30 Stunden westwärts

Von Martinique hatten wir einen Flug nach Santiago de Chile gebucht. Also nicht wirklich einen Flug, sondern einen mit ein paar Zwischenlandungen (ist doch deutlich billiger). Klarerweise sind da dann auch Wartezeiten dabei, die Bürokratie der einzelnen Länder hat sich allerdings wirklich alle Mühe gegeben uns diese zu verkürzen.

Unser Flug ging von Martinique via Miami, dann weiter über La Paz in Bolivien und dann nach Santiago de Chile (mit einem Stop in Iquique). Und obwohl wir weder in die USA noch nach Bolivien einreisen wollten, haben wir in beiden Ländern die „Full immigration“ bzw. „Imigracion“ absolviert. Fingerabdrücke, Foto, Gepäckcheck 1, Gepäckcheck 2, alles inklusive. Immer dasselbe Formular, was sage ich, immer die dieselben Formulare …. immer mindestens zwei, mehrere Durchschläge (Hinweis an die Papierindustrie und alle Formularhersteller: Das könnte hier ein echter Hoffnungsmarkt zu sein). Vermutlich wandert das alles aber in die Rundablage – niemand scheint das alles wirklich zu lesen. Außer vielleicht die Amerikaner – wie wir von einem Segelkollegen gehört haben ist selbst eine strittige Parkstrafe aus 1976(neunzehnhundertsechsundsiebzig!) noch aktenkundig und beim Beantragen des ESTA heuer aufgefallen.

In La Paz wollten die „Autoridades“ dann noch eine Flughafentaxe kassieren, das haben wir mit dem Hinweis, das wir uns nur im Transit befinden dann aber doch verhindern können. Und von dort ging es dann weiter nach Santiago de Chile – allerdings wieder mit einem Stop – wie schon erwähnt in Iquique. Da mussten alle Passagiere den Flieger verlassen und den ersten Teil der Imigracion absolvieren (Passkontrolle und Formular 1). Dann ein bisschen warten, alle wieder rein und weiter nach Santiago. Da war’s dann eigentlich recht entspannt – nur mehr die Zolldeklaration abgeben, Gepäck nehmen und Schluss.

Anschließend sind wir mit dem Taxi ins Hostel gefahren, ein erstes Angebot (von einem nicht wirklich offiziellen taxista) waren 40.000 CLP – das ist uns ein bisschen viel vorgekommen und die Dagi ist nochmal nachfragen gegangen (diesmal bei einem offiziellen Taxifahrer). Allein diese Tatsache hat Fahrer 1 dazu bewegt sein Angebot auf 15.000CLP zu reduzieren, aber da war’s schon zu spät. Die offizielle Variante belief sich dann auch 12.000CLP – doch ein ziemlicher Unterschied, nicht war? (700CLP = ca. 1 Euro)

Tja, und nach 30 Stunden westwärts sind wir schließlich im HappyHouseHostel angekommen. Und da sind wir jetzt, in einem einfachen aber recht großen Doppelzimmer mit Shared Bathroom – ein bißchen wieder wie in einer Marina. Liegt aber gut, in 10-15 Minuten sind wir zu Fuß im Zentrum von Santiago und rundherum gibt es eigentlich alles was man so braucht. In manchen der kleinen Läden gibts auch was zu essen, sieht man vielleicht nicht auf den ersten Blick, aber wir haben von einer italienischen Fotografin, die wir hier kennengelernt haben einen Tipp bekommen. Da wären wir sonst wohl vorbeigegangen.

Die ersten Eindrücke von Santiago sind sehr positiv, soweit wir gesehen haben gibts hier noch viele kleine Geschäfte und die Handelsketten, die sonst überall das Innenstadtbild dominieren, haben wir zumindest noch nicht gesehen (schon wieder ein Hoffnungsmarkt?).

Wir werden bis zum 6. Jänner hier bleiben, dann geht es weiter nach Temuco. Dann mit dem Bus, das sollte hoffentlich unbürokratischer funktionieren.

Bis dann

Cordiales Saludos

Karl

 

 

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