem Bier an!!!!
We love it und der Ring jubelt!!! Noch völlig mit Freude eingenebelt geht es retour nach Rotorua … und zur Eat Streat.
Zeit sich nach diesem Tag zu stärken und da lernen wir auch „Tyron“ kennen – endlich wieder mal einen waschechten Neuseeländer. Er arbeitet bei einer der großen Holzfirmen und im Laufe des Abends gesellt sich auch noch sein Boss zu uns. Nach regem Austausch nationaler und sprachlicher Feinheiten gibt uns Tyron noch einen „heißen“ Tip für unseren nächsten Tag: auf dem Weg nach Taupo gibt ein eine frei zugängliche Thermal-Badestelle, wo ein heißer und ein kalter Fluß zusammentreffen – „Hot and Cold“ wird sie genannt und ohne lokaler Info kommt man dort kaum hin – Info gespeichert :)! Wir nutzen kulinarisch noch das Thai Angebot der Eat Streat und dann heißt es, sich von Rotorua zu verabschieden.
Die Ringreise setzt sich fort – wir nehmen zuerst Kurs auf Taupo – und – wie kann es anders sein: wir machen halt bei „Hot and Cold“. Parken am Straßenrand, runter mit den Klamotten und rein ins Vergnügen. Je nachdem welchem Flusslauf man sich nähert wird es einmal wärmer oder kälter und in der Mitte ist es einfach ein Traum. Schwefelig ist es dort auch und unser Körperdeo läßt nach dem Bad vielleicht ein wenig zu wünschen übrig – wen kümmert es – muss man einfach getan haben!
Auf unserer Weiterfahrt nach Taupo halten wir bei den Huka-Falls – Teil des Waikato River (größter Fluss von NZ) – und bei einem Aussichtspunkt können wir einen ersten Blick auf den Lake Taupo werfen – größter Vulkansee in NZ. Wir halten in Taupo für einen kurzen Spaziergang am Seeufer, müssen dann aber weiter, denn unser heutiges Ziel haben wir noch nicht erreicht: Tongariro National Park.
Im Zentrum der Nordinsel liegt der Tongariro Nationalpark – benannt nach dem Vulkan Tongariro und das Örtchen „National Park Village“ befindet sich unmittelbar am Rande – nur 10km entfernt. Dort zieht es Hiker aus aller Welt zusammen und wir wollen natürlich auch hin, denn der Tongariro Nationalpark ist auch jener Ort wo sich der „Schicksalsberg“ im Lande „Mordor“ aus Herr der Ringe befindet – letzte Station für den Ring!!!!
Da nimmt man auch in Kauf, dass es zwischen Taupo und dem Nationalpark mal wieder richtig zu gießen beginnt. Bevor es losgeht wird uns noch ein sonniger Ausblick auf den
Lake Taupo gestattet und dann geht alles im Regen unter.
Es strömt auch noch immer als wir im Hostel YHA National Park Backpackers ankommen aber das Hostel ist sehr gemütlich und am Nebengrundstück befindet sich das Pub mit dem Namen „Schnapps“ (????) das läßt sich auch mit Regenjacke und geborgtem Schirm noch erreichen.
Gerade mal 250 Einwohner hat dieses Dörfchen und der einzige Supermarkt befindet sich bei der Tankstelle (Hinweis: ist natürlich auch entsprechend teurer und das Angebot überschaubar). Für heute finden wir aber ausreichend Verpflegung und Charly und Werner geben sich eine Kochsession im Hostel. Ich habe in der Zwischenzeit die Möglichkeit unsere Aufzeichnungen ein wenig zu aktualisieren und lerne bei dieser Gelegenheit auf der Terrasse auch zwei junge Deutsche kennen, die spannende Erfahrungen aus ihrer Arbeit auf einer Kiwi-Farm erzählen können: Kiwi Blüten mit steifem Genick pflücken, korrupte Vorarbeiter aus Indien, Hungerlohn, Quartier ist selbst zu bezahlen …. bin ich froh, dass wir keine Working-Holidays eingeplant haben! Aber um viele Erfahrungen reicher können die beiden jetzt auch wirklich Urlaub machen. Mit einer wunderbaren Reispfanne verwöhnt von den beiden Männern prasselt der Regen auch Abends noch auf´s Dach und wir hoffen auf Besserung – denn wir haben noch etwas Besonderes vor!
21.12.2018 – der längste Tag des Jahres – zumindest in Neuseeland. Heute wäre es soweit: wir haben einen Flug gebucht mit einer Cessna über die Vulkanwelt von „Mordor“ und der Morgen begrüßt uns mit Sonnenschein. Wir frühstücken mit Blick auf die Vulkane und noch hoffen wir, dass sich die wenigen Wolken verziehen. Wir fahren zu „Mountain Air“ – dem Veranstalter dieses Events und – verdammt – die Wolken sind hartnäckiger als wir gedacht haben und für den Nachmittag sind noch dazu wieder Regenfälle angesagt. Unser Flug wird daher abgesagt – aber es gibt noch einen Hoffnungsschimmer und wir vereinbaren einen Flug für den nächsten Tag. Die verbleibenden trockenen Stunden nutzen wir für einen zwei-Stunden-Walk im Nationalpark zu den Taranaki Falls. Ein gut ausgebauter Pfad führt uns durch Wald und Freigelände bis zu den Wasserfällen.
Leider ziehen die Wolken immer mehr zu – Mordor macht seinen Namen alle Ehre!
Wir schaffen es trocken zurück ins Quartier und „müssen“ den Nachmittag mit Faulenzen und Nichtstun verbringen – feiern aber den längsten Tag des Jahres – und sind die letzten, die an diesem Abend das Nachbarlokal verlassen.
22.12.2018 – aber jetzt – Schicksalstag! Der Morgen scheint nicht so vielversprechend. Noch immer stehen genug Wolken am Himmel und verdecken die Vulkangipfel! Wir müssen abwarten
Wir nutzen die Zeit, checken aus und schreiben beim Cafe an der Tankstelle – fungiert auch als Postamt – Ansichtskarten an unsere Lieben zu Hause. Gegen 11 Uhr schlagen wir wieder bei Mountain Air auf und – Jubel – der Flug kann stattfinden. Die Wolken lösen sich großteils auf und wir müssen noch etwas warten, denn der Boss, Bhrent Guy, wird uns persönlich fliegen (hat sich aber etwas verspätet weil er einem verunglückten Biker noch Erste Hilfe leisten mußte).
Wir werden abgewogen, im Flugzeug gewichtskonform verteilt – Werner bekommt die Pole Position – und dann geht´s los. Der Flug ist ein Traum! Wir bekommen alle drei Vulkane – Mt. Tangariro, Mt. Ruapehu – der größte – aber vor allem Mt. Nagaruhoe – DER SCHICKSALSBERG – zu sehen!
Wir fliegen über die heiligen Seen der Maori – blau und türkis – und Bhrent erzählt uns vom „Blue Sky“ Ausbruch von 1995, der super plötzlich auftrat und das gesamte Schigebiet für drei Saisonen lahm legte und viele Unternehmer in den Bankrott führte (…das haben wir ausgelassen!!!). Der Flug dauert rund 40 Minuten und „der Ring ist nun tatsächlich angekommen“ (..geistig habe ich ihn in der glühenden Lava versenkt :))!
Mit einer butterweichen Landung bringt uns Bhrent wieder zurück und es dauert noch eine geraume Weile bis wir alles realisiert haben! Thank you Bhrent!
Ziemlich aufgekratzt geht es zurück nach Taupo und von dort nehmen wir eine „neue“ Strecke in Angriff Richtung Ostküste: Napier ist das Ziel. Nach Taupo durchqueren wir zuerst die Ebene und können in der Ferne nochmals einen Blick auf „unsere“ Vulkane werfen. Dann geht es durch grüne Berg- und Hügellandschaft Richtung Osten. Die Fahrt von Taupo nach Napier dauert rund 2 Stunden – Achtung: eine Tankstelle sucht man auf dieser Strecke vergeblich.
Die Region „Hawkes Bay“ in der sich Napier befindet ist- wie kann es anders sein – auch wieder eine Weingegend. Kurios ist die Tatsache, daß ein Erdbeben dazu geführt hat, dass sich ehemaliger Meeresboden rund 3 Meter gehoben hat und dort heute unter anderem Wein angebaut wird. Wir sehen uns deshalb kurz vor Napier genau so ein Weingut an: Crab Farm Winery. das Service dort hat uns nicht aus den Schuhen geworfen (Saisonpersonal?) aber wie wir in den nächsten Tagen feststellten, die Weine aus dieser Region – vor allem Rosé – können sich sehen lassen.
Wir sind nur eine Nacht in Napier und haben uns im YHA Backpacker an der Promenade einquartiert. Sehr passabel und wir haben sogar Zimmer mit Meerblick auf den Südpazifik. Wir verlieren keine Zeit, drehen eine Runde Downtown und können die Gebäude, die nach dem Erdbeben 1931 im „Art deco“ aufgebaut wurden, fotografisch festhalten. Für die Damen: der BUBIKOPF ist Markenzeichen für Napier.
Schnell stellen wir fest, daß Downtown wenig los ist und nehmen ein Taxi in den nördlichen Stadtteil Ahuriri – Napiers alter Innenhafen, jetzt noch von Fischerbooten frequentiert und mit einer Lokalszene in renovierten Lagerhäusern am West Quay! Wir essen hervorragend im „The Thirsty Wale“ (Surf & Turf, Catch of the Day) mit Blick auf Sonnenuntergang und Fischerbooten!!!
Heute ist der Tag vor Weihnachten und es sind Kilometer angesagt – wir verlassen Napier und unser Ziel ist Coromandel Town auf der Halbinsel Coromandel – die Feriendestination von Halb-Auckland plus all die Touris, die dort in den Strandresorts und Ferienhäusern aufschlagen. Wir haben für Weihnachten vorgebucht und vorerst geht es über Taupo nach Thames – letzte große Stadt bevor man auf die Halbinsel kommt. Bis Thames sind es ca. fünf Stunden und dort regnet es bereits – wieder mal. Wir rüsten uns im Supermarkt noch für die Feiertage und dann benötigen wir nochmals ca. eine Stunde für 50 km nach Coromandel Town!! An sich eine wunderschöne Küstenstraße, aber das bei Regen und so viele Kurven, dass wir aufhören zu zählen. Das Wetter ist auch bei Ankunft eher „mau“ und jetzt überrascht uns unser Weihnachtsquartier: Karamana Homestead – eine Viletta im Kolonialstil eingerichtet!
Wir schlafen im Himmelbett des ehemaligen Kinderzimmers, das Wohnzimmer ist üppig eingerichtet mit gemütlichen Sofas, offenem Kamin und verstimmten Piano – überall Fotos und Gemälde aus der „guten alten Zeit“.
Das Speisezimmer war das ursprüngliche Schlafzimmer des Herrn des Hauses mit großer Glasfront zum Garten! Man fühlt sich ein wenig als wohne man im Museum! Wir werden herzlich von Ann Marie (..ursprünglich aus Kanada) empfangen und haben alle Räumlichkeiten für uns alleine! Von unserem Quartier nach Coromandel Downtown sind es ca. 10-15 Minuten Fußweg – ein wenig querfeldein über einen „Wiesenpfad“ und die Anzahl der Häuschen/Lokale sind überschaubar – haben es aber in sich. Wir werden am Abend von einer Thailänderin im Ruffin`s Rock Cafe mit authentischer Thai Küche verwöhnt (Anmerkung: die Köchin selbst verträgt KEINE scharfen Speisen :)), schlafen hervorragend in unseren Himmelbetten – und warten auf Weihnachten!
24.12.2018 – Weihnachten in Coromandel …. und es „schifft“!!!! Wir wollen schon einen Rast- und Ruhetag einlegen – schreiben unsere Weihnachtsmails – und dann reicht es uns! Wir machen es wie die Neuseeländer – die kämen ja bei dieser Wetterlage nie aus dem Haus – und werfen uns ins Auto. Bei mehr oder weniger Dauerregen fahren wir über die Halbinsel zum Badeort Whitianga und ich leiste mir ein „neues, frisches T-Shirt“ – ist ja schließlich Weihnachten. Die „Hot-Water-Beach“ wo man sich bei Niedrigwasser im Strand eingraben kann und das Wasser im Sandloch von unten genießen kann lassen wir jedoch aus – nasser müssen wir wirklich nicht mehr werden! Bei unserer Rückkehr überrascht uns unsere Gastgeberin mit Sekt und selbst gebackenen Keksen (Short Bread – klassische schottische Mürbteigkekse) und stimmt uns auf den heiligen Abend ein. Gut gelaunt machen wir uns „stadtfein“ (inkl. Regenhose) und verbringen unseren Weihnachtsabend im „Pepper Tree“ – ein heißer Tipp von Ann Marie. Einfach großartig – Ripperl, Stelze, Lamm – super Atmosphäre und … Telefonate nach Hause …tut wirklich gut endlich wieder die Stimme meiner allerbesten Mutter zu hören!
Irgendwann müssen wir aber wieder zurück ins Quartier und das war nun wirklich legendär: starker Regenguss, enorme Windböen, Dunkelheit und wir mit Regenhosen und Stirnlampen auf dem Weg. Den Wiesenpfad haben wir fast übersehen und triefnass sind wir im Quartier angekommen. Tja zum Glück hat man ein viktorianisches Wohnzimmer, wo schon die Weihnachtssocken hängen und wo man den Abend so richtig gemütlich bei einem guten Glas Wein abschließen kann!!!
Christmas Day: der erste Feiertag und für die „britischen“ Neuseeländer der weitaus wichtigere Tag des Jahres. Entgegen der „bedrohlichen“ Wettervorhersage scheint die Sonne (????) und leider müssen wir uns von unseren Gastgebern verabschieden, mit denen wir gerade so nett ins Gespräch gekommen waren. Ich darf nicht vergessen zu erzählen: die bessere Hälfte von Ann Marie ist ihr Gatte Ash – er ist Geologe und Hobby-Restaurator – ein perfekter Gastgeber mit guten Geschichten („a lot of crazy and strange people live on Coromandel („koromäändl“ gesprochen)! Bei Sonnenschein können wir nun endlich mehr von der kurvigen Küstenstraße genießen – Lookout Stop mit „scenic fotos“, man sieht Familien campen, Neuseeländer fischen und ein paar Abgebrühte im Wasser.
Bereits in Thames ist „tote Hose“ – sonst hat in Neuseeland ja fast alles 7 Tage die Woche offen – aber der 25. Dezember ist die große Ausnahme. Zum Glück hat noch der 4-Square-Supermarket geöffnet, denn Werner hat versehentlich den Zimmerschlüssel „mitgehen“ lassen und nach Rückruf bei Ash hinterlassen wir den Schlüssel im Supermarket, der sowieso eine Lieferung für ihn vorbereitet hat – easy going in NZ, no worries!
Wir fahren Richtung Auckland und – ich weigere mich bald das nochmals zu schreiben – Wolken ziehen zusammen, es beginnt zu schütten – wie aus Schaffeln! Noch 40 km – Charly fährt uns sicher durch diesen Regenguss und wir sind zurück – einmal Hotel an der Waterfront für Werner, und einmal Brown Kiwi für uns – wo sonst! Ein offenes Lokal an diesem Tag zu finden ist eine Herausforderung – die sonst so „wurlige“ Waterfront ist leer gefegt – und das einzige offene Restaurant wird von allen hilflos herumstreunenden Touristen heimgesucht. Trotzdem genießen wir den Abendausklang mit Werner im Hotel und nehmen per pedes unseren gewohnten „Aufstieg“ zum Brown Kiwi in Angriff. Tut gut wieder „zu Hause“ zu sein!
26.12.2012 Auckland – und Werners letzter Tag in Neuseeland ist angebrochen. Wir bringen das Auto retour und treffen uns nochmals mit ihm. Jetzt ist shopping angesagt – alles hat wieder offen und die Boxing-Day Rabatte locken scharenweise Kaufwütige in die Queens Street. Nachmittags besuchen wir noch das „Maritime Museum“ – sehr zu empfehlen – und größer als man glaubt: Geschichte der Seefahrt seit Besiedelung der Maori mit Ehrenhalle für Peter Blake (inkl. seiner roten Glückssocken !!!!). Gegen 18 Uhr ist es aber dann soweit – es heißt Abschied nehmen und für Werner geht´s mit Taxi zum Flughafen.
Wir machen noch ein paar Einkäufe und kochen Pasta im Brown Kiwi … wieder mit neuen Backpackers und neuen Geschichten!!!
Good Bye Werner – wir sehen uns wieder in Wien :)!
Dagi
„Wir sehen uns dann in Auckland!“ – so haben wir uns in Wien vor ein paar Monaten voneinander verabschiedet – und jetzt ist es tatsächlich soweit, der Werner ist im Hotel eingecheckt und wir holen ihn dort ab, zu einem ersten „Jetlag Bekämpfungsbier“ bei O`Hagans an der Waterfront (viel ist vom Jetlag aber eh nicht zu bemerken). Es gibt viel zu erzählen und zu besprechen, der erste Abend vergeht wie im Flug und wir verabreden uns für den folgenden zu einer kleinen Stadtwanderung auf den Mount Eden, einer der erloschenen Vulkane auf denen Auckland liegt.
Vorher gehts aber noch zur Royal New Zealand Yacht Squadron – dort steht der
America´s Cup, den die Kiwis 2017 so überragend gewonnen haben. Wir bestaunen auch die vielen anderen Trophäen, die es dort zu sehen gibt, verfolgen noch mal ein paar der Rennen, die hier auf Endlosschleife auf einem großen Flatscreen übertragen werden, tragen uns ins Gästebuch (natürlich unter Erwähnung der Segelschule Wien) ein und starten dann zur Wanderung auf den Mount Eden.
Auf dem Weg dorthin durchqueren wir mehrere Stadtviertel und erreichen nach etwas mehr als einer Stunde den „Berg“. Oben angekommen hat man wirklich eine großartige Aussicht auf Auckland und den Hauraki Golf, unser Segelgebiet für die nächste Woche.
Für den Abend haben wir im Swashbuckler reserviert, ein uriges Lokal direkt am Hafen mit ausgezeichneten Fischgerichten (darunter natürlich auch Fish&Chips), wie zum Beispiel die „Pirates Platter“(s.u.) für zwei oder mehrere Personen).
Das Essen ist großartig, wir genießen die Atmosphäre direkt am Wasser und sind schon mitten drin in der Planung für die kommende Segelwoche. Die Wettervorhersage ist gar nicht so schlecht, wir waren aufgrund der letzten Wochen doch schon etwas in Sorge, wie das denn werden wird, fremdes Revier, Tiden, mieses Wetter – aber jetzt schaut das schon halbwegs vernünftig aus.
Tags darauf gehts mit der Fähre um 11:10 von Auckland nach Bayswater. Um 12:00 können wir das Boot übernehmen, der Peter von Charterlink erwartet uns schon am Fähranleger und wir gehen gleich an Bord. Das Boot (Bavaria 38 ) ist nicht mehr neu, aber in einem sehr guten Zustand. Die beiden Kabinen sind groß genug für uns drei und auch im Salon ist in der Eignerversion dieses Bootes mehr Platz als man annehmen könnte.
Peter gibt uns jetzt ein Briefing, das dauert tatsächlich fast eineinhalb Stunden und umfasst alle möglichen Aspekte – Sicherheit an Bord, Rescue Procedures, Navigational Hazards…..aber kein Segelcheck, dafür gibts richtige Rettungswesten).
Und dann gehört das Boot für eine Woche uns.
Netterweise gibts bei Charterlink ein Auto für die Kunden, einen alten Toyota, den wir für die Einkäufe nutzen können (Peter´s Hinweis „Don´t forget we drive on the left side“. kommentieren wir mit „We don´t“ :)).
Für die Einkäufe müssen wir nach Devonport fahren, in der Bayswater Marina selbst
gibts nämlich gar nix außer Toiletten und Duschen. Hin brauchen wir maximal 15 Minuten, zurück dann über eine Stunde, weil auf der einzigen Straße plötzlich Stau herrscht. Und zwar einer, der sich gewaschen hat. Gefühlt muss jeder Einwohner von Devonport sich genau jetzt auf den Weg gemacht haben, sonst ist die Anzahl der Fahrzeuge irgendwie nicht zu erklären. Das Taxi, das wir für die Fahrt zum Abendessen bestellt haben, ist überraschenderweise schon da, wir verstauen schnell die Einkäufe im Boot und fahren dann zurück nach Devonport. Weit und breit keine Spur mehr vom Stau, die hatten wohl gerade auf uns gewartet. Der Abend wir dann nicht allzu lang, trotz Abendessen samt Livemusik im Hotel Esplanade, ein bisschen aufgeregt sind wir doch was da noch so auf uns zukommt, auch wenn die Wettervorhersage für die ganze Woche eigentlich immer besser wird.
Am nächsten Tag in der Früh – Überraschung – das Wetter hat sich an die Prognose gehalten. Leichte Bewölkung, die üblicherweise von der Sonne aufgelöst wird, und noch kein Wind. Der soll am frühen Nachmittag kommen. Gegen 11:00 machen wir uns bereit abzulegen. Wir gehen den Ablauf noch mal durch, das Boot liegt mit dem Bug zur Pier und ist an vier Dalben befestigt, das ist alles ganz anders als wir es z.B. von Kroatien kennen. Um 11:20 dann der erste Logbucheintrag – abgelegt. Bei den herrschenden Bedingungen gelingt uns das souverän und wir tuckern langsam aus der Marina und dann weiter durch eine Dalbenstraße Richtung Hauraki Gulf. Der Wind ist noch schwach und wir nehmen unter Motor Kurs auf Waiheke Island, dort wollen wir die erste Nacht unter Anker in der Oneroa Bay verbringen. Ankern ist hier in Neuseeland das Mittel der Wahl, es gibt jede Menge Inseln und Buchten, dafür aber nur wenige Marinas. Auf der „Sirocco“ (sic!) ist dafür ein ausreichend dimensionierter Anker vorhanden, nicht vergleichbar mit den Jollenankern auf den Charterschiffen in Kroatien.
Vorhersagegemäß frischt der Wind dann auf, moderate 10-12 Knoten und wir setzen die Segel. Wie immer ein erhebender Moment, wenn der Motor aus ist und nur das Rauschen der Wellen und der Wind zu hören ist. Vorbei an Rangitoto- und Motutapu Island geht es weiter Richtung Waiheke. Wir kommen gut voran und beschließen in der geplanten Bucht mal die Lage zu checken, ob es für die Nacht Ankerplätze geben wird. Es sind nur wenige Boote dort und weil´s grad so schön ist, segeln wir noch weiter zur nächsten Bucht um auch dort einen Blick hineinzuwerfen. Auch da ist nicht viel los, wir wenden und segeln zurück zur Oneroa Bucht. Bei Niedrigwasser laufen wir ein und finden einen passenden Ankerplatz. Der Anker fällt … und hält! Gleich beim ersten Mal bombenfest. Perfekt.
Eigentlich wollten wir noch mit dem Dinghi an Land gehen, aber es freut grad keinen, alles ist so gut gelaufen bis hierher und so gibts Pasta an Bord und das eine oder andere Bier dazu. Die Nacht verläuft dann so wie Ankernächte verlaufen sollten, ruhig, wenig Schwell und kaum Wind.
Am nächsten Tag in der Früh – schon wieder Überraschung – die Vorhersage ist sogar noch besser geworden. Zum Great Barrier Island wollten wir gar nicht segeln, das schien uns zu weit, aber mit der aktuellen Windprognose sieht das fast nach einem Anlieger aus, am Wind bis Port Abercrombie und dann danach ankern in Port Fritzroy. Noch vor 09:00 gehts los, zuerst wieder unter Motor aber schon nach einer Stunde können wir wieder die Segel setzen und fahren unter Vollzeug Richtung Great Barrier. Das sind über 40 Seemeilen, da werden wir ein paar Stunden unterwegs sein. Nicht allzu hart am Wind gehts bei 3-4 Bft dahin, der Wind bleibt konstant, die Sonne scheint, wir wechseln uns bei Rudergehen ab, einfach damit jeder dieses „Champagne Sailing“ richtig genießen kann.
Viel schöner kann es dann fast nicht mehr werden, aber es kommt – so als Sahnehäubchen – noch eine Delphinschule vorbei – keine Ahnung wie viele Tiere es waren, 15 bis 20 sicher, und wie im Film schwimmen sie dann auch noch rund ums Boot, am Bug, tauchen unter uns durch uswusf.. Fast zu schön um wahr zu sein.
Die Delphine verlassen uns wieder und wir segeln weiter Richtung Great Barrier Island. Ganz geht sich der Anlieger natürlich doch nicht aus, wir wenden ein paar Mal und mit einem Winddreher hinter einem Kapp erreichen wir Port Abercrombie, eine große Bucht im Nordwestern der Insel. Die Bucht selbst ist noch recht breit, aber dann gehts durch schon eher fjordartige Formationen Richtung Port Fitzroy, dort wollen wir ankern.
Das gelingt uns diesmal nicht auf Anhieb, bei 12 Metter Wassertiefe müssten wir fast unsers ganze Kette „stecken“ – das geht sich dann mit dem Schwojradius nicht aus, es ankern schon ein paar Boote in der Bucht und dazu gibts hier noch Bojen, die offensichtlich in Privatbesitz sind. Nach ein zwei Versuchen lassen wir das und fahren in die nächste (südliche) Bucht – Buchten gibts ja genug :). In der Kaiarara Bay finden wir dann gleich einen passenden Platz und nach ein, zwei Versuchen hält auch der Anker. Geschafft. 50 Seemeilen sind wir heute gefahren, fast alles unter Segel, das passt.
Die Vorhersage für die Nacht ist ruhig und genau so ist es dann auch, kaum Bewegung im Schiff, flaches, glattes Wasser die ganze Nacht.
Freitag morgen, eigentlich schon keine Überraschung mehr, das Wetter ist schon wieder schön, allerdings noch kein Wind weit und breit. Da die Vorhersage, die bisher immer gestimmt hat, für Samstag viel Regen vorhersagt, beschließen wir in die Gulf Harbour Marina zu fahren. Da soll es auch einen Supermarkt und ein paar Lokale geben, das beste Regengewand ist halt immer noch ein Wirtshaus.
Um 08:50 (wir haben ein Logbuch:)) lichten wir den Anker und fahren unter Motor los. Durch die Man o´War passage verlassen wir Great Barrier Island und nehmen Kurs auf das gegenüberliegende Festland. Der Wind reicht leider nicht zum Segeln und so übernimmt der Autopilot für die meiste Strecke. Wir chillen, plaudern und geniessen den Tag, Little Barrier Island lassen wir an Steuerbord liegen und nähern uns gemächlich Whangerapoa, der Halbinsel auf der sich die Marina befindet.
Telefonisch haben wir uns schon einen Platz gesichert (I73), das sollte man hier rechtzeitig tun, so viele Gästeplätze gibts nämlich nicht. Gegen 15:30 laufen wir in der Marina ein, die Dagi meldet uns bravourös über Funk an und es kommt auch ein Marinero, um uns beim Anlegen zu unterstützen. Schadet nichts wenn einer am Steg ist, der den Bug festhält. Der Platz kostet uns umgerechnet 20 Euro pro Nacht für das 38Fuß Boot, das ist tatsächlich ein fairer Preis.
Wir erkunden umgehend die Umgebung, der Supermarkt ist in Gehentfernung und gleich daneben finden sich auch zwei oder drei Lokale. In einem gehts hoch her, die Marina Angestellten haben Weihnachtsfeier. Die Damen aus dem Office shaken wie wild auf der Tanzfläche, da lässt sich dann die Dagi auch nicht lange bitten und schon steppt der Bär/brennt die Luft/boxt der Papst, sozusagen. Der Werner und ich unterhalten uns einstweilen mit einem schon etwas illuminierten Gast, wir glauben dass die Geschichten, die der uns erzählt lustig sind, und versuchen an den richtigen Stellen zu lachen. So ganz haben wir ihn aber nicht immer verstanden (sowohl akustisch als auch inhaltlich).
Die Party ist nach wie vor im Gange, aber wir brechen schön langsam auf Richtung Marina, der Tag war lang und vielleicht ändert sich die Wettervorhersage ja doch noch.
Tja, hat sie dann aber nicht. Samstag morgen, das Wetter ist nach wie vor schön, aber für den Nachmittag schaut`s nicht gut aus. Wir beschließen noch eine Nacht hier zu bleiben, so gut das Ankern bisher auch gelaufen ist, Lust auf ein Gewitter samt Regen in einer Bucht haben wir dann doch nicht und so ein Hafentag kann auch recht entspannend sein.
(Das Wetter blieb den ganzen Tag über gut, erst am späteren Abend sehen wir Wetterleuchten und es beginnt zu regnen, aber nicht lange. Wir hören dann später von anderen Touristen, dass es auf Waiheke richtig geschüttet hat – gut dass wir nicht dort waren).
Nach Waiheke fahren wir am Sonntag. Wir wollen nochmal in der Oneroa Bucht ankern und diesmal auch an Land gehen. Am späteren Vormittag gehts los, der Wind kommt wie bestellt und wir segeln die 16sm nach Waiheke. Der Anker hält leider nicht sofort, obwohl wir fast am selben Platz sind wie vor ein paar Tagen, aber schlußendlich kriegen wir das doch hin. Lust auf´s Dinghi fahren schon wieder keine(r) und so bleiben wir an Bord, kochen wieder Pasta und genießen die Sonne. Das Marinaleben hat schon seine Vorteile, aber zusammen mit nur wenigen anderen Booten in einer schönen Bucht bei ebensolchem Wetter zu übernachten kann halt schon auch was.
Das Boot müssen wir zwar erst am Dienstag zurückgeben (das ist hier anders als in Kroatien, eher so wie mit einem Mietwagen, das bucht man 24 Stunden. Die Boote gehen aber auch nicht sofort wieder raus), weil wir da aber noch mit dem Auto weiterreisen wollen, fahren wir schon am Montag nach Bayswater zurück (Die Dagi geht vorher noch mal baden, das Wasser ist zwar brrr, aber klar – Fäkalientanks sind hier obligatorisch und dürfen/müssen ab einer Seemeile von der Küste und bei minimal 5m Wassertiefe einmal
pro Tag entleert werden).
Wie so oft starten wir dann am späten Vormittag, der Wind sollte dann gleich mal kommen und für die 15 – 16 Meilen, die wir noch vor uns haben, können wir auch mit wenig Wind segeln, das schaffen wir auf jeden Fall. Mit mäßigem Wind gehts gemütlich Richtung Heimathafen. Wir kreuzen am GPS unseren alten Track, wir sind also auf dem richtigen Weg und haben uns nicht vernavigiert („Navigate, navigate, navigate“ hatte uns der Peter noch mit auf den Weg gegeben, aber wir halten uns meistens an den Fernsehturm von Auckland, den sieht man fast von überall ;)). Als wir gerade an
Devonport vorbei dümpeln frischt der Wind plötzlich wie aus dem Nichts von 4 -5 Knoten auf ca. 15 Knoten auf. Kein Problem, aber auch keine Ursache zu erkennen woher der Wind jetzt kommt. Die „Sirocco“ beschleunigt auf 7 Knoten, das Boot segelt nicht schlecht, und geht auch unter Motor gut, und so sind wir schon um 14:00 vor der Einfahrt zur Marina. Ein paar Fotos mit der Auckland Harbour Bridge müssen noch drin sein, wir segeln weiter, melden uns aber schon mal beim Peter an, der wird uns an der Tankstelle empfangen und das Boot volltanken (zahlen dürfen natürlich wir).
Kurz nach 15:00 erreichen wir die Tankstelle, gleich bei der Einfahrt zur Marina – die Fähre nach Auckland verlässt netterweise auch ihren Anleger direkt daneben, Platz genug zum Anlegen, der Wind (offensichtlich ein thermischer Wind, genannt „Seabreeze“) ist ablandig, eigentlich ideal zum Eindampfen in die Vorspring. Da wir aber nix ausgemacht hatten, und das Manöver dann immer fehlschlägt, verwerfen wir die Idee.
Nicht so der Peter Drew von Charterlink. Als wir in Rufentfernung sind verstehen wir ungefähr „eindampfen …. vorspring…. mittelklampe“. Also doch eindampfen, ungeplant, dafür mit englischen Kommandos vom Steg. Geht aber gut, haben wir ja auch schon mal geübt!
Das Boot wird betankt (gute Idee, dass das der Vercharterer macht, dann ist es sicher voll) und der Peter kommt anschließend auch an Bord.
Er würde das Boot hier auch selbst anlegen, aber das lassen wir uns jetzt nicht nehmen. Der Wind wird am Stellplatz genau von hinten kommen und so stark ist er ja nicht. Das kriegen wir hin.
Und das tun wir dann auch. Alle sind sehr zufrieden. Der Peter, weil er sein Boot und uns wieder heil zurück hat, und wir, weil wir das alles so gut gemeistert haben. Es ist schon eine andere Herausforderung als im heimatlichen Revier in Kroatien. Keine Marina/Hafen an jeder Ecke, dafür Ebbe und Flut mit einer maximalen Amplitude von über 3 Metern und dazu das bisher so unbeständige Wetter (auch wenn uns das Wetter nicht betroffen hat, die Tiden sorgen offensichtlich doch jedes Jahr dafür, dass es ein Boot gibt, das dann plötzlich weniger als die sprichwörtliche Handbreit Wasser unter dem Kiel hat).
Und dass wir zu dritt waren, hat das Ganze sehr entspannt. Da hat man immer noch keine Hand zu viel, aber die Erfahrung vom Werner verleiht einem schon eine andere Sicherheit, als wir sie zu zweit gehabt hätten.
Für den Abend fahren wir nochmal nach Devonport. Diesmal gleich mit dem Taxi – wir essen wieder im Hotel Esplanade – und bei der Rückfahrt haben wir wieder denselben Fahrer wie letzte Woche, Damir, der aus Kroatien eingewandert ist. Ganz läßt es uns dann also doch nicht los.
150 Seemeilen haben wir auf diesem Törn ca. zurückgelegt. Das ist für ein Woche nicht wahnsinnig viel, aber mit dem Hafentag dann auch wieder nicht so wenig. Das Revier ist auch nicht so groß – es gibt da ein paar Einschränkungen wo und wann man überhaupt fahren darf (nicht bei Nacht, nicht nördlich von Great Barrier Island…) – aber wir haben wieder jede Menge neuer Erfahrungen gewonnen und im Land des aktuellen America´s Cup Siegers bzw. auf der „Alten Donau von Auckland“, da muss man als Segler halt einfach segeln.
Schön wars.
Mast & Schotbruch und vor allem immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!
Charly
Wellington – Windy Welli
Von der Südinsel auf die Nordinsel! Picton zu verlassen fällt uns schwer – nette Gastgeber, sonniges Klima … traumhafte Tage!
Aber jetzt geht´s weiter und um 11.15 Uhr checken wir bei der „Interisland Ferry“ ein und überqueren die Cook Strait Richtung Nordinsel. Ziel ist Neuseelands Hauptstadt Wellington. Die Fahrzeit beträgt 3 Stunden 15 Minuten, de Tag ist ein Traum, die Sonne scheint, das Meer ist ruhig und wir sichern uns gleich mal 2 Plätze am Sonnendeck.
Wir haben ausreichend Zeit den „Marlborough Sound“ fotografisch festzuhalten und pünktlich legen wir in Wellington an.
Von der Fährstation in Wellington gibt es praktischerweise ein Gratis-Shuttle zur Wellington Railway Station und von dort geht es weiter mit öffentlichem Bus nach Wellington Downtown. Unser nächstes Quartier ist das „Wellington City YHA“ – ein Hostel das schon Hotelcharakter hat. Zwei riesen Küchen und Platz für 300 Leute. Professionell geführt und zentral gelegen – in kurzer Gehentfernung zum Nationalmuseum „Te Papa“!
Nach einer ersten Runde an der Waterfront und einem Plausch mit neuseeländischen Bootseignern gönnen wir uns – passend zur Location ein „Beef Wellington“ im Pub ums Eck – „The tasting room“. Noch können wir nicht verstehen, wie Wellington zu seinem Spitznamen „Windy Welli“ kommt – NOCH!
Doch schon am nächsten Tag zeigt Wellington sein wahres Gesicht – dass es mal wieder regnet … das sind wir ja schon gewohnt aber dass uns Windböen fast von der Straße fegen … das ist mal was Neues!
Wir wurden schon auf Stewart Island von einheimischen
Seglern aus Wellington vorgewarnt, aber das haben wir nicht erwartet! Wir lassen uns nicht bremsen – besuchen das Tatoo Museum von Steve Maddock (klein aber absolut sehenswert mit einer Sammlung von Fotos und Bildern der traditionellen Maori Tatoos „MOKO“) und machen einen Stopp in der CUBA Street, wo man Restaurants aus allen Teilen der Welt findet. Wir landen natürlich dort, wo frische, handgemachte Pasta angeboten wird mit einer Infotafel, die darauf hinweist, dass „die Pasta“ erstmals 1154 schriftlich in Sizilien dokumentiert wurde – Name des Lokals – wie kann es anders sein: 1154!
Nachmittags ist der Besuch im schon erwähnten Nationalmuseum angesagt (freier Eintritt) – und „Te Papa“ muss man wirklich gesehen haben! Man bekommt einen Überblick über das ursprüngliche Neuseeland, die Kultur der Maori, die Zeit der ersten europäischen „Settler“, die dann aus einer üppigen Waldregion eine überdimensionale Schafweide fabrizierten, indem alles abgeholzt und niedergebrannt wurde, über eingeschleppte Tierarten und ausgestorbene ursprüngliche Spezies, die den Eindringlingen nicht gewachsen waren und aktuelle Rettungsversuche, um fast Verlorenes wieder zurück zu gewinnen.
Tags drauf dient uns „Te Papa“ dann auch als vorübergehende Unterkunft. Im Museumscafe mit freiem WIFI nehmen wir die weitere Planung in Angriff – und draußen bläst es wieder wie blöd! Wir verlassen Wellington an diesem Abend und erstmals mit einem der seltenen Nachtbusse. Dafür gönnen wir uns die „Intercity-Gold-Klasse“ mit bequemeren Ledersitzen denn die Fahrt nach Auckland dauert rund 12 Stunden – und das ist unser nächstes Ziel!
Auckland – The City of Sails
7 Uhr früh – Ankunft in Auckland – und unsere Seglerherzen schlagen höher!!! Die Stadt mit der höchsten Anzahl von Booten pro Einwohner …so sagt man! Vorerst jedoch das gewohnte Bild: Regen – Sonnenschein – Regen – Sonnenschein…!! Wir haben die Abläufe schon so perfektioniert, dass wir umgehend mit einem öffentlichem Bus in unserem nächsten Hostel „Brown Kiwi“ ankommen.
Ein kleines, aber sehr gemütliches Haus – noch wissen wir es nicht, aber Brown Kiwi wird uns noch öfters zu sehen bekommen. Wir bekommen ein winziges, separates „Chalet“ (bzw. Gartenhäuschen :)) und auch wenn Dusche und WC nur über den Garten zu erreichen ist, ist Brown Kiwi ein ganz besonderes Haus.
In der intimen Küche sitzen Backpackers aus aller Welt zusammen und man kommt sofort ins Gespräch. Die einen sind gerade angekommen, die anderen sind auf dem Weg nach Hause, viele sind über mehrere Monate/Jahre unterwegs und die Geschichten sind so zahlreich, dass man sich bis in die Nacht hinein austauschen kann. Es wird diskutiert, ob und wie man ein Auto kaufen kann, über die Preise in Neuseeland, die so manchen Backpacker ein wenig erblassen lassen und für viele ist Auckland auch der Ausgangspunkt für Jobsuche – ob auf einer Kiwifarm oder in einem Hostel. Wir fühlen uns vom ersten Tag weg einfach pudelwohl!
Ebenfalls am ersten Tag – trotz Schlafdefizit von unserer Busreise – erkunden wir per pedes die Stadt und verschaffen uns einen Einblick: Waterfront, Harbour Bridge, Marina, Sky Tower, Ferry Building…! Charly gewinnt dann noch schnell mal ein Lebensmittelpaket bei einem Nikolo-Gewinnspiel im Supermarkt und damit ist auch unsere Verpflegung für die nächsten Tage gesichert.
Ausgeruht geht es dann am nächsten Tag zu einer ganz speziellen wichtigen Besprechung: unser Projekt „Segeln in Neuseeland“ soll in Angriff genommen werden. Bei Charterlink haben wir bereits vor zwei Wochen ein Boot reserviert (Bavaria 38) und wir haben eine Vorbesprechung mit Peter Drew – dem Inhaber von Charterlink.
Doch die Bavaria liegt nicht direkt in Auckland sondern, in Sehentfernung, gleich gegenüber in der Bayswater Marina (im gleichnamigen Ort ist auch Sir Peter Blake, eine neuseeländische Segellegende aufgewachsen :)). Nach Bayswater kommt man am besten mit einem der zahlreichen kleinen Fährschiffe, die Auckland mit den umliegenden Inseln und Halbinseln verbinden. Wir setzten über und unser Treffen mit Peter verläuft super positiv! Er gibt uns erste wertvolle Informationen über Ziele im Hauraki Golf, über Ankerbuchten und Wetter Apps und das Boot ist in einem Top Zustand!
Zurück in Auckland bleibt jetzt nur mehr zu hoffen, dass das Wetter hält. Die Kapriolen der letzten Tage und Wochen und ein für uns unbekanntes Segelrevier geben uns ein wenig zu denken … aber wir haben noch einen Joker: Werner wird aus Wien anreisen und die nächsten zwei Wochen mit uns verbringen!!
Doch davon mehr im nächsten Kapitel :)!!!
Kia Kaha (stay strong/bleib stark)
Dagi
Nach einer weiteren Übernachtung in Queenstown fahren wir mit dem Bus nach Christchurch (weiter gehts an einem Tag nicht). Wir übernachten wieder im Foley Towers Hostel, das kennen wir schon von vor ein paar Wochen. Am nächsten Tag dann um 07:00 weiter, wieder mit dem Bus, nach Picton. Von Picton aus gehen die Fähren nach Wellington, bevor wir aber auf die Nordinsel übersetzen, haben wir uns für drei Nächte in der Sequoia Lodge Backpackers einquartiert. Der Bus setzt uns am Ferry Terminal ab, damit kennen wir das auch schon, von dort gehen wir zu Fuß ins Hostel.
Nachdem nicht alle Erfahrungen der letzten Übernachtungen uneingeschränkt positiv waren, sind wir schon recht gespannt wie das hier sein wird. Alle Befürchtungen waren aber umsonst – wir werden freundlichst empfangen und umgehend eingecheckt („Paperwork later“). Das Zimmer ist größer als gedacht, das Bad detto – ausgezeichnet. Wir besuchen das Pub gegenüber, es regnet ein bisschen, aber es hört bald wieder auf und wir gehen einkaufen. Die Küche im Hostel schaut sehr gut aus, da steht selbst kochen auf dem Programm. Aber es wird auch „vom Hostel“ selbst gekocht, da gibts jeden Tag!!! Mohr im Hemd mit Vanille Eis für alle, so gegen 20:00. Passt hervorragend als Nachspeise zum kurz gebratenen Rindfleisch :).
Für den nächsten Tag haben wir eine Wine Tasting Tour gebucht. Pünktlich um 13:00 werden wir von Frank abgeholt und es geht gleich weiter nach Blenheim, da steigen noch weitere Gäste zu. Dann gehts zu vier (4) Weinbauern im Marlborough Weinanbaugebiet (das Napa Valley von Neuseeland). Und danach noch in eine Schokoladenfabrik – challenge accepted :).
Rein klimatisch läßt sich hier natürlich nur ein
eingeschränktes Weinsortiment anbauen, es fehlen die Sonnentage für die „guten Roten“. Man hat sich auf Sauvignon Blanc spezialisiert, mehr als 80% der Fläche wird für diese Traube verwendet und fast alles wird exportiert. Dazu noch Pinot Gris, Chardonnay und Pinot Noir (als fast einziger Rotwein) und ein paar Rosés („rrowsey“ gesprochen :). Bei „Whitehaven“ gibts dann tatsächlich einen Grünen Veltliner – leider nicht zum Kosten, aber wir kaufen eine Flasche – no risk, no fun, oder?
Insgesamt haben die von uns verkosteten Weine schon eine recht eigene Note, für unseren Geschmack jedenfalls, aber die Rose Varianten sind dort und da ok und passen auch zum sich langsam anbahnenden Sommer.
In der Schokoladenfabrik bleiben wir nur noch kurz – die Pralinen sind großartig, aber nach den vier Weinbauern haben dann alle Teilnehmer schon eher genug vom Kosten.
Am Sonntag gehts nach dem Frühstück zum Barber – dort haben wir am Samstag noch einen Termin ausgemacht – der Bart muss ein bisschen gekürzt werden.
Dann weiter durch Picton, das wirklich ein netter Ort ist. Charmante Cafés und Restaurants, alles Richtung Waterfront ausgerichtet. Überschaubar natürlich, aber irgendwie nett gemacht.
Leider zu überschaubar ist das Muschelangebot im Supermarkt – wir haben von der Nicci (Hostelmanager) untenstehendes Rezept bekommen und wollen es natürlich umgehend ausprobieren – aber es gibt nur noch gezählte fünf(5) Green Lipped Mussels … das ist zu wenig. Sobald wir die in ausreichender Menge bekommen, werden wir das nachkochen:
Die Kokoscreme und die Watties sauce hatten wir schon gekauft, die verkochen wir dann mit Hühnerfleisch und diversem Gemüse – schmeckt auch gut – und dazu trinken wir den Grünen Veltliner, den wir gekauft haben. Schmeckt ganz hervorragend – nicht nach GV – eher nach Chardonnay oder so, passt aber gut zum Essen. Der Abend wird dann noch etwas länger, wir plaudern mit dem Rudolf – wieder mal treffen wir einen Motorradfahrer aus Deutschland – und es wird später als gedacht.
Zwischendurch sind wir noch ein wenig durch Picton geschlendert, und wandern ein Stück vom Hafen zur Bob´s Bay – das Wasser scheint warm genug, zumindest baden hier schon ein paar Leute, gefühlt würd´s schon gehen, aber wir haben das Badezeug nicht dabei, hatten wir nicht damit gerechnet.
Zurück Richtung Hafen hören wir dann schon die Klänge der ersten Christmas Parade – „Jingle Bells“ und lautes „HoHoHo“ passt jetzt nicht soo gut zum strahlenden Sonnenschein, aber zumindest die halbe Stadt ist auf den Beinen, um sich das anzusehen. Wir schaun auch ein bisschen zu, die Parade ist aber schon fast zu Ende und wir gehen zurück ins Hostel um für die Weiterreise zu packen. (apropos Hostel – die Nicci, die uns hier so nett in Empfang genommen hat, wird ein eigenes Hostel übernehmen, da gibts in Picton dann eine weitere Möglichkeit gemütlich ein paar Tage zu verbringen.)
Morgen gehts weiter mit der Fähre auf die Nordinsel – in den Süden vom Norden, sozusagen (oder eigentlich umgekehrt – wie auch immer).
Bis dann!
Liebe Familie, liebe Freunde zu Hause, in Sri Lanka und Sizilien!!!!
Stilgerecht verbringen wir unseren heutigen Weihnachtstag in einer viktorianisch eingerichteten Kolonialvilla auf der schönen Halbinsel Coromandel im Norden von Neuseeland!
Wir denken ganz fest an Euch und wünschen Euch ein frohes Fest und schöne Feiertage!!!
Wie ihr wahrscheinlich schon bemerkt habt sind wir in unserer Berichterstattung gründlich im Verzug. Die letzten Wochen waren turbulent und ereignisreich (Segelwoche…) und wir werden eine Verschnaufpause zwischen Weihnachten und Neujahr für Detailberichte nutzen!
Viele liebe Grüße und dicke Weihnachtsbusserl
Dagi & Charly
Queenstown – Glenorchy – Kinloch Lodge
Nach unserem Overnight Stay am Milford Sound geht es über Te Anau in die Backpacker Metropole Queenstown. Wunderschön gelegen am Lake Wakatipu, von Bergen umgeben hat sich Queenstown in den letzten Jahren einen Namen für „Thrill-Events“ gemacht – Speedboot fahren, Bungee Jumping, Canyoning….alles was das Herz begehrt … auch mein Herz wurde schwer, aber diesmal haben wir es – meine Wirbelsäule dankt – ausgelassen!
Eines lassen wir uns aber nicht nehmen – wir wollen zum Filmset von Herr der Ringe Teil 1 – Isengard – dort wo Sarumans Turm steht – und das alles am besten zu Pferd… wird ja schließlich Zeit, dass wir nach 5 Jahren wieder unsere Reitkünste unter Beweis stellen!
Das Quartier in Queenstown ist leider zum Davonlaufen – BasePackers – bitte Vorsicht beim Buchen .. aber wir sind nur eine Nacht dort und endlich geht es mal mit Auto – rasch bei Apex gemietet – drei Tage mit Linksverkehr über die Südinsel.
Wetter ein Traum, und die Fahrt geht entlang des Lake Wakatipu zum nördlichen „Zipfel“ nach Glenorchy! Teilweise wird unsere Fahrt etwas ausgebremst denn just zu dem Zeitpunkt findet das internationale, von Iron Man organisierte Mountainbike Rennen „The Pioneer“ statt.
Nach einer traumhaften Fahrt – Charly hat auch in Kürze die Kreisverkehre – perfekt „mit links“ genommen – werden wir in Glenorchy empfangen “ Welcome in Paradise“ – so lautet das offizielle Ortsschild von Glenorchy! In Glenorchy – Einwohner 400 – gibt es gerade mal einen General Store und wir können vom Seeufer aus am gegenüberliegenden Ufer unser Quartier ausmachen – die Kinloch Lodge! Seeweg ca. 10 Minuten – Landweg weitere 26 Kilometer – davon die Hälfte noch asphaltiert und der Rest Schotterstraße!
Kommst du bei der Kinloch Lodge an, bist du tatsächlich im Paradies! Gemütliche Unterkunft, cosy Restaurant, sowohl drinnen als auch auf einer Terrasse draußen, zum Abhängen, Blick auf den See, Blick auf die Berge … einfach zum Seele baumeln lassen (…tja und schon wieder ist ein Piano vorhanden…:)! In der Kinloch Lodge musst du es dir einfach nur gut gehen lassen – genieße die Aussicht, die Sonne, das gute Essen (Steaks und Platte mit Allem – Lachs, Pute, Lamm….).
Das einzige was du im Sommer aber dabei haben solltest ist „No Bite“… denn auch hier – wie bei uns am Neusiedlersee – warten die Gelsen auf Neuankömmlinge! Aber darin sind wir mittlerweile Spezialisten und ohne Mückenspray-Aroma gehen wir an solchen Tagen sowieso nicht mehr außer Haus!
Wir haben uns gemütlich eingerichtet und nutzen jetzt mal den ersten sonnigen Tag für eine traumhafte Wanderung am „Glacier Burn Track“ – da geht es mal durch den Bush und nach ca. 2 Stunden erreichen wir Baumgrenze, Schotterfeld, Flüsse mit kleinen Wasserfällen, die das Schmelzwasser von den vor uns liegenden Schneefeldern talwärts transportieren.
Im Gegensatz zum Kepler Track ist man dort fast alleine unterwegs… das ist dann auch der richtige Ort, um die rituelle monatliche Waschung unserer Jadesteine vorzunehmen (schließlich wurde uns das so vorgeschrieben :)).
Am nächsten Tag ist es dann so weit – wir verlassen die Kinloch Lodge mit einem lachenden und einem weinenden Auge und fahren zu unserem Date bei „High Country Horses„. Wir müssen mal wieder alle Sicherheitspapiere unterschreiben (… inkl. fällst du vom Pferd bist du selber schuld), werden dann mit Helmen ausgestattet und nach einer kurzen Fahrt nach Paradise (also dieses Örtchen heißt wirklich so…) bekommen wir unsere Pferde: Charly darf auf „Jerry“ Platz nehmen und ich bekomme den etwas eigenwilligen „Little Red“ (warum wohl..:)).
Wir sind eine Gruppe von 10 – international zusammengewürfelt und unser „Guide“ ist Sarah – aus London – und sie ist auch eine, die hängen geblieben ist – macht mal im Sommer in Spanien Reittouren und wenn es dann chilly wird geht´s nach Neuseeland! Außerdem ist sie eine richtige „Lord-of-the-Ring-Nerd“!
Mit ihr geht es dann los und endlich kommen wir an den Ort des Geschehens – ISENGARD!!! Ich habe mal gleich eine Batterie Fotos losgelassen – aber am besten war dann unsere Abendsession – da haben wir uns in der Lodge dann gleich nochmals den ersten Teil von Herr der Ringe angesehen, um alle Eindrücke des Tages zu speichern und im Film wieder zu finden!!
Unser Reitausflug hat wieder so richtig Spaß gemacht! Auch wenn man uns wahrscheinlich in Österreich nicht auf so einen Ausflug läßt – mit unseren Künsten – aber selbst die eine und andere Unruhe unter den Pferden hatten wir meisterhaft unter Kontrolle!
In Glenorchy wird übrigens ständig gefilmt – das Scenario ist zu perfekt – und auch jetzt während unseres Aufenthaltes wird gerade mit einem enormen schwarzen Hengst ein neuer Film gedreht…auch den haben wir noch zu Gesicht bekommen!!
Wir genießen einen sonnigen Tagesausklang mit einem Lagunenspaziergang in Glenorchy – inkl. Sichtung von schwarzen Schwänen – und machen uns auf den Rückweg nach Queenstown. Nur eine Nacht sind wir noch dort bevor es weiter geht aber da gibt es noch ein Highlight, das wir nicht auslassen möchten:
Jeder sucht an einem sommerlichen, lauschigen Abend einen Platz an der Waterfront – und das ist in Queenstown dann gar nicht mal so leicht. Zufällig landen wir auf einem „stationären“ Ausflugsschiff – Floating Bar!
Platz am Sonnendeck, Getränk und erste Reihe fußfrei mit Aussicht auf Speedboote und dem klassischen Dampfer „TSS Earnslaw“ der noch immer seine Runden dreht – besser geht´s nicht!
Wir nehmen Abschied von „Mittelerde“ und weiter geht´s Richtung Norden!
„See ya “ Dagi
Jetzt also Richtung Norden – und wo könnte man da anders hinfahren als nach Invercargill (Sehnsuchtsort wird´s trotz mehrmaliger Besuche unsererseits wohl doch keiner werden). Aber das Wetter passt, wir deponieren das Gepäck beim örtlichen i-site und schlendern durch die rechteckig angelegten Straßen und den überraschend großen und echt schönen Queenspark. Irgendwo in einer Seitenstrasse arbeitet der Schnitzer Steven Solomon an Baumstämmen, die den Eingang zum „Southern Institute of Technology (SIT)“ umrahmen werden. Pünktlich gehts dann mit dem Bus weiter nach Gore und von dort nach Te Anau (TiÄnau, wie man das hier ausspricht). Es gäbe zwar noch eine andere, etwas günstigere Busverbindung als mit dem Intercity, aber so bekommen wir schon einige Eindrücke von der Landschaft hier – grüne Hügel, darüber die schneebedeckten Berge und zwischendrin jede Menge Schafe, eigentlich genau wie im Prospekt.
Gegen 19:00 kommen wir in Te Anau an und checken im Parklands Motel ein. Nach der doch eher bescheidenen Unterkunft in Stewart Island sind zwei Zimmer mit eigenem Bad und kleiner Küche ein willkommener Luxus. Die Küche kommt aber erst in den kommenden Tagen zum Einsatz – heute gibts Burger und Bier bei „Moose“ an der Promenade, sozusagen.
Tags darauf, nach einem gemütlichem Frühstück, brechen wir auf Richtung downtown Te Anau. Das Örtchen ist schon recht touristisch, hier gibts schon ein breites Angebot von Helikopterflügen, Speedboten, Kajaks uvam., aber auch schöne Wanderwege, ein Bird Sanctuary etc..
Dorthin soll unsere erste Wanderung am See entlang führen, aber schon nach wenigen Metern löst sich erst die Sohle von Dagi´s linkem, und dann auch gleich noch vom rechten Wanderschuh …. intensive Nichtnutzung wird als Ursache diagnostiziert – hilft aber jetzt auch nix, wir müssen neue Schuhe kaufen (…das kommt der Dagi nicht ganz ungelegen …. wie mir scheint :)). Im nächst gelegenen Outdoor Shop werden wir fündig, nicht gerade billig hier ( wie auch sonst nix:)), aber die Schuhe passen und da gerade Abverkauf ist, passt auch der Preis -> gekauft.
Wir schaffen es dann doch bis ins Bird Sanctuary, muss man vielleicht nicht unbedingt gesehen haben, aber es gibt dort unter anderem mehrere Exemplare des Takahe – ein Vogel von dem man lange Zeit annahm, er seit bereits ausgestorben.
Zum Abendessen gibts dann ein Porterhouse Steak – medium rare – mit Süßkartoffeln und Broccoli (aus der eigenen Küche). Rindfleisch ist hier bisher ganz ausgezeichnet
Überraschung am nächsten Tag – es scheint schon wieder die Sonne, und die erlaubt jede Menge „Stunning Views“ auf die genauso oft beworbenen „Stunning environments“ ….
Für eine noch bessere Aussicht (und noch bessere Stunning Views auf die ebenso Stunning environments) werden wir heute einen Teil des Kepler Tracks absolvieren. Mit dem Taxi Boot lassen wir uns auf die andere Seite des Sees übersetzen und starten dann den Aufstieg. Bis zur „BushLine“ sind es etwa zwei Stunden (gemütlich), ab da hat man dann die wirklich beeindruckende Aussicht auf den Lake Te Anau und die Berge rundherum. Von der Baumgrenze bis zum Luxmore Hut sinds dann nur noch ca. 30 Minuten.
Nach einer kurzen Pause machen wir uns auf den Rückweg zum Taxi Boot und treffen auch rechtzeitig am Strand ein. Dort erwartet uns allerdings bereits eine stattliche Anzahl von Sandflies! Insektenschutzmittel ist leider im Motel geblieben und nach einigen, eher vielen, juckenden Bissen ziehen wir uns wieder in der Wald zurück, da haben wir einigermassen Ruhe vor den Biestern. Das Taxi Boot kommt pünktlich und wir setzen wieder über und lassen den Tag auf der „Terrasse“ unserer Unterkunft ausklingen.
24.11.2018 – fast auf den Tag genau fünf Jahre nachdem wir zur Atlantiküberquerung abgelegt haben, gehts heute wieder auf ein Boot. Theoretisch ist die Milford Mariner sogar ein Segelboot, aber die Segel sind „just for the looks“ …. aber Hauptsache Boot.
Wir haben eine Milford Sound Overnight Cruise gebucht, wir checken aus dem Motel aus, Gepäck bleibt größtenteils dort, das brauchen wir erst morgen wieder.
Wir werden direkt vor der Unterkunft abgeholt und zum RealJourneys Visitor Center gebracht – von dort startet dann um 13:00 der Bus Richtung Milford Sound.
Auch die Busfahrer im Intercity Bus haben ein Mikro und erzählen gelegentlich etwas über die Gegend, durch die man gerade fährt, anders aber der Fahrer von Real Journeys, der macht gelegentlich mal Pause – sonst redet er ohne Punkt und Komma. Aber er ist durchaus unterhaltsam und zwischendurch auch recht direkt, das was Glühwürmchen tun hält er für „Glowing Shit“, BASE Jumpen steht für „Blood And Shit Everywhere“ uswusf.. Aber er erzählt auch viel über die Gegend und auch bei den Stops an diversen Sehenswürdigkeiten kann er immer noch was ergänzen.
Je weiter wir uns aber dem Milford Sound nähern, desto schlechter wird das Wetter. Der Regen hat allerdings nicht nur Nachteile, viele der kleineren Wasserfälle (von denen gibts es mehr als 100) sind nur temporär, die sieht man nur bei Schlechtwetter. Gegen 16:00 sind wir dann vor Ort und checken auf der Milford Mariner ein.
Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung beziehen wir die Kabine – auf der „Mariner“ alle mit eigenem Bad/Toilette und besser ausgestattet als so manches Ho(s)telzimmer. Dann gehts auch schon los hinaus in den Milford Sound. Wir fahren aber nur die halbe Strecke, bis ins offenen Mehr werden wir dann am Morgen fahren – da sind sonst keine Schiffe dort – und wir werden den Sound für uns allein haben.
Vor Anker am Harrison Cove starten die Water activities. Wir entscheiden uns fürs Kajakfahren, mit ein bisschen Bauchweh, die Dinger schau schon sehr kippelig aus und der Regen wird auch gerade wieder mehr. Aber kaum auf dem Wasser macht das richtig Spass, wir rudern Richtung Ufer, dort gibts Pinguine zu sehen und dank unserer Regenhosen/Jacken bleiben wir auch trocken.
Wieder an Bord startet dann auch bald das Abendessen. Drei Gänge, teilweise serviert, teilweise vom Buffet, schmeckt alles ausgezeichnet und ist auch vom Ablauf her sehr gut organisiert. Wir sitzen mit zwei Ehepaaren aus Wales am Tisch und diskutieren über alles mögliche, natürlich auch den Brexit, scheint ja niemand zu wollen, passiert aber doch, soweit wir das hier mitverfolgen, hm ….
Wir lassen den Abend mit ein wenig Rotwein ausklingen, Sterneschaun ist bei dem Regen leider nicht drin, aber irgendwie ist der Milford Sound bei Regen fast interessanter als bei Sonnenschein. Den gibts am nächsten Tag in der Früh – alle sind früh auf und machen Fotos als ob es kein morgen gäbe. Weiter gehts mit einem wieder sehr guten Frühstück, und dann fahren wir in den Sound hinaus, Richtung offenes Meer (tasmanische See). Es schaukelt nur wenig, am meisten als das Schiff wendet und wieder Kurs zurück aufnimmt. Es wird jetzt recht windig, aber wir stehen im Deckshouse (oder der Brücke) beim Käpt´n, („We have an open deckshouse policy“ :)), da lässt sich das gut aushalten.
Nach einem weiteren Stop unterm Wasserfall bei Harrison Cove ist die Tour dann aber leider schon zu Ende. Das hätten wir schon noch ein paar Tage ausgehalten.
Mit unserem Bus und dem dazugehörigen Fahrer fahren wir anschließend zurück nach Te Anau. Wir werden wieder mit diverse Kommentaren unterhalten („Right in front you see a horizontal waterfall – also known as – the river„) und erreichen gegen Mittag Te Anau. Von dort werden wir am Nachmittag nach Queenstown weiterfahren – mal sehen wie das wird, die Flüge dorthin sind alle wegen Schlechtwetter (ebendort) gestrichen 🙁 – aber wir fahren ja eh erst später mit dem Bus – so, no worries.
Es musste einfach sein! Wir haben es uns in den Kopf gesetzt – die südlichste Insel in Neuseeland muss einfach mit! Bekannt für seinen Nationalpark Rakiura und vor allem – für uns entscheidend: eine fast 100 %ige Wahrscheinlichkeit KIWIS – den Nationalvogel der Neuseeländer – in freier Wildbahn zu erleben.
Wir machen alles richtig: buchen zuerst Mal ein Quartier (davon gibt es nämlich auf Stewart Island nicht so viele), buchen die Fähre für die Überfahrt und schließlich einen bekannten Touranbieter, der KIWI-Spotting organisiert. Wir blenden alles andere aus – die Tatsache, dass Stewart Island im Schnitt 220 Regentage pro Jahr hat und der nächste Nachbar die Antarktis ist …
Bei strömenden Regen verlassen wir Dunedin und fahren mit Umstieg in GORE zu unserer ersten Zwischenstation: INVERCARGILL. Schon beim Buswechsel wird uns klar: wir verlassen jetzt die klassische Backpacker Route. Die Touristen werden weniger, die Busse kleiner. Invercargill ist ein kleines südliches Städtchen – sagen wir mal mit einem gewissen „herben Charme“! Von den meisten nur für „Stopp und Go“ genutzt bleiben wir 2 Nächte im Southern Comfort Backpackers – und Invercargill dankt es uns mit einem Tag Sonnenschein und mit lauter netten Begegnungen: Vicky – Lehrerin – führt uns gleich mit Ihrem Auto zum nächsten Supermarkt und macht mit uns eine Sightseeing Tour – schließlich hat Invercargill eine große Leidenschaft – das Motorbiken (inklusive örtlichem Motorbike Museum) und einer Oldtimer Ausstellung mitten in der großen Eisenwarenhandlung „E.HAYES“ wo auch die legendäre „Indian“ steht mit der Burt Munro Geschwindigkeitsrekorde gebrochen hat – da soll noch einer sagen Invercargill hat nichts zu bieten!
Im örtlichen gut besuchten „Speight´s Ale House“ kann man sich dann an einem regnerischen Abend – selbst im jetzigen Frühling – am Kaminfeuer wärmen.
Wir werden aber bereits vorsichtig und stocken unsere Ausstattung mit neuen Regenhosen und Thermoleggins im örtlichen Outdoor Anbieter „KATHMANDU“ auf.
Als wir der netten und kompetenten Verkäuferin unser Ziel verraten bekommen wir nur zu hören „MUDDY“!!
Tja und dann war da noch die Geschichte mit der örtlichen Busverbindung von Invercargill nach Bluff (ca. 20 km entfernt). In Bluff legt die Fähre ab und genau an unserem Anreisetag in Invercargill wurde der Fahrplan geändert – keine öffentlichen Busse am Wochenende!! Im örtlichen Infozentrum dann noch schnell ein anderes Shuttle organisiert und schließlich geht es am frühen Morgen von Invercargill nach Bluff – WIEDER BEI STRÖMENDEM REGEN….
Aber nichts kann uns aufhalten! Wir checken ein, Sicherheitseinweisung, und nach einer kurzen Info, wo sich die Sitze befinden mit der geringsten Wahrscheinlichkeit, sich zu übergeben, bringt uns die Fähre bei rauher See nach Stewart Island
– und endlich – um die Mittagszeit sind wir da! Weiter südlich geht´s nicht und man glaubt es kaum: die Sonne scheint bei „wohligen“ 15-17 Grad!
Gerade mal 450 ständige Einwohner hat Stewart Island und fast alle leben im Örtchen OBAN in der Halfmoon Bay. Überschaubare Infrastruktur mit einem zentralen Social-Place: das Hotel/Restaurant/Bar „South Sea Hotel“. Dort landen wir nach unserem Check In im „Stewart Island Backpackers Hostal“.
Apropos Hostal: Unser Quartier läßt eher Kasernen-Feeling aufkommen mit außenliegenden Gemeinschaftsduschen, was bei den örtlichen nächtlichen/morgendlichen Temperaturen wenig charmante Gefühle zuläßt. Kleiner kann ein Doppelzimmer nicht mehr werden und der Aufenthaltsraum inkl. Küche wirkt auch eher steril (atmosphärisch, nicht tatsächlich:)).
Da knüpfen wir lieber unsere ersten Kontakte im South Sea Hotel und treffen auf Russel „Rastas“ einen örtlichen Fischer und seinen Freund Ross – Landwirt auf der Nordinsel und eine Woche zu Besuch bei seinem Freund.
Wir bekommen einen Schnellkurs in Fischerei, müssen das örtliche Standardgericht „Blue Cod“ (blauer Kabeljau als Fish & Chips zubereitet) testen und werden dann gleich auf eine Rundfahrt zu den umliegenden Buchten und zu Russels Home/Anwesen mitgenommen!! Super erster Tag – jetzt fehlen nur noch die KIWIS…. und das war´s dann auch!
Zweiter Tag – alle Fähren fallen aus, Schlechtwetter, Wind, Regen …. auch unser KIWI Spotting muss abgesagt werden – das Boot kann bei dem angepeilten Spot nicht anlegen.
Dritter Tag – fast alle Fähren fallen aus, Wetter wird noch schlechter, das Meer tobt, Wind Regen – ich brauche nicht zu erwähnen: KIWI Spotting fällt wieder aus!!!!!
Was tun unter diesen Umständen?
Wie geht die Geschichte aus? Am zweiten Abend können wir beim „Geheimtipp“ Kirche KIWIS beim Überqueren des Weges kurz erblicken – Halleluja wir haben den Beweis! Fotos gibt es keine – aber uns reicht es denn noch mehr trockene Sachen haben wir nicht mehr im Gepäck!!!
…..und wie sieht unser Abreisetag aus?????
BEI STRAHLENDEM SONNENSCHEIN VERLASSEN WIR STEWART ISLAND UND AB JETZT GEHT ES RICHTUNG NORDEN!!!!!!
Von Christchurch sind wir dann also mit dem Bus weiter nach Süden Richtung Dunedin (Das Edinburgh des Südens, von Schotten gegründet) gefahren. Mit ein paar Stops ist man da schon ein paar Stunden unterwegs. Die Haltestelle vom Intercity Bus ist leider etwas außerhalb, daher wir nehmen ein Taxi zum Hostel „Hogwartz“, das liegt zwar noch in
Gehweite, aber auf einem Hügel oberhalb des Stadtzentrums und der Zugang ist zudem leicht zu übersehen. Das Hostel selbst ist zwar vielleicht noch kein Superlativ, aber es gehört sicher zu den gemütlichsten und vor allem saubersten, in denen wir je genächtigt haben (und es gibt ein Klavier :)).
In den vier Tagen, die wir hier verbracht haben (alle bei sehr gutem Wetter, außer bei der Abreise) haben wir uns dann vor allem auf die aktuell hier gebotenen Superlative konzentriert. In unserem Reiseführer werden weiter zurückliegende, wie z.B „erste lizensierte Brennerei“, „erste Universität ohne Zugangsbeschränkungen“, „erstes Kühlschiff nach Europa“ usw. erwähnt, das scheint hier irgendwie Tradition zu haben.
Beim obligaten Stadtrundgang kommt unweigerlich man am „schönsten Bahnhof der Welt“ vorbei, und ja, der hat echt was – ein bisschen aus der Zeit gefallen, aber einfach ein schönes Gebäude, architektonisch aus der alten Heimat inspiriert. Am beeindruckendsten ist aber vielleicht der Vorplatz, der ist bestimmt mit Abstand der schönste, den wir jemals gesehen haben (auch wenn die Latte für Bahnhofsvorplätze generell nicht allzu hoch liegt).
Ganz in der Nähe dort findet sich das „Settlers Museum„, auch jederzeit einen Blick Wert, Eintritt ist frei und es gibt echt einiges zu sehen.
Mit dem öffentlichen Bus sind wir dann zur steilsten Straße der Welt gefahren (nachzulesen im Guiness Book of World Records) – Baldwin Street – man glaubt gar nicht wie viele Menschen nur deswegen dort hinfahren. Für den einen oder anderen Flachländer vermutlich echt eine Mutprobe mit dem Leihwagen dort raufzufahren.
Ebenfalls mit dem Bus ging`s zum Tunnel Beach – den haben wir auch zum Superlativ gemacht – einfach als einzigen Tunnel Beach der Welt. Der Tunnel selbst ist von überschaubarer Größe/Länge, aber man gelangt auf einen malerischen von Klippen umgebenen Strand, der (bei Schönwetter!) die Anreise und den Auf/Abstieg jedenfalls Wert ist – (von der Endstation der Buslinien 50 oder 33 – geht man ca. eine Stunde bis zum Strand). Wir mußten dem Busfahrer gar nicht sagen wo wir hinmöchten – unser „Auftritt“ hat uns sofort geoutet und er sagte gleich „Don´t say anything – Tunnel Beach ?“ hm ..
Ein „MUST“ für Dunedin ist die OTAGO-Peninsula – jene Halbinsel wo man dann die größte Brutkolonie der seltenen und vom Aussterben bedrohten Gelbaugenpinguine zu sehen bekommt . Vermutlich wird auch die nicht ausreichen um das Überleben der Art zu sichern, aber die Leute von elm Tours, mit denen wir diesen Ausflug gemacht haben, bemühen sich nach Kräften die Pinguine bei ihre Kampf ums Dasein zu unterstützen. So ein Gelbaugenpinguin hats auch echt nicht leicht, kaum aus dem Wasser, muss er den Strand auf dem sich die seltenste Seelöwenart (Superlativ!) gern aufhält, überqueren. Dummerweise steht Gelbaugenpinguin auf der Speisekarte der Seelöwen recht weit oben. Wenn es ein Pinguin dann geschafft hat den Strand zu meistern, muß er/sie noch auf den anschließenden Hügel klettern, den sie sich als Zuhause ausgesucht haben.
In Summe ein schöner Ausflug, auch wenn das ebenfalls besuchte „Albatros Centre“ vielleicht nicht ganz das gehalten hat, was es verspricht. Die Königsalbatrosse bekommt man – wenn man Glück hat – dort im Flug zu sehen. Viel wahrscheinlicher aber ist es, dass man von einer der, ebenfalls dort ansässigen, wirklich hunderten von Möwen attackiert wird…. Gut, dass unser Hostel ein Laundry Service anbietet :)!
Dunedin war jedenfalls den Abstecher wert, hier gibts sicher noch die eine oder andere Aktivität, die wir jetzt grad nicht gemacht haben (und sicher noch versteckte Superlative). Wir fahren jetzt weiter Richtung Süden, Invercargill und dann weiter auf Stewart Island – genau die richtige Beschäftigung für einen Regentag.
Wir melden uns dann von dort – see ya!