Mehr als sechs Jahre ist es her, seit wir zum ersten Mal auf Fidschi waren. Damals waren wir „nur“ in drei verschiedenen Ressorts auf den Yasawa Inseln und jeweils eine Nacht in Nadi zur An- und Abreise. Von Land und Leuten haben wir also nicht allzu viel mitbekommen, und die Manta Season war da auch gerade nicht – beides wollen wir diesmal ändern – ein bisschen mehr von Fidschi mitbekommen und Mantas sehen.
So wie schon 2019 bleiben wir erstmal nur eine Nacht in Nadi, diesmal aber in einem Homestay, also „Fremdenzimmer“, sozusagen, in einem Privathaushalt beim Save (sawe gesprochen). Der Save himself holt uns am Flughafen mit seinem schon etwas betagten Mazda ab und wir fahren mit zu ihm nach Hause. Das liegt in Nadi, etwas außerhalb der Stadt aber günstig zu erreichen vom Flughafen aus. Wir haben unser eigenes Zimmer, samt Bad und Wc, wohnen aber tatsächlich in der Wohnung/Haus vom Save und seiner Familie (Frau Nani, drei Kinder und 5-Monate alte Nichte).
Diesmal essen wir nur zu Abend und frühstücken dort, denn am nächsten Tag gehts schon nach Lautoka, von wo aus wir mit dem „Local Boat“ zu unserer ersten Destination auf den Wayasewa Island übersetzen werden. Wir sind natürlich vor der ausgemachten Zeit vor Ort – zum einen sind wir noch nicht auf Fidschi Time, zum anderen ist unser Fahrer Rocco ein ehemaliger Militär – fünf Minuten vor der Zeit .. eh scho wissen.
Jetzt heißt´s also erstmal warten, aber das Wetter ist gut, nicht zu heiss und so nach einer Stunde in etwa kommt auch schon der Waisea auf uns zu und bringt uns zum Boot. Zusammen mit Captain Josh und einem weiteren Verwandten fahren wir ca. 1,5 Stunden bis zum Imeri´s Homestay wo wir die nächsten 5 Tage bleiben werden. Die Fahrt war dann doch ganz schön bumpy und wir sind schon etwas nass als wir ankommen. Richtig nass bin ich dann geworden als der Sand beim Aussteigen aus dem Boot doch deutlich mehr nachgegeben hat als erwartet – kurz alles eingetaucht, Kamera, Handy, Pass etc., aber nach ein paar Schreckmomenten hat sich auch das Handy wieder erholt (wollte einfach nicht mehr laden).
Anmerkung: Die Fahrt mit dem Local Boat ist zwar lustiger als die mit der Fähre – aber mit der kommt man auch zur Imeri (Barefoot Kuota aussteigen), und es ist billiger und vor allem trockener.
Angekommen bei der Imeri gibts nach einer herzlichen Begrüßung auch gleich noch Lunch – irgendwie gibts hier immer was zu essen. Und wir kriegen auch ein eigenes Zimmer – da gabs eine kurze Verwirrung bei der Imeri, die hatte wohl das Zimmer zweimal vergeben, aber eh beide mal an uns – ihr „Buchungssystem“ bräuchte wohl mal ein Update – es gab da während unseres Aufenthalts doch ein paar Probleme, die sich nicht so einfach in Wohlgefallen aufgelöst haben.
Außer uns sind am Ankunftstag noch eine Familie aus Neuseeland (Nicki, Lawson, Caroline und Lucy) und die Dorothea und der Samuel aus Mexiko/Deutschland da – das machts recht entspannt, beim Essen sitzen alle zusammen und es werden Erfahrungen und Geschichten ausgetauscht.
Den ersten ganzen Tag verbringen wir mit Schnorcheln, überraschend wie schön und gut erhalten die Korallen sind, keine Spur von Korallenbleiche.
Und auch bei unserem Picknick am Sacred Island sehen wir beim Schorcheln nur wirklich schöne, bunte und offenbar gesunde Korallen. Und ausreichend Fische – von denen grillen wir ein paar zum Lunch am Sacred Island – einfach auf den Kohlen eines kleinen Lagerfeuers, dann noch für ein paar Minuten in einen Sud aus einer Mischung von Meerwasser, Zitrone, Gemüse und fertig! Dann einfach mit den Fingern
das Fleisch von Fischen zupfen und zusammen mit ebenfalls gegrillter Brotfrucht verzehren. Sehr super!
Zurück im Homestay sind dann noch ein paar Touristen angekommen – zu den zweien, die schon am Vormittag gekommen sind – schön langsam wirds voller, und die drei Neuankömmlinge werden in anderen Homestays untergebracht – bei der Imeri waren die gebuchten Zimmer nicht mehr verfügbar (s.o. – Buchungsystem ;)).
Am Abend gibts dann im Rahmen eines Fundraisings für einen lokalen Kindergarten noch eine Cava Zeremonie, die war vermutlich wirklich halbwegs authentisch, in der Community Hall und die „Älteren“ waren glaube ich alle anwesend.
Nicki und Lawson fahre mit den Kindern noch in Eco Ressort, wir rechen insgeheim schon mit ruhigen Tagen, aber es kommen mehr neue Gäste als abfahren und am Abend gehts schon fast zu wie in einem Hostel – das hatten wir uns so eigentlich nicht vorgestellt – aber was soll´s, die Leute sind alle ok, für die Imeri und ihre Tochter und Schwiegertochter heisst jetzt halt den ganzen Tag kochen – für sonst ist jetzt nicht mehr viel Zeit.
Und die Zeit vergeht auch auf Fidschi – und schon sitzen wir nach fünf, sechs schönen Tagen, samt erfolgreichem Linefishing (27 Fische!), wieder im Local Boat und fahren mit dem Waisea nach Lautoka – diesmal bei ruhigem Wetter und wenig Wellengang.
In Lautoka sollte und eigentlich der Rocco abholen, aber irgendwas hat mit der Kommunikation nicht funktioniert und wir nehmen daher einfach den öffentlichen Bus und fahren damit nach Nadi. Dass dann der Busfahrer auf die einzigen beiden Gäste, die am Flughafen aussteigen wollen, Gepäck haben und offensichtlich keine Fidschianer sind, vergißt – naja – Schwamm drüber, wir informieren den Save und der holt uns dann von dem etwas weiter entfernten Transit Hotel ab :).
Die nächsten vier Nächte bleiben wir in Nadi beim Save und seiner Familie. Das ist ein wirklicher Homestay, es können maximal acht Gäste übernachten, so viele hatte er aber noch nie gleichzeitig. Mit uns sind noch der Matthew aus Tasmanien und die Marianne aus Frankreich da – für beide organisiert der Save die Weiterreise, Fähre, Unterkünfte etc. Dazwischen kocht er auch noch das Abendessen, es gibt fünf, sechs verschiedene Gerichte zur Auswahl – alles immer gut und ausreichend.
Noch besser als kochen kann er aber backen – der Mann steckt voller Überraschungen – der Matthew hat am Tag seiner Weiterreise nämlich Geburtstag und so gibts in aller Früh einen Geburtstagskuchen, der sich wirklich sehen lassen kann (Tatsächlich bäckt der Save auch auf Auftrag und verkauft seine Kuchen).
Wir waren dann ein paar Stunden in Nadi unterwegs, auf den Markets, Downtown und nach Schulschluss geht es mit hunderten von SchülerInnen in ihren unterschiedlichen Schuluniformen im öffentlichen Bus wieder retour – echter Fidschi Alltag und nicht „nur“ Ressort.
Einen Tag lang haben wir dann mit dem Rocco einige Sehenswürdigkeiten abgeklappert, Garden of the sleeping Giants, Mudpool, Hindutempel, das zahlt sich aus und ist in einem Tag leicht zu machen. Mit Streetfood in Namakka (ROTI-PARCEL!). lassen wir den Tag ausklingen, morgen noch Blog schreiben und vorbereiten für Barefoot Manta.
Zum Barefoot Manta Ressort am Drawaqa island gehts mit der Fähre, dem Yasawa Flyer. Wir starten um 07:00 zum Pickup beim Tanoa Hotel, dann weiter nach Denarau und schon gehts los Richtung Norden. Kurz vor Mittag erreichen wir nach einigen Stops das Ressort und werden wie dort üblich von einigen Angestellten mit Gesang empfangen.
Eventuell waren zu viele zum Singen abgestellt, die Küche hat definitiv nicht ihren besten Tag, auf keinem der Tische kommt das Essen für alle Gäste zugleich – alle warten, fragen .. naja… Fidschi Time eben.
Sei´s drum – wir sind im Urlaub – wir checken in unsere Bure ein, Nummer 19, direkt am Strand (Sunset Beach) gelegen inklusive Hängematte und Strandkorb für Zwei – so stellt man sich das vor :).
Beim Abendessen schwächelt die Küche noch – es ist zwar alles wirklich gut – aber gemeinsam Essen ist heute noch nicht – das änderte sich aber für die nächsten Tage, da hat dann alles wieder gepasst.
Hier ins Barefoot Manta sind wir hauptsächlich wegen der Mantas zurückgekommen, die in der Zeit von Mai bis September fast garantiert anzutreffen sind. Das macht man mit einer Schnorcheltour im Manta Channel direkt vor der Haustür und die buchen wir für den übernächsten Tag – zuerst schnorcheln wir mal selber am Sunrise Beach, auch hier sind die Korallen wunderschön und das ganze Riff hat eine fast schon unglaubliche Artenvielfalt.
Das Manta Snorkeling richtet sich nach den Gezeiten, bei Hochwasser sind die Sichtungen am häufigsten. Leider ist grad sehr früh Hochwasser und so starten wir schon um 06:30 vom Dive Center mit den üblichen Motorbooten Richtung Manta Channel. Gestern gabs schon ein Briefing wie das Ganze ablaufen wird, das wird jetzt nochmal kurz wiederholt, ähnlich ein bei den Whalesharks in Exmouth, damit auch alle was zu sehen bekommen, und vor allen die Tiere möglichst wenig gestört werden (nicht alle Boote, die aus den anderen Ressort hierherfahren, scheinen sich daran zu halten).
Mit eine Drohne werden die Mantas aufgespürt und die Boote dirigiert, einmal im Wasser bilden wir eine Reihe und Saki, unser Guide, dirigiert uns in die richtige Richtung.
Dreimal springen wir ins Wasser und dreimal sehen wir einen Manta, beim dritten Mal schwamm der praktisch genau unter und durch!!!! Beeindruckende Tiere, die ohne erkennbare Anstrengung gegen die Strömung im Kanal schwimmen. Bis zu vier Meter Spannweite haben die großen unter ihnen, das ist nur halb so groß wie ihre Verwandten im offenen Ozean, aber immer noch ganz schön groß. Super Erlebnis!
Für den Nachmittag haben wir dann noch einen Tauchgang gebucht, mit dem Bete gehts ins Coral Wonderland, direkt am Hausriff vom Ressort. Der Name hält was er verspricht, hier gibts eigentlich nur schöne und intakte Korallen, und dazu jede Menge Fische.
Zwei Mal waren wir noch im Wonderland tauchen, einmal haben wir dabei eine Riffhai bei einer erfolgreichen Attacke (!!!!) auf einen kleineren Riffbewohner beobachtet. Sieht man auch nicht alle Tage.
Mit Kajakfahren, Schnorchel, Fish Talks, Plauderei mit dem Ressortmanager samt Reisetipps für Afrika, einem weiteren Tauchgang an einem anderen Platz (Garten of Eden – mit reichlich Schwell) und Sonnenuntergängen an der Sunsetbar vergehen die Tage im Barefoot Manta wie im Flug. Wir werden verwöhnt von Torika, Lepani, Ann, und vielen anderen Village-Bewohnern, die in diesem Ressort arbeiten.
Dann ist es Zeit weiterzufahren – retour nach Nadi, nochmal zwei Nächte beim Save, dann gehts weiter…
Und schon sind wir wieder am Mainland, die Zeit auf dem „Flyer“ vergeht bei ruhigem Wetter wie nix und wir legen in Port Denerau an. Das Gepäck wird ausgeladen und wir fahren mit dem Gratis Transferbus wieder zum Tanoa International Hotel, dort holt uns der Save ab.
Angekommen im Homestay gibts dann gleich mal Abendessen, das haben wir schon „vorbestellt“, Chicken ChopSue wie sich das hier nennt, schmeckt wie immer beim Save.
Man fühlt sich fast schon zu Hause.
Und jetzt ist unser letzter voller Tag hier in Nadi angebrochen. Die andere Gäste, die gestern angekommen sind, sind schon in der Früh zur Fähre aufgebrochen, wir frühstücken etwas später und chillen auf der Terrasse.
Wie wir da so sitzen, kommt ein Taxi und bringt einen weiteren Gast – zur allgemeinen Überraschung ein „neuer“ Bekannter – Chris aus Neuseeland, den wir schon im Imeri´s Homestay getroffen haben. The world is a small place ….
Wir tauschen die Erfahrungen der letzten Tage aus, gehen nochmal nach Votaluevo ein paar Kleinigkeiten einkaufen, bestellen wieder das Abendessen (Fisch in Kokossauce) und schreiben diesen Blog in der leichten Winter/Sommerbrise auf der Terrasse.
Mit dem Abendessen und dem Frühstück morgen wird unser diesjähriger Fidschi-Aufenthalt zu Ende gehen – vielleicht kommen wir ja irgendwann mal wieder – man weiß ja nie.
Morgen gehts weiter nach ….