Nach einer Nacht im Ningaloo Caravan Park gehts los Richtung Karijini Nationalpark. Um die Strecke etwas abzukürzen planen wir einen Stop im Nanutarra Roadhouse ein, übernachten dort und tanken unser (doch recht durstiges) Auto voll für die verbleibende Strecke. Da wir zeitig losgefahren sind, treffen wir schon am frühen Nachmittag im Roadhouse ein und erkunden zu Fuss die Umgebung, Ashburton River, die alte Brücke usw. (macht vermutlich nicht jeder, der dort stoppt :)).
Das Roadhouse ist ok, Zimmer und Essen passt, Benzinpreis auch und wir treffen jetzt auch schon auf die ersten richtigen Roadtrains. Vier Hänger machen das Ding um die 60 Meter lang, wie wir später noch erfahren haben wiegen die Eisenerztransporter gesamt ca. 240 Tonnen!!
Wir starten am nächsten Tag wieder früh los – hier ist ja schließlich Winter und um 17:30 wirds dunkel – die heutige Etappe ist etwas länger, unsere nächste Unterkunft ist im Osten des Karijini Nationalparks, den müssen wir dafür durchqueren und hoffen schon auf erste Eindrücke.
Vorher kommen wir aber nach Tom Price, der höchstgelegenen Stadt West Australiens. Wir halten für ein paar Einkäufe, volltanken natürlich, drehen eine kurze Runde und nach einem Espresso bei Casey gehts weiter Richtung Nationalpark. Tom Price wäre ev. einen etwas längeren Aufenthalt wert, hier gibts eine Tour bei der eine Eisenerzmine besucht werden kann, das wäre vermutlich schon auch interessant. Aber unser Ziel ist der „Karajini“ – auf durchgehend asphaltierten Straßen erreichen wir den Park und fahren gleich mal ins Visitors Centre. Wir unterhalten uns mit ein paar Guides, die grad anwesend sind („talk to the locals“) und erfahren, dass leider einige der Gorges geschlossen sind, dort wird grad kontrolliert abgebrannt („Aboriginal Mosaic burning“), um zukünftigen Buschfeuern die Grundlage zu entziehen. Aber Gorges gibts genug, sodass wir auch mit unserem 2Rad Kfz noch einiges zur Auswahl haben.
Wir verlassen jetzt den Park und fahren ins nächste Roadhouse, das knapp außerhalb des Parks liegt. Im Park war zu halbwegs vernünftigen Preisen leider nichts mehr zu bekommen. Auch im Auski Tourist Village ist das Zimmer ok (Motel halt) und auch das Essen ist deutlich besser als der erste Eindruck vom (endenwollend charmanten) Restaurant.
Früh essen und schlafen gehen steht am Programm, morgen wollen wir mal in die Dales Gorge – immerhin ein Class 4 Hike – mal schaun ob wir das packen ;).
Gleich nach dem Frühstück gehts los – wir fahren die ca. 70km bis fast zum Visitors Centre und biegen kurz vorher zur Dales Gorge ab. Wir parken beim Parkplatz der Fortescue Falls und schaun mal zum ersten Lookout. Von dort sieht man schon den Ferns Pool und einen großen Teil der Gorge. Dem Abstieg dorthin ist vermutlich die Class 4 Einstufung geschuldet, man sollte schon mit festen Schuhen unterwegs sein (auch wenn einige Aussies das auch mit FlipFlops in Angriff nehmen).
Unten angekommen gehts flach weiter, wir gehen mal nach links und folgen dem gut gekennzeichneten Hike. Die Gesteinsformationen sind beeindruckend, schauen manchmal wie Holz aus, sind rot/schwarz gefärbt und von endemischen Pflanzen bewachsen. Fliegen gibts zwar schon – aber die Netze bleiben eingepackt, kein Vergleich zum Uluru.
Ein, zweimal müssen wir das Wasser überqueren, geht aber immer gut mit den Steinen, die dafür offensichtlich platziert worden sind.
Wir erreichen einen ersten Pool, tatsächlich ist das Wasser nicht allzu kalt und es baden auch schon Leute darin. Leider haben wir die Badesachen nicht mitgenommen, die Guides von gestern meinten das Wasser wäre schon recht kalt (was so dann aber nicht stimmt).
Wie auch immer, am Ferns Pool gehts dann fast schon zu wie im Gänsehäufl, da ist Wasser definitiv nicht kalt (vlt so um die 24 Grad). Wie auch immer, über die Stufen zum ersten Lookup beenden wir nach ein paar Stunden unsere erste Wanderung im Karijini National Park, fahren noch auf ein Eis ins Visitors Centre und dann zurück ins „Auski“.
Heute ordern wir mal eine Pizza, die kann man auch mitnehmen und auf der „Terrasse“ vor dem Zimmer essen – das ist angenehmer als im Restaurant.
Wie wir da grad noch sitzen und das Bier austrinken kommt einer unserer Nachbarn grad nach Hause – Nick, der, wie sich herausstellt, ein Begleitfahrzeug von Oversize Trucks fährt. Vom ihm erfahren wir jede Menge zu den Road Trains, die hier praktisch Tag und Nacht vorbeifahren oder auch die vorgeschriebenen Pausen machen. ca. 350 von diesen Trains fahren jeden Tag nach Port Hedland und entladen dort das Eisenerz aus Newman und was sie halt sonst noch so transportieren. DumpTrucks z.B. – die haben wir auch fotografiert, aber eigentlich nur kleine, sagt der Nick, die „richtigen“ sind noch viel größer.
Und dann wieder früh schlafen gehen und bald aufstehen – es ist ja immer noch Winter!
Beim Frühstück plaudern wir noch kurz mit dem Nick, dann gehts für ihn weiter nach Karratha und wir fahren wieder in der Park.
Da, wie schon erwähnt, einige Gorges geschlossen, und andere für unseren 2WD nicht erreichbar (4WD Diesel wäre definitiv die bessere, wenn auch teurere Wahl gewesen) sind besichtigen wir heute die Knox Gorge und die Joffre Falls. Die Hikes sind teilweise sogar als Class 5 eingestuft, aber auch das geht eigentlich problemlos. Die Leitern bei den Joffre Falls sind unserer Meinung nach ja einfacher zu begehen als der Abstieg zur Dales Gorge gestern.
Im Visitors Centre haben wir gestern auch noch ein wenig genauer informiert, und haben heute die Badesachen dabei – am Weg zum rückwärtigen Teil der Knox Gorge gibts eine Passage, die man am einfachsten durchschwimmt (rundum klettern geht auch). Das Wasser ist hier sicher deutlich unter 20Grad „warm“, geht aber noch und so lassen wir unsere Schuhe etc. zurück und schwimmen die paar Meter durch den „Pool“.
Danach gehts noch um ein paar Ecken bis zum Ende der Gorge – vielleicht etwas „wilder“ als gestern in der Dales Gorge, aber auch wirklich eindrucksvoll.
Wieder zurück schwimmen wir nochmal die kurze Strecke durchs Wasser, legen uns halbwegs trocken und machen uns nach einem Pläuschen mit australischen Touristen aus der Gegend von Adelaide auf den Rückweg. Vorbei am Ab/Aufstieg gibts dann noch einen Pool, aber dort gehts dann nicht wirklich weiter. Also „klettern“ wir wieder nach oben und fahren zu den Joffre Falls.
Vom Wasserfall selbst ist nicht viel, oder eigentlich gar nichts, zu sehen, die Schlucht selbst ist aber so wie die anderen beeindruckend. Der Abstieg über die Leitern ist problemlos, unten gehts dann aber gleich mal nur durchs Wasser weiter. Das hatten wir heute schon, wir genießen noch den Ausblick und steigen dann über die Leitern wieder „nach oben“, und machen uns auf den Weg zurück ins Quartier. Morgen gehts weiter Richtung Port Hedland, und dann nach Broome.