Exmouth – Whalesharks, we are coming!

Am 10. Mai geht es weiter – mit Uber zum Flughafen Perth – nationale Flüge. Check-In geht dort rasch und unproblematisch und mit uns unterwegs viele Australier, die den sonnigen Winter an der nordwestlichen Küste Australiens nutzen.

Der Zielflughafen Learmonth liegt ca. 30 km von Exmouth entfernt. Mit Quantas läuft alles nach Plan und wir landen in Learmonth, übernehmen unser Auto für die nächsten 2 Wochen. 30km weiter sind wir in Exmouth – ein Ort, der ursprünglich nur einen Zweck hatte: die Errichtung einer strategischen Marinefunkstelle der Vereinigten Staaten in Kooperation mit Australien zu unterstützen. Wie wir später erfahren wird in diesem abgesperrten Gebiet mit US-Dollars bezahlt und ein Klein-Amerika errichtet: Fotos am Flughafen sind strikt verboten!

Google Maps führt uns zum Quartier und wir lassen uns in einem australischen Privathaus, das einen ganzen Familienclan beherbergen kann nieder. Der IGA-Supermarkt ist auch schnell identifiziert, das „Stadtzentrum“ ist überschaubar – und wir versorgen uns für die ersten Tage. Das Office unseres Tauchanbieters hat auch noch offen – wir klären noch unsere „Einsatzpläne“ für unser Tauch- und Schnorchelerlebnis in Exmouth (Exmouth Dive & Whalesharks).

Einen Tag haben wir zum Akklimatisieren – wir braten australisches Beef und aktivieren erstmals eine Waschmaschine – unsere Klamotten haben es schon dringend notwendig.

Am 12. Mai geht es los – Treffpunkt 8.15 Uhr beim „Big Blue Shed“ – wir treffen auf Ricardo. Italiener und seit 10 Jahren in Australien, lebt in seinem Bus und – wie so viele – ist er hängen geblieben in Australien. Er ist Tauchlehrer und übernimmt den ersten Transfer. Ein paar Taucher holen wir noch von ihren Quartieren ab und dann – mit einer gemütlichen Runde – geht es zum Tauchboot. Die Voraussetzungen sind ideal, das Meer ist ruhig, die Temperaturen sommerlich und unser erster Tauchgang führt uns zum Ningaloo Reef. Im Vergleich zu unseren Erfahrungen am Great Barrier Reef läuft es hier fast „familär“ ab. Die Westküste ist zu abgelegen, der Massentourismus ist noch nicht angekommen. Die Lizenzen für Tauchanbieter sind eingeschränkt und überschaubar.

Das Tauchrevier ist reichhaltig an „Nahrungsmitteln“ – das bedeutet: die Sicht ist nicht unendlich weit, aber der Fischreichtum ist groß. Erstes Abtauchen – erste Haie! Oktopusse, Schnecken, Seeschlangen…alles was das Herz eines Tauchers höher schlagen lässt! Auch der zweite Tauchgang an diesem Tag erfüllt alle Erwartungen und an Board gibt es australische Kraftnahrung: Burger und Tacos! Das Team an Board ist auch hier bunt gemischt – viele junge „Reisende“ machen irgendwann den Diving-Instructor und haben dann die Möglichkeit auf der ganzen Welt zu arbeiten….und viele von ihnen denken nicht mehr daran dauerhaft nach Hause zurückzukommen. Ihr Zuhause ist auf der ganzen Welt.

Dass mein Tauchcomputer gleich beim ersten Tauchgang den Geist aufgibt ist ein kleines Detail am Rande – aber was soll`s – Tauchen ist Partnersport und ich richte mich nach den Werten von Charly, unser Sicherheitsstopp verläuft perfekt!

13. Mai 2025: This is the day! Wir wollten sie schon vor 6 Jahre sehen, jedoch waren wir zu früh dran und die Jahreszeit war nicht optimal. Ein Zyklon hat uns zum Abbrechen gezwungen und sie sind es gewesen, die unsere Pläne entschieden haben und uns nochmals hier her geführt haben: Walhaie! Die größte Spezies der Haie, Einzelgänger und schwierig zu lokalisieren (wenn nicht irgendwelche wahnsinnige Tauchschulen sie anfüttern). Es ist noch nicht lange her, da stellte man fest, dass sie an der Küste von Exmouth um diese Jahreszeit häufig gesichtet werden.

Damit man sie so richtig nahe und auf Tuchfühlung zu sehen bekommt – dazu bedarf es einer aufwendigen Organisation. Wir starten mit dem Boot und bekommen eine erste Einführung: Flugzeuge sind unterwegs und lokalisieren die Walhaie, in dem Moment, wo sie nahe der Oberfläche und gut sichtbar sind gibt das Flugzeug Nachricht an die Boote und wenn das Boot in Kontaktnähe ist, erfolgt das Kommando – die Schnorchelgruppen formieren sich – Sarah (sie ist auch Italienerin und filmt unter Wasser) ist die erste die ins Wasser geht. Bei Kontakt mit dem Walhai gibt sich Zeichen und Richtungsanweisungen. Jeweils eine Gruppe mit ca. 8 Personen springt zügig ins Wasser und formt eine Reihe – und hat das großartige Erlebnis mit dem Walhai „Schulter an Schulter“ zu schwimmen.

Es ist ein großartiges Erlebnis und wir haben ein Riesenglück: 5x im Wasser und 5x ein berauschendes Erlebnis! 3 Walhaie sind es insgesamt, man kann jedes Detail wahrnehmen, ihre gepunktete Oberfläche, die Begleitfische, Putzerfische, die sich dranhängen, das riesige ovale Maul….UNFORGETTABLE!

Zum Ausklang haben wir noch einen Tauchtag: heute ist der Wind aber deutlich stärker und unsere Anfahrt so richtig „bumpy“….es gibt auch bei unseren „Mittauchern“ einzelne Magenaussetzer. Aber einmal abgetaucht wird es ruhig und diesmal ist wirklich Shark-Day: White-Tipped und Black-Tipped Riffhaie und ein ein Marble-Ray oben drauf. Zwischendurch noch Oktopusse und das gesamte Repertoire.

Exmouth – thanks mates! …… we got „our Whalesharks“ – und haken einen weiteren Punkt auf unser „bucket list“ (die es so in Wahrheit gar nicht gibt) ab!

 

 

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