…wir werden es heraus finden!
Nach rund zwei Monaten Neuseeland schlagen wir ein neues Kapitel auf und es geht auf den für uns „unbekannten“ Kontinent Australien. Zu nächtlicher Stunde werden wir im Hostel abgeholt und um 5 Uhr früh checken wir vollautomatisch und wirklich perfekt organisiert in Auckland ein. Der Flug mit der New Zealand Airline dauert 3,5 Stunden und pünktlich landen wir in Sydney – auch dort werden wir „mit offenen Armen aufgenommen“ :)!! Bei dem örtlichen Mobilanbieter „TELSTRA“ checken wir dann gleich mal eine neue Nummer und müssen diesmal feststellen: die SIM Karte passt nicht in jedes Fach und unsere österreichischen Nummern funktionieren gleich mal gar nicht … aber die benötigen wir derzeit sowieso nicht! Trainiert, wie wir bereits sind, versorgen wir uns diesmal mit australischen Dollars und organisieren uns ein Shuttle, das uns zum YHA Sydney Central bringt – ach ja bevor ich es vergesse: es regnet bei unserer Ankunft!!!
Das YHA Sydney Central liegt genau neben der zentralen Bahnstation und ist mal wieder ein richtiges Großstadt Hostel: Zimmer mit eigenem Bad, Pool, Dachterrasse und benachbartem Café, wo wir diesmal gleich das Frühstück mit gebucht haben. Aufgrund einer weiteren zweistündigen Zeitverschiebung sind wir früh dran und der Regen hört mittlerweile auch schon auf – Temperatur angenehm warm, noch nicht die angekündigten 40 bis 50 Grad. Wir brechen zu einer ersten Stadtrunde auf: die belebte Pitt Street hinunter, queren wir zur Elizabeth Street, am Hyde Park vorbei (war zur Zeit der ersten Kolonialbesiedelungen Hinrichtungsplatz) zu den Hyde Park Barracks. Die Barracks wurden von einem Sträflingsarchitekten geplant und von Sträflingen errichtet – und genau diese britischen Sträflinge, die man als erste „Siedler“ nach Sydney verschifft hat „durften“ dann dort im Dachgeschoß – Hängematte an Hängematte – ihre paar Stunden Schlaf konsumieren.
Heute sind die Barracks ein Museum, anschaulich wird der Beginn der Siedlungsgeschichte von Sydney präsentiert: persönliche Schicksale einzelner Gefangener, Iren, die aufgrund der Hungersnot als freie Siedler auswanderten und junge Frauen – meist Waisen – die ebenfalls der tristen wirtschaftlichen Lage in UK entgehen wollten – und ein Großteil war bei der Ankunft erstmals in den Barracks untergebracht.
Das frühe Zusammenleben mit den Aborigines bis zu deren kontinuierlichen Verdrängung wird ebenfalls gezeigt – und für uns ist es ein toller informativer Einstieg.
Ebenfalls am Queens Square das älteste noch in Betrieb befindliche Spital – vormals genannt „Rum Hospital“…hat man aus dem Gewinn des Rumhandels finanziert :)! Wir lassen die ersten Eindrücke von Sydney auf uns wirken und beschließen unser erstes Abendessen im Pub „Maloney`s Hotel“ einzunehmen – mal wieder ganz klassisch Burger mit Pommes und eine gute Gelegenheit auch gleich mal die Pub Szene in Australien unter die Lupe zu nehmen: viele Pubs laufen unter der Bezeichnung „Hotel“ – ein Resultat aus der Geschichte, wo nur Hotels eine Alkohollizenz bekamen. Weiters ist Australien in den Lokalen und Gastgärten mit striktem Rauchverbot belegt. Hier hat man sich an dem Gesetz so vorbei geschwindelt, dass man in den „Hotels“ sogenannte Vip Lounges eingerichtet hat. Kleine, teilweise überdachte Räumlichkeiten, wo man dann jedem Laster frönen kann: rauchen, trinken, spielen …. nur eines darf man nicht: essen (a bissal kurios! :).
5 Tage haben wir vorerst in Sydney eingeplant und am Plan stehen natürlich die Highlights – Harbour Bridge und Oper. Schon am nächsten Tag geht´s bei strahlendem Sonnenschein auf der ebenfalls geschäftsträchtigen George Street geradeaus Richtung Hafen – erstmals Richtung Altstadt: The Rocks. So genannt weil auf Felsen gebaut – natürlich von Sträflingen. Vormals Ziegel-Lagerhäuser und schon bald ein ziemlich versifftes, verdrecktes und „alkoholisiertes“ Viertel mit der größten Pubdichte.
Jetzt wieder aufgeputzt ist es ein belebtes Viertel mit Museum (Rocks Discovery Museum), originellen Pubs und Wochenendmarkt mit bunten Ständen, Streetfood und Live Musik. Der Weg war lang bis zu den Rocks – 🙂 – und ein Stop beim Thai Stand, wo frische Dim Sum angeboten werden, muss einfach sein!! Genossen wird dann im Liegestuhl mit Live Band.
Von den Rocks aus können wir schon einen ersten Blick auf das Opernhaus werfen und dann geht´s erstmal auf die Harbour Bridge. Natürlich laufen wir auch den Aussichtsturm „Pylon Lookout“ hinauf und haben einen grandiosen Blick auf den Hafen, die „Bridge“ und die Oper! Der RING ist natürlich mit dabei :)!!!
Wir queren die Harbour Bridge, werfen einen Blick in das Olympia Bad (North Sydney Olympic Pool) wo man mit Blick auf die Harbour Bridge in fix eingeteilten Schwimmbahnen – für „Schnelle“ und „Schleicher“ – seine Bahnen ziehen kann. Vorbei am Lunapark und entlang der Lavender Bay, wo die etwas betuchteren Bewohner inkl. Opern- und Brückenblick sowie eigenem Segelboot vor der Haustür wohnen. Beim „Mc Mahons Point Wharf“ nehmen wir dann die Fähre retour zum zentralen „Circular Quay“, der von zahlreichen Straßenkünstlern belebt wird.
Nach dieser ausgiebigen Tagestour beschließen wir, uns kulinarisch beim Thai verwöhnen zu lassen. Dazu muß man anmerken, daß unser Hostel quasi im asiatischen Viertel steht – nahe an Chinatown – und Thais, Japaner und Koreaner geben sich kulinarisch die Hand – zu fairen Preisen. Und während sich auf der Pitt- und George Street Richtung Waterfront die Banken und Luxusgeschäfte häufen, inkl. Business People, drängen sich im „oberen Teil“ die Asiaten – Curry Düfte an jeder Straßenecke 🙂 !!! Wir müssen wirklich acht geben, dass unser Kulturprogramm nicht der Küchenrecherche zum Opfer fällt :)!!
12. Jänner 2019: Heute ist es soweit – Operntag. Vorab machen wir jedoch noch einen Abstecher zum „Glebe Market“ – immer Samstags im Studentenviertel Glebe. Günstige „Fetzerl“, viel Second-Hand, Futtermeile und dort finde ich auch meine „neue“ Boardshort. DOUGI (von DOUGLAS – er selbst spricht es „DAGI“ aus 🙂 stellt sie aus ehemaligen anderen Kleidungsstücken her und jede ist ein Unikat. Ein Einzelstück von meinem Namensvetter muß ich einfach nehmen!
Vom Glebe Market geht´s dann retour Richtung Waterfront mit Fotostops bei der Town Hall und dem Queen Victoria Building stets in Begleitung von Straßenmusikanten. Und dann steht „ES“ vor uns – das „Sydney Opera House“!
Beeindruckend, weltweit bekannt, millionenfach fotografiert und von Kritikern auch bezeichnet als: Eine Gruppe von französischen Nonnen beim Fußballspiel :)!! Die Kameras laufen heiß und die ersten Opernbesucher, die an uns vorbei schlendern, sind nicht immer gleich zu identifizieren: Australier generell sehr leger gekleidet und die Damenmode diesen Sommer erinnert an die erzkonservativen 50er (im amerikanischen Mittelwesten). Biederes Hausmütterchen in Begleitung von Beach Boy besucht die Oper ????!!!!!
Wir genießen diesen Augenblick aus vollen Zügen – mit einem einmaligen Blick auf die Bucht von Sydney voller Fähr- und Segelboote … und landen abends beim Japaner :)!
Die verbleibenden Tage in Sydney werden genutzt um weitere Stadtteile zu besichtigen: Chinatown und vor allem Darling Harbour:
vormals Exporthafen, dann ziemlich vergammelt und jetzt aufgepeppt: Flaniermeile, Restaurants, schwenkbare Fußgängerbrücke, Tretboote und das National Maritime Museum inkl. Besichtigungstour in U-Boot und Kriegsschiff. Dort fällt uns ein Werbeplakat ins Auge: Mitsegeln auf dem Nachbau der „Endeavour“ von Sydney nach Hobart bzw. retour – na das wäre was!!! Wir fragen gleich mal nach – würden dafür einiges an Plan über den Haufen werfen doch dieses Projekt wäre leider langfristig zu planen gewesen – unter anderem, da man ein ärztliches Attest vom Heimatland benötigt….Tja vielleicht das nächste Mal 🙂
„Gespeist“ wird an diesem Tag sehr authentisch beim Chinesen in Chinatown :)!
An diesem Tag sind wir auch eher zufällig im „Paddy´s Market“ eingefallen – immer Do-So und viele Stände, viel Krims Krams, aber auch ein Ort, wo wir unsere „Mückengesichtsnetze“ für Australien bekommen, faltbare Outdoor-Trinkbecher und endlich auch für mich ein langärmeliges, lockeres „Herrenhemd“ bei einem Franzosen, der länger in Deutschland gelebt hat, gut Deutsch spricht und mir noch einen wirklich guten Preis macht – 🙂 – schließlich konnte er mir KEIN „feminines“ Teilchen anbieten!
Sydney – trotz Großstadt – beeindruckt uns mit seiner entspannten, kurzweiligen Atmosphäre und die Tage fliegen dahin. Bei unseren Streifzügen treffen wir noch auf zwei ältere Australier aus Newcastle, die gerade mit ihren philippinischen Ehefrauen den Kauf von zwei Apartments auf den Philippinen offiziell in Sydney abschließen … und während die Gattinnen die Spielautomaten traktieren, wird in der VIP Lounge eine Runde nach der anderen geschmissen! Hinzu kommt noch ein „KIWI“ und die Wurzeln der australischen Herren sind irisch-polnisch und italienisch. Als Peter Novello dann auch noch „Volare“ zu singen beginnt ist es ganz aus! Zum Glück müssen die Herren noch rechtzeitig auf´s Amt, sonst wären wir dort nie raus gekommen.
Wir werden sicher nochmals nach Sydney zurückkommen aber vorher steht noch etwas anderes am Plan: wir rüsten uns, kaufen Moskitospray, waschen nochmals alles durch denn nach den vielen Anstrengungen machen wir URLAUB vom URLAUB und heben ab Richtung Fidschi …. und lassen die Kängurus noch warten 🙂 !!!!!!!!!!
We will be back soon!
Dagi